Günther Kaufmann – Er rang zwei Stunden mit dem Tod

Der Schauspieler Günther Kaufmann ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Der Tod überraschte ihn auf einem Spaziergang. Zwei Stunden lang kämpften die Sanitäter um sein Leben.

Der Tod kam überraschend: Günther Kaufmann († 64) erlitt am Donnerstag beim Spazierengehen im Berliner Stadtteil Grunewald auf der Straße einen Herzinfarkt. Ein Passant hatte ihn entdeckt und versucht wiederzubeleben. „Ich sah ihn zusammenbrechen. Ich bin sofort hingerannt. Er hat nicht geatmet“, zitiert die „Bild-Zeitung“ den jungen Mann. Um 11.24 Uhr habe er den Notruf 110 gewählt. „Ohne groß nachzudenken, habe ich sein Hemd nach oben geschoben und mit einer Wiederbelebung begonnen. Dreimal hatte ich es geschafft, sein Herz hatte wieder geschlagen. Seine Augen gingen immer mal wieder auf, doch er war nicht ansprechbar. Er hat auf nichts reagiert.“Danach versuchten Sanitäter zwei Stunden lang, Kaufmann noch am Ort seines Zusammenbruchs zu reanimieren. Leider vergebens. „Die haben gekämpft, mit Defibrillator und allem. Doch er kam nicht wieder“, so der Augenzeuge. Kaufmanns Tochter Eva bestätigte am Freitag gegenüber der „Bild“-Zeitung den Tod ihres Vaters. Am späten Freitagabend gab es dann auch die offizielle Bestätigung durch einen Polizeisprecher. Erst im Februar war Kaufmann wegen einer Herzmuskelentzündung stationär in einer Klinik behandelt worden.Dabei hatte er noch bei seinen öffentlichen Auftritten in der jüngsten Vergangenheit vor Kraft nur so gestrotzt. Seine donnernde Stimme und sein lautes Lachen konnten Räume füllen. Es ist noch gar nicht lange her, dass er „Dschungel“-Sternchen Micaela auf dem roten Teppich gut gelaunt an die Wäsche ging, dass er den „Schrecklichen Sven“ in den Wickie-Filmen spielte, dass er selbst im RTL-Dschungelcamp in der Hängematte lag oder seinem Sohn Dave beim „Supertalent“ zujubelte.

Auftritte wie diese haben ein bisschen in Vergessenheit geraten lassen, welche Karriere und welch ein bewegtes und dramatisches Leben Kaufmann hinter sich hatte: Aus Liebe zu seiner krebskranken Frau ließ sich er sich 2002 zu 15 Jahren Haft verurteilen, fast drei Jahre saß er ab – und er hätte bis zuletzt hinter Gittern gesessen, wären nicht überraschend die wahren Täter gefasst worden.

Bevor er mit diesem realen Krimi für Schlagzeilen sorgte, war der in München geborene Kaufmann als Krimi-Darsteller in Serien wie „Derrick“ und „Der Alte“ bekannt und als Fassbinder-Schauspieler berühmt. In den 70er und 80er Jahren spielte er in mehr als einem Dutzend Filme von Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) mit, darunter „Berlin Alexanderplatz“ und „Die Ehe der Maria Braun“.

Seinen „bayerischen Neger“ soll der Filmemacher ihn genannt haben, schreibt Autor Jürgen Trimborn in seiner neuen Fassbinder-Biografie. „Der weiße Neger vom Hasenbergl“ – so nannte der Sohn eines US-Soldaten und einer Deutschen sich selbst und seine Autobiografie. Zuletzt war Kaufmann erst in diesem Jahr in einer Nebenrolle in dem Kinofilm „Türkisch für Anfänger“ zu sehen. Außerdem trat er in verschiedenen Musicals auf.Sein Schicksal bietet wahrhaftig genug Stoff für einen dramatischen Film – und dazu sollte es auch werden. Kaufmann plante die Verfilmung seines Lebens. Der geplante Titel lautete „Die zweite Garnitur Gottes“, wie Kaufmann der Nachrichtenagentur dpa im vergangenen Jahr sagte. „Es gibt eine erste Garnitur Gottes – das sind Menschen, mit denen Gott es besonders gut gemeint hat. Ich halte mich für die zweite Garnitur.“ Kaufmann selbst wollte die Hauptrolle spielen. Dazu wird es nun nicht mehr kommen.

Quelle: Bunte.de

Günther Kaufmann – Er rang zwei Stunden mit dem Tod

Der Schauspieler Günther Kaufmann ist tot. Foto: dpa/Tom Schulze



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