Große Solarthermie-Anlagen – neuer Weltrekord in Dänemark

Große Solarthermie-Anlage, Weltrekord in DänemarkWeltgrößtes Solarkollektor-Feld für solare Fernwärmeversorgung in Silkeborg, Dänemark. Foto: Arcon-Sunmark

Mit der Hilfe von großen Solarthermie-Anlagen lässt sich verhältnismäßig günstig eine saubere Wärmeversorgung realisieren. Der große Vorteil zu Energieträgern, die eingekauft werden müssen, sind stabile Energiepreise über 25 bis 35 Jahre. In Dänemark hat man das schon länger erkannt und baut dort die größten solarthermischen Anlagen der Welt. Die dort erzeugte Wärme wird, zusammen mit Wärme aus anderen Erzeugern, in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist. In der dänischen Stadt Silkeborg wurde nun das weltgrößte Solarwärme-Anlage fertig gestellt. Mit einer Kollektorfläche von über 150.000 m2 werden jetzt 20 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs mit der Kraft der Sonne bereit gestellt.

In einer Bauzeit von nur sieben Monaten wurden die 12.436 Solarkollektoren von je 12,6 m2 Fläche – also insgesamt 156.694 m2 Fläche – montiert. Der Jahresertrag der Anlage soll 80.000 MWh betragen. Dies entspricht dem Wärmebedarf von 4.400 Durchschnittshaus­halten oder 20 Prozent des Jahresbedarfs von Silkeborg. Bei Sonnenschein fließen jede Stunde 2,7 Millionen Liter Wasser durch die 1,2 Kilometer langen Rohre bis zur Hauptwärmeeinrichtung.

Daten und Zahlen zur Solarwärme

  • Anzahl Solarkollektoren: 12.436
  • Kollektorfläche: 156.694 m2 (weltgrößtes Kollektorfeld)
  • Standort: Silkeborg, Dänemark
  • Jahresproduktion: 80.000 MWh
  • Spitzenleistung: 110 MW
  • Solaranteil des Jahreswärmebedarfs: 20% (die restlichen 80% werden mit Gas und Überschuss­elektrizität gedeckt)
  • Anzahl Verbraucher: 90.000
  • In Betrieb: Ende 2016
  • Lebensdauer: Mindestens 25 Jahre
  • Bauzeit: Mai bis Dezember 2016

Die Solarwärme-Anlage von Silkeborg ist damit mehr als doppelt so groß wie die bisher größte Anlage in Vojens, die eine Koillektorfläche von rund 70.000 m² hat. Dieses Projekt ist ein erster Schritt zu einer CO2-neutralen Wärmeversorgung bis zum Jahr 2030.

Große Solarthermie-Anlagen werden wirtschaftlich attraktiver

Man könnte jetzt sagen, in Dänemark lohnen sich solche großen solarthermischen Anlagen mehr als bei uns. Fernwärme hat eine weite Verbreitung und ist in der Regel sogar günstiger als eine Einzelheizung. Fossile Energieträger werden besteuert, anstatt Anlagen mit erneuerbaren Energien zu fördern. Energieversorger sind in Dänemark, entsprechend Artikel 7 der EU-Energieeffizienz-Richtlinie,  verpflichtet Energie einzusparen. Auch dazu tragen die großen Solarthermie-Anlagen bei.

Doch auch in Deutschland sind große Solarthermie-Anlagen wirtschaftlich interessant. Die Anlage in Senftenberg in der Lausitz, bisher mit 7.000 m² Fläche die größte Solarwärme-Anlage in Deutschland, wird sicher nicht die einzige dieser Art bleiben. In diesem Jahr könnten schon weitere große Anlagen hinzu kommen, wie mir Anfang November noch ein Vertreter von Arcon-Sunmark mitgeteilt hat.

Große Solarthermie-Anlage produzieren die Wärme mit steigender Größe immer günstiger. Während beim Einfamilienhaus noch mit Wärmekosten von rund 15 Cent pro kWh, inklusive Förderung, gerechnet werden muss, kann auf einem Industriedach die Wärme schon für 4 bis 5 Cent pro kWh erzeugt werden. Bei einer Kollektorfläche von über 2.000 m² können die Kosten für die Wärme schon bei 2,5 bis 3,5 Cent pro kWh liegen.

Sonnenhaus-Institut zur Solarheizung im Wohnungsbau

Das Sonnenhaus-Institut hatte im November 2016 darauf hingewiesen, dass große Solarthermie-Anlagen auch in Wohnungen die Energiekosten reduziert werden können:

„Sonnenhaus-Heizungen werden als teurer betrachtet als sie sind, gleichzeitig ist das Einsparpotenzial durch die deutlich niedrigen Energiekosten noch viel zu wenig bekannt“.

Die Mehrkosten für Solar-Heiezungen können durch niedrige Kreditzinsen und geringere Energiekosten wieder erwirtschaftet werden. Positiv ist heute die hohe Förderung für weitgehend solar beheizte Gebäude im Marktanreizprogramm (MAP). „Die Förderung für Sonnenhaus-Heizungen ist so hoch wie nie, aber sie wird noch viel zu wenig genutzt“, bedauerten Rainer Körner und andere Mitglieder des Sonnenhaus-Institutes. Um das Heizen mit Solarthermie zu fördern, hat das Bundeswirtschaftsministerium zudem die Innovationsförderung für diesen Anlagentyp in die MAP-Novelle, die zum 1. April 2015 in Kraft trat, aufgenommen.


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