Grenzskitour auf den Schneibstein

Der Schneibstein ist nicht nur Dreh- und Angelpunkt für die kleine und große Reibn, er bietet auch eine Menge an Abfahrtsvarianten. Zudem vereint er Österreich und Bayern.

Als Training und Vorbereitung für die kommenden Frühjahrshochtouren wollte ich eine Tour von über 1.500 Höhenmeter in Angriff nehmen. Auserwählt habe ich dafür den Schneibstein. Als Ausganspunkt für die Kleine Reibn bietet er viele Möglichkeiten zusätzliche Höhenmeter zu sammeln. Ganze 1.600 Höhenmeter sind vom Parkplatz Königssee mit Gegenanstiegen zu überwinden. Herausforderung angenommen!

Um sechs Uhr klingelt der Wecker und reißt uns unsanft aus dem Schlaf. Nach einer kurzen Nacht fällt das Aufstehen ganz schön schwer. Die Freude diesen sonnigen Tag am Berg zu verbringen ist allerdings größer.

Vom Königsee Richtung Stahlhaus

Um acht Uhr schultern wir unsere Ski und gehen zur Skipiste. Durch die Waldschneisen folgen wir der Piste bis kurz unter die Mittelstation. Dort verlassen wir die Piste und folgen der Aufstiegsspur für Skitourengeher. Wir gelangen auf einen Forstweg, auf welchem wir Richtung Königsbachalm queren.  Schnee liegt leider nicht überall auf dem Weg, weshalb wir einige Male ab und wieder anschnallen müssen. Eigentlich wäre der Weg Richtung Königsbachalm ja schon weiter unten abgezweigt, nur hätten wir dort die Skier sicher 300 Höhenmeter schultern müssen.

Grenzskitour auf den Schneibstein Königsbachalm Grenzskitour auf den Schneibstein

An der Königsbachalm angekommen zweigt der Weg nach links ab. Langsam gibt auch hier der Schnee wieder das Grün der Almwiesen preis. Nun führt der Weg durch dichtem Fichtenwald vorbei an der Bärenwand. Kurz vor der Lohmaishütte kommen wir zurück in die wärmende Sonne. Der Weg schlängelt sich sanft aufwärts durch das Tal. Im Rücken die prachtvolle Ostwand des Watzmanns und zur rechten der Gipfel des Jenners. Wie schneebedeckte Dünen glitzern die verborgenen Almwiesen im Sonnenschein.

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Wir erreichen das Schneibsteinhaus. Von hier eröffnet sich zum ersten Mal der Blick auf den Schneibstein. Anstatt dem Weg Richtung Stahlhaus zu folgen queren wir hier direkt durch einen lichten Lärchenwald und ein paar Latschen auf den Sommerweg Richtung Gipfel. In Spitzkehren schraubt sich der Weg die letzten 700 Höhenmeter zum Gipfel hinauf. Die Spur ist von den vielen Skitourengehern und Schneeschuhwandern in der letzten Tage breitgetreten und glattgeschliffen.

Links und rechts neben der Spur ist die einst makellose Schneedecke von tiefen Furchen durchsät, welche die Skifahrer die letzten Tage hinterlassen haben. Immer wieder halten wir inne und genießen den Blick auf die umliegenden Gipfel des Hohen Bretts, Jenners und Watzmanns. Kurz vor dem Gipfel purzeln uns ein paar Schneeschuhwanderer entgegen, die beim Abstieg aus dem Gleichgewicht geraten sind.

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Am Gipfel angekommen genießen wir das herrliche Gebirgspanorama. Das Hohe Brett und der Watzmann scheinen zum Greifen nah zu sein. Ein wenig ferner zeigen sich auch der Unterberg und das Tennengebirge. Aber gefesselt wird unser Blick von einem Meer, dessen Wogen aus verschneiten Gipfeln besteht. Ein nicht enden wollendes Meer aus Bergen – vorne weg das Steinerne Meer, dahinter die Hohen Tauern.

Im Hintergrund das Steinerne Meer Im Hintergrund das Steinerne Meer Gipfelkreuz des Schneibsteins, im Hintergrund König Watzmann Gipfelkreuz des Schneibsteins, im Hintergrund König Watzmann Ausblick vom Gipfel des Schneibstein Ausblick vom Gipfel des Schneibstein

Abfahrtsvarianten en masse

So langsam holt uns der Wind aus unseren Träumereien zurück. Seine unaufhörlichen Böen haben uns trotz der wärmenden Sonne ausgekühlt. So steigt auch die Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt.

Doch da hat man am Schneibstein die Qual der Wahl: Neben der Abfahrt über die Aufstiegsspur kann man auch über die Bockskehl, das Rainersbergkar oder die Rugg abfahren. Wir entscheiden uns, über das Rainersbergkar abzufahren und die anderen Varianten dabei genauer auszukundschaften. Vom Gipfel folgen wir dem Weg in südwestliche Richtung. Da hier noch einige Gegenanstiege warten, bietet es sich fast an, die Felle bis auf Höhe des Rainersbergkars oben zu lassen. Von dort aus folgt eine Genussabfahrt über Pulverschneehänge.

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In einer Talsenke sammeln sich die Abfahrtsspuren wieder. Ein letztes Mal streifen wir die Felle über den Skibelag und steigen die letzten 300 Höhenmeter zum Jennerskigebiet auf. Über leere Pisten fahren wir zurück ins Tal.

Am Ende des Tages waren es 13 Kilometer und 2.000 Höhenmeter, die wir zurückgelegt haben. Dafür wurden wir auch mit einer langen Abfahrt belohnt.

Für alle, die mehr Abfahrtsspaß und weniger Aufstieg bevorzugen, besteht die Möglichkeit, mit der Jennerbahn hochzufahren. Von der Jenner Bergstation bis auf den Gipfel des Schneibsteins sind dann nur noch schlappe 700 Höhenmeter zu gehen. Dennoch gibt es die 1.600 Höhenmeter Abfahrt oben drauf. Da könnte man fast auf die Idee kommen, ein zweites Mal aufzusteigen und noch eine der anderen Abfahrtsvarianten auszutesten.

Tourdaten

  • Länge: 20 km
  • Höhenmeter: 2000 Höhenmeter

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