Geograph auf Jobsuche

von Simon Argus
Was tun mit der schönen Qualifikation? Das ist die Frage, die sich in den letzten Semestern eines Geographie-Studiums langsam aber sicher einschleicht. Die Wahl des Studienfachs war ja oft eher eine Lustfrage - immerhin: Geographie dürfte unangefochten eines der schönsten Studienfächer der Welt sein. Jetzt gilt es, die vielfältigen Kompetenzen zu ordnen und herauszufinden wie es weiter geht. Mit einem Job, der hoffentlich mindestens genauso viel Spaß macht wie das Studium. Die Geozentrale gibt ein paar Orientierungshilfen. 

Geograph auf Jobsuche

Hat schon ihren Traumjob: Die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher (links) steht an einem Stadtmodell Berlins und lässt ein hübsches neues Bewerbungsfoto machen. Quelle: Eigenes Foto.

Zugegeben: Ich stecke gerade in genau dieser Situation: Ich suche einen Job, der mich fordert, der etwas mit meinem Studium zu tun hat und der auch noch Spaß macht. Weil meine Suche erst etwas planlos anfing, habe ich mich inzwischen auf Hilfe eingelassen. Ich habe eine Veranstaltung zum Thema Berufsfeld Geographie an der Humboldt Universität besucht. Hier eine kleine Zusammenfassung dessen, was ich dort gelernt habe:


Geographen arbeiten in unwahrscheinlich vielen Berufsfeldern. Standortplanung, Raumplanung, Stadtentwicklung, Marktforschung, Tourismus, Consulting - um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Idealerweise hat man die Berufsfelder schon während des Studiums zumindest ein wenig im Auge behalten - und zum Beispiel die Abschlussarbeit auf eine solche Richtung hin konzipiert. Ideal wäre natürlich, diese Abschlussarbeit gleich zusammen mit einem potenziellen Arbeitgeber einzufädeln. Alternativ sind Praktika eine gute Möglichkeit, um sich in eine bestimmte Richtung zu empfehlen. Arbeitgeber schätzen diese Arbeitserfahrung übrigens als weitaus bedeutender ein, als die Inhalte der belegten Lehrveranstaltungen. Im Endeffekt können Wissenslücken leichter geschlossen werden als Erfahrungslücken.


Aus dem gleichen Grund ist ein besonders schnelles Studium eher wenig hilfreich. Wichtiger sind Erfahrungen wie Praktika, Auslandsaufenthalte und besonderes Engagement im Studium - so können auch die berüchtigten "Brüche" im Lebenslauf durchaus zum eigenen Vorteil ausgelegt werden. Neben den im Studium erlernten Kompetenzen, sollte man bei der Bewerbung übrigens auch auf persönliche Stärken achten und sich dieser erst einmal selbst bewusst werden: Teamfähigkeit im Studium? Eher Fehlanzeige. Aber vielleicht hat man diese Schlüsselqualifikation ja auch im Sportverein oder bei einem Ehrenamt schon erworben.


Nachdem klar ist wo die Reise hin gehen soll und was man dafür schon alles mitbringt, geht es an die Bewerbung. Einige hilfreiche Stellenbörsen für Geographen findet ihr zum Beispiel auf den Seiten von BerufeNET oder auf  berufsfeld-geographie.de (findet ihr auch über unsere Facebook-Seite). Ein guter Tipp ist auch die Zeitschrift Arbeistsmarkt Umweltschutz und Naturwissenschaften des Wissenschaftsladens Bonn. Dort werden 14-tägig viele relevante Stellenangebote zusammengefasst. Wer die Zeitschrift nicht abonnieren möchte, kann auch in einigen Berufsinformationszentren der Agentur für Arbeit hineinschauen oder sich relevante Angebote herauskopieren. Ebenfalls hilfreich kann der Deutsche Verband für angewandte Geographie (DVAG) sein, der über seinen Newsletter ebenfalls Stellenangebote kommuniziert. Hier ist allerdings zunächst eine Mitgliedschaft nötig.


Geographen müssen im Durchschnitt ein paar mehr Bewerbungen schreiben als andere Akademiker bis sie etwas passendes gefunden haben. Dennoch schaffen es die meisten im ersten Jahr nach ihrem Abschluss in den Job. Verdienen tun sie dann im Schnitt etwa 2860 Euro brutto im Monat - das ist nicht sehr viel, steigert sich dann aber recht schnell beim ersten Berufswechsel. 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Bewerbungsphase ziemlich hart sein kann. Wenn man von der Uni kommt ist man von den eigenen Fähigkeiten überzeugt - aber es ist doch gar nicht so einfach, die richtigen Leute darauf aufmerksam zu machen. Allen da draußen, die gerade in einer ähnlichen Situation stecken, wünscht die Geozentrale viel Erfolg. Ich werde mich dann auch mal wieder an meine Bewerbungen setzen.


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