Genuss oder verdruss- die Veganisierungswelle rollt

20140601-DSC_0189Heute morgen stolperte ich über einen Artikel, in dem der Blogger, posaunte Honig wäre nicht vegan. Nicht vegan?! Wenn Honig nicht vegan ist, was ist es dann? Heutzutage umgibt Dich Vegan überall. In den Metropolen ist es schick die Liebste oder den Liebsten in ein veganes Sternerestaurant auszuführen , um über dem Feldsalatkörbchen den Heiratsantrag anzubringen oder Hochzeitstag zu feiern. Kochkurse für fleisch- und tierlose Küche sind auf Wochen ausgebucht und selbst der Zeitschriftenhandel lockt mit Sonderausgaben der Veggie Slowly und Vegane Küche im Alltag. Detox und Natur, sowie Bio und Wild sind die Schlagworte in den Supermärkten. Vegan ist hip, trendy und MegaIn. Die Welle hat nun auch die Insel erreicht. Im April fragte mich ein Zentralbayer mit Grossstadtgespür : “Ihr habt hier grad ne richtigen Trend mit dem vegan oder?!” Ihm waren die unzähligen Spezialkochbücher, Zeitschriften und Sonderkreationen in den Bäckereien, Supermärkten und Restaurants aufgefallen.  Klar macht vegan um Heidis Heimat einen Bogen. Vegane Brotzeiten und Vespern sowie fleischlose Kirmissen fetzen einfach nicht. Zudem benötigen die Schluchtenjodler beim Erklimmen ihrer Berge ein Quentchen Kraft. Wir haben keine Berge. Nur eine Brücke. Und die hat der veganen Welle nicht Einhalt bieten können. Purer Veganismus ist mir allerdings ein Mü zu abstrakt. Honig der nicht vegan sein soll. Was zum Teufel sollen die Bienen denn mit den ganzen Rapspollen anstellen? Selber essen ja wohl kaum, vergammeln lassen noch weniger.

Warum sind Veganer immer so absolut und radikal? Warum müssen sie in die beste Konditorei der Stadt zum Kaffeetrinken mit den Freunden selbstgebackenen Rohkostkuchen mitbringen? Und warum müssen sie dann auch noch meine Hüften mit einem mitleidigen Blick bedenken, wenn ich mich enthusiastisch auf die Tiramisutorte stürze. Essen ist elementar.Ich bin pummelig und?! Ausserdem mault Paul, wenn meine Brüste kleiner werden. Und bin ich ehrlich verbringe ich lieber meine Zeit damit, mich über Pauls leuchtende Augen beim Anblick meines Dekolltes zu freuen, als verzweifelt irgendeinem Spezialmehl im sortierten Einzelhandel hinterher zu jagen, was als Eiersatz herhalten soll. Ich kenne nebenher bemerkt bis dato auch keine vegane Frau die gut ausschaut. Also für mich gut ausschaut, denn Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Mir kommt es vor das diese Gemüsefetischisten und Naturjünger immer extra dürr und vertrocknet ausschauen. Als ich unlängst im hiesigen Coffeeshop über einer sehr leckeren veganen ChocChocTorte meine Abneigung über krank ausschauende Vegananhänger herausposaunte, entgegnete mir die gerade im Mutterschutz befindliche Kosmetikerin meines Vertrauens, das sie hervorragende Blutwerte trotz der speziellen Ernährung hätte. “Und wenn ich Defizite habe, tanke ich meine leeren Lager einfach mit Mikronährstoffen auf. Das ist vegan, gesund und schadet nicht.” Mir tut das Ungeborene leid, welches schon vor seinem ersten Erdkontakt mit der Synthese unserer etwas kranken Gesellschaft in Berührung kommt. Warum ernährt die sich bitteschön vegan, wenn sie Defizite mit Nahrungsergänzungsmittel ausgleicht. Ein paar Tage später flatterte mir dann auch gleich eine Einladung zum lockeren Kennenlernen des hiesigen Fit Plus Kreises ins Haus. Gehen Dir die Blutwerte wegen vegan in den Keller, wirf zwei drei Pillen ein, dann fühlst Du Dich wieder fit. Ich habe Dachschaden gedacht, aussprechen mochte ich es ob so einer Blödheit nicht mehr.

Warum kann ein Veganer nicht mal die goldene Mitte fahren. Wir haben vor einem Jahr anlassbedingt unsere Ernährung umgestellt. Älterwerden ist meistens cool, aber manchmal verderben erhöhte Cholesterinwerte einem kurzfristig den Spass. Ein Narr der glaubt, das solche Diagnosen erst ab 50Plus zur Diskussion stünden. Älterwerden ist wie das Erwachsensein ein schleichender Prozess.

Anfangs verzichteten wir  auf alles was tierischen Fettursprungs war, waren quasi 10 Tage RadikalVeganer. Paul bestellte nach zwei Wochen sein erstes Stück Fleisch beim Griechen, ich nach sieben. Mal konsequent ist in Ordnung. So eine Fastenkur schadet ja auch nicht wirklich doll. Der guten Laune vielleicht, wie mir jüngst ein Freund verriet, dessen bessere Hälfte sich nicht mit den Speckröllchen nach der Geburt des ersten Stammhalters anfreunden konnte und eine Fastenkur begann. Auf meine Frage wie es denn läuft und ob Erfolge zu sehen wären erwiederte er seufzend: “Hm naja zumindest an Ihrer Laune merkt man das sie was tut.”

Ewig und endgültig auf richtig gutes, leckeres Essen, mit oder Fleisch, Fisch und feinster Butter,  zu verzichten erschien uns absurd und kam einem Abschwören an den gesunden Genuss gleich. Ab und an muss das doch drin sein, ein gutes Stück Rinderhüfte auf dem Teller zu haben. Oder ein Fisch, ein selbstgeangelter Fisch, was kann ein Mensch dagegen haben, den zu verspeisen. Das ist den Leuten im Mittelalter doch auch passiert. Schwups wa rein Fisch an der Angel. Fernab jeder Massentierhaltung ging ihnen der ein oder andere Dorsch ins Netz und den hat die Frau dann abends gegrillt. Warum muss man da vegan sein, wenn das Fleisch aus natürlicher Haltung stammt, die Butter Bio und das Ei vom glücklichen Huhn stammt? Andersrum könnt ich die Anhänger der fleischlosen Ernährung fragen wieviel Gentechnik wohl in ihrer Sojamilch steckt. Ich glaub ja das ein wenig von hier und ein bisschen von da gepaart mit einem gesunden Verhältnis zur Schokolade und seiner Gesundheit eine ausgeglichene Ernährung stattfinden kann.

Und weil Essen, gerade jetzt im Sommer , noch mehr mit Genuss und Lust und Intensivität, Leben und Lachen verbunden ist habe ich heute einen ultraleckeren Nudelsalat mit Kräutern aus dem Garten und jeder Menge Olivenöl gezaubert.

Einfach ein bisschen Pesto mit Kräutern aus dem Garten zaubern. Pinienkerne anrösten, getrocknete Tomaten klein hacken und Nudeln kochen. Dann alle smit reichlich Olivenöl vermischen- ein Traum. Ohne Schafskäse ein veganer dazu, denn ab und an einen Hauch fleischlos kann so verkehrt nicht sein. Solange die Bienen noch Honig liefern dürfen ;-)

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In diesem Sinne- jeder wie er mag. Ich mags mit Geschmack!

 



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