gelesen im Sommer – Buchtipp #11

habichselbstgemachtHab ich selbst gemacht
365 Tage, 2 Hände, 66 Projekte
von Susanne Klingner

Die Journalistin Susanne Klingner ist mit ihrem 10Stunden-Arbeitstag vor dem PC unzufrieden. Es entsteht nicht wirklich etwas, wenn sie etwas tut, sie kann es nicht anfassen, nicht sehen und nicht riechen.

Meine Hände sind notorisch unterfordert, fast schon gelangweilt, meistens berühren sie den ganzen Arbeitstag lang kaum etwas anderes als die Plastiktastatur des Computers. Dabei könnten sie doch eigentlich so viel mehr: kneten, schnippeln, rühren, graben, zupfen, stutzen, falten, Stoff glatt streichen, einen Pinsel schwingen, die Bohrmaschine umfassen und einen Hammer festhalten.
(Zitat Buch)

Also hat sie beschlossen ein ganzes Jahr lang alles, was möglich ist, selbst zu machen. Statt faulen, verbummelten Wochenenden wurde nun Brot und Kuchen gebacken, ein Garten angelegt und Gemüsepflanzen gezogen sowie Bekleidung gestrickt und genäht.

In lustigem tagebuchartigen Stil beschreibt sie die kleinen und größeren Missgeschicke aber vor allem auch die Erfolge und die Veränderung, die sich durch das Selbermachen einstellt.

Steht im ersten Drittel noch im Vordergrund, dass es doch ganz schön anstrengend ist etwas selbst zu machen, entdeckt sie mit der Zeit immer mehr die Liebe und Wertschätzung den Dingen gegenüber.

Gespickt ist das Buch mit vielen Rezepte und Tipps, wie und wo man Informationen bekommt, etwas selbst zu machen. Ob es nun Brot, Kuchen, Seife, Käse, Schuhe oder ein Cocktailkleid ist, selbst gemacht ist die Devise.

Die handgezeichneten Illustrationen haben mir besonders gut gefallen.

so entsteht ein Schuh...

so entsteht ein Schuh…

Meine Gedanken zu dem Buch:

Als ich den Titel gesehen habe wusste ich, das Buch muss ich unbedingt lesen. Genau mein Ding. Ich liebe es, etwas entstehen zu sehen. Selbst gemacht schmeckt es am besten und meine Hände brauchen etwas zu tun, wenn ich mir einen Film ansehe.

Ich hatte mich daher schon sehr auf das Buch gefreut und es in den Rucksack für Griechenland eingepackt. Dementsprechend zerlesen sieht es nun aus, wie man vielleicht auf dem oberen Foto erkennen kann.

Der Anfang hat mich fast etwas enttäuscht, weil einiges von dem, was für mich selbstverständlich ist selbst zu machen, so unpraktisch dargestellt wird. Innerlich dachte ich manchmal “Hey, nein, mit ein bisschen Organisation könntest Du das auch besser hinbekommen!”

Aber bereits nach kurzem wandelt es sich, Susanne Klingner gewöhnt sich an den neuen Tagesablauf, findet Freude am Selbermachen und wird immer mutiger.

Nun reißt sie mich mit, indem sie selbst Schuhe anfertigt und die Wohnung mit Brettern aus dem Dachboden umbaut, um ihr Umfeld an das neue Hobby anzupassen.

Immer wieder sind Buch- und Linktipps im Text und ich habe mich fast geärgert, dass ich liegend in der Hängematte am Berg kein Internet hatte, um gleich alle Zusatzinfos zu bekommen. Was für eine Freude als ich feststellte, dass alle nützlichen Tipps, Links und Buchtipps sortiert nach Thema am Ende vom Buch zusammengefasst sind. Die Nachlese zu Hause ist somit gesichert.

Für mich war das Buch die perfekte, leichte Sommerlektüre mit vielen Inspirationen für meine kreative Ader. Verschweigen kann ich jedoch nicht, dass das, was hier als Experiment für ein Jahr geschildert wird, meinem Alltag bereits seit einigen Jahren entspricht und daher das, was für andere vielleicht außergewöhnlich erscheint, meine Normalität ist.


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