“Galla Memorial Jam” am 04.09.2011 in Bochum

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galla rip memorial jam Galla Memorial Jam am 04.09.2011 in Bochum

Am 9.8.2011 verstarb Galla von der Ruhrpott AG. Ihm zu Ehren findet am 4.9. in Bochum die “Galla Memorial Jam” statt. Lest dazu am Besten die offizielle Pressemeldung:

Liebe Pressepartner,

wir wenden uns aufgrund des Todes des RAG-MCs Michael Galla an euch und wollen an dieser Stelle unser Beileid audrücken.

Stellvertretend für RAG möchten wir auf die Memorial Jam für Galla am 04. September in Bochum aufmerksam machen und bitten um Weiterleitung, Verbreitung und zahlreiches Erscheinen.

In Gedenken an ihren langjährigen Freund haben Aphroe, Pahel und Mr. Wiz einen Nachruf verfasst, der hier zu lesen is.

RAG zur Galla Memorial Jam

“Da wir alle zunächst aus anonymer Quelle über das soziale Netzwerk von der Tragödie des Todes von Galla erfahren mussten, und einige Stunden vergingen bis es Gewissheit für uns gab, haben sich die Meldungen und Kondolenzeinträge überschlagen und die damit einhergehenden Fehlinformationen wie z.B. der falsche Todestag und die eigentliche Ursache.

Wir haben uns deshalb so lange zurückgehalten, weil die Todesursache zunächst nicht eindeutig zu bestimmen war. Ebenso war die verbliebene Schwester zunächst nicht auffindbar, was hieß:  Um ein anonymes Begräbnis, zu dem es dann gekommen wäre, zu verhindern haben sich einige seiner engen Freunde zusammen getan und die verantwortliche Organisation seiner Beisetzung übernommen.

Damit unserem Freund Galla eine würdige Beerdigung zuteil werden konnte, wurde in der Zwischenzeit alles nötige in die Wege geleitet.

Da der ganze Prozess natürlich mit enormen Kosten verbunden ist, und es ohnehin eine Geste des Respekts ist, haben seine Freunde eben auch sehr kurzfristig ein MEMORIAL JAM organisiert zu dem sehr viele Wegbegleiter von RAG & GALLA selbstverständlich zugesagt haben in dem Rahmen mit einem kurzen Programm aufzutreten und GALLA und sein Leben gebührend zu feiern. Ihr ALLE seid herzlich eingeladen auf diese positive Weise Abschied von einem großen Menschen mit einem noch größeren Herz zu nehmen, und anschließend mit einem Lächeln nach Hause zu gehen.

Ein besonders herzlicher Dank gilt an dieser Stelle bereits allen teilnehmenden Künstlern, Crews, Djs, etc. die sich selbstverständlich bereit erklärt haben auf sämtliche Vergütungen zu verzichten, damit alle Einnahmen, die mit der Veranstaltung erzielt werden, auschließlich darauf verwendet werden können die entstandenen Kosten der Beisetzung für H.M. Galla zu decken.

DA IHR SICHERLICH VERSTÄNDNIS DAFÜR HABT, DASS WIR IN DER KURZEN ZEIT NICHT ALLE BERÜCKSICHTIGEN KONNTEN, DIE AUCH GERNE PARTIZIPIERT HÄTTEN, gibt es hier die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme: [email protected]

In diesem unseren Sinne
Die erweiterte RAG Crew & Family

Hier noch der Text des oben verlinkten Nachrufs von Aphroe, Pahel und Mr. Wiz:

„Wenn man Schriften trauen kann, warum trauern wir dann…?“

M.Galla *14.11.1972 † 09.08.2011

Wir sind zutiefst bestürzt, denn am 09.08.2011 wurde ein Mensch aus unserer Mitte gerissen der uns allen sehr viel bedeutet hat. Dessen Schicksal so schwer wog, dass die Last – selbst auf mehrere Schulterpaare verteilt – für jeden einzelnen wahrscheinlich schon kaum zu ertragen wäre.

Heinz Michael Galla, der am 14.11.1972 in Bochum-Wattenscheid geboren wurde, ist in der Nacht zum 09. August 2011 an den tödlichen Folgen eines Hirninfarkts verstorben. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt allein in seiner Heimatstadt Bochum. Er hinterlässt eine trauernde Schwester, eine Nichte, drei Pflegegeschwister und eine Menge ratloser Freunde und Wegbegleiter.

Michael Galla, der den meisten als der Rapper „Galla“, der Formationen Filo Joes (zusammen mit Pahel Brunis) und der Ruhrpott AG / RAG (zusammen mit Pahel Brunis, Gabriel Saygbe (Mr. Wiz) und Karsten Stieneke (Aphroe) bekannt ist, möchten wir als Ausnahmetalent bezeichnen. Seine echte lyrische Tiefe war geprägt von seinem melancholischen Wesen, geprägt von einem aufs Härteste geprüften Seelenzustand.

Als er zunächst seinen Vater im Alter von 18 Jahren und einige Zeit später auch seine Mutter auf dramatische Weise verlor, führte ihn das an die Grenzen des Erträglichen.

Seine Kraft schöpfte er in dieser Zeit aus seiner Liebe zur Lyrik, die, wenn sie von ihm kam, vielen anderen Menschen ebenfalls Hoffnung und Stärke gab. Seine Texte sind ein Resultat von Grenzerfahrungen und der eigenen Schicksalsbewältigung. Oft schon hatte er den Tod in seinen Texten thematisiert statt tabuisiert („Requiem“) – das Leben und die Liebe mystifiziert statt glorifiziert („Ohne Gewähr“ und „Türkischer Honig“). Ein Album wie „Unter Tage“ (1998) wäre ohne die Bildsprache von Galla nie das gewesen, für das es bis heute so geschätzt wird.

Michael hatte aber auch eine andere Seite, eine träumerische, fröhliche, lebensfrohe – ja, eine draufgängerische.
Diese Seite zog ihn vielleicht auch im Jahr 2002 aus dem Ruhrpott nach Berlin,
bestärkt von einer neuen Beziehung und der Idee eines eigenen Ladens mit Namen „Hoodlum“, welchen er in Berlin Kreuzberg eröffnen sollte. Im Jahre 2004 kreierte er in und mit einem völlig neuen Umfeld sein Solo-Album „Swing-Kid“ (produziert von Tre). Nachdem sowohl das Musik- als auch das Textilgeschäft nicht mehr zum Lebensunterhalt beitrugen, und er seine Existenz gefährdet sah, flüchtete er sich in das Berliner Nachtleben. Als daraufhin noch seine Beziehung zu scheitern drohte, fehlte ihm der Halt, den er immer wieder in Form eines „Co-Piloten“ gefunden hatte. Diese Rolle hatte oft und lange sein alter Partner Pahel übernommen, aber auch zeitweise andere enge Freunde und seine Lebenspartnerinnen.

Leider hat Michael zu dem Zeitpunkt bereits die meisten Brücken in die alte Heimat abgebrochen und es wurde für seine „alten“ Freunde immer schwerer ihn zu erreichen. Gebeutelt vom anhaltenden Job- und Wohnungswechsel und den damit verbundenen Anstrengungen, kehrte Michael schließlich im Jahre 2008 mittellos in seine Heimatstadt Bochum zurück. Sein einst so großer Überlebenswillen schwand. Der schonungslose Umgang mit seiner Gesundheit führte zu diesem abrupten Ende mit nur 38 Jahren.

Wir trösten uns gegenseitig in dem Glauben, dass die Zeit der harten Prüfungen und Schmerzen vorbei ist und es ihm besser geht, seit er von uns ging.

Wir vermissen Dich! In Gedenken.
RAG (G.Saygbe / P.Brunis / K.Stieneke)

via


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