Als ich gestern Abend nach Konna´s Gedankendeponie Pokertunier in dem ich mal wieder als erster geflogen bin, Langeweile hatte, dachte ich mir zappe mal durch die TV Landschaft. Die Privaten Sender habe ich schon länger innerlich abgeschrieben, gerade unter der Woche, also begab ich mich zu meinen Freunden des Öffentlich Rechtlichen Fernsehens. Auf ARD lief dann Frank Plasberg´s „Hart aber Fair“ mit dem Thema: „Platzhirsch gegen Quotenfrau: Hindern Männer die Frauen wirklich am Aufstieg“?
Die ganze Diskussion um die Frauenquote ist ja seit ein paar Monaten wieder aktuell und ums gleich Klar zustellen bevor ich von einigen Leserinnen einen auf den Deckel bekomm, ich bin FÜR Frauen in Führungspositionen bzw. in alle Berufszweigen. Ich habe seit nun mehr 3 Jahren immer Frauen als Vorgesetzte und hab mich noch nie beschwert, sondern fand das eigentlich immer Recht angenehm. Mit einer Frau kannst du irgendwie besser reden, meiner Meinung nach. ABER…ich bin gegen eine Frauenquote. Eine Frau sollte natürlich beim Aufstieg und in der Karriere nicht behindert werden und eigentlich sollten sowieso nur die Qualifikationen zählen und nur diese. Wollen Frauen wirklich wegen einer Quote befördert werden und nicht wegen ihrer Leistungen? Unabhängig vom Geschlecht, ist es wirklich für einen selbst befriedigend zu wissen das die eigene Leistung vielleicht nicht der ausschlaggebende Punkt war warum man nun eine Führungsposition hat, sondern das man selbst einfach nur zur Erfüllung einer Quote diesen Job bekommen hat?
Die neuen Vorstöße von Fr. Schröder und Fr. von der Leyen sind indes wohl auch nicht so ernst gemeint wie die beiden gerne tun, den alle wichtigen Position in ihren jeweiligen Resorts sind komischerweise mit Männern besetzt. Also wenn es um ihre Bereiche geht zählt die Erfahrung anscheinend doch mehr als eine Frauenquote. Des Weiteren stört mich das immer von Führungspositionen gesprochen wird. Also für einen eher kleinen Anteil der Arbeitswelt in dem man auch als Mann nur mit akademischen Hintergrund vorstoßen kann. Was ist den mit dem Mittelstand oder sogar mit schlecht bezahlten Berufen. Frauenquote bei der Müllabfuhr oder Kanalreinigern? Fehlanzeige. So bleibt ein Fader Beigeschmack das es bei der aktuellen Diskussion eigentlich nicht um die Geschlechtergleichheit geht sondern eher um eine Machtverschiebung. Ob Sabine Mustermann im Aufsichtsrat, Erika Schmidt-Müller-Meier mit Realschulabschluss und Berufsausbildung wirklich ein Vorbild ist, ich weiß nicht. Was auf jeden Fall viel wichtiger ist das man beiden Geschlechtern bei gleicher Ausbildung und Erfahrung auch das gleiche Gehalt bezahlt.
Komischerweise scheinen selbst Frauen, auch jene in Führungspositionen nichts von einer festen Frauenquote zu halten. Ein Argument einer Verfechterin der Frauen Quote bei „Hart aber Fair“ war zum Beispiel, das gerade große Firmen Ganztagskitas stellen sollten um Frauen nach der Schwangerschaft den sofortigen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Auf die Frage wie das ganze finanziert werden solle, kam der Vorschlag das Erziehungsgeld was mit einer Höhe von 2 Mrd. Euro berechnet ist doch lieber in solche Kitas und Krippen zu stecken. Aber wollen Frauen ihre Kinder wirklich nach ein paar Monaten schon in solche Kitas stecken? Nur um den Einstieg ins Berufsleben nicht zu lange aufzuschieben. Es gibt genug Frauen und auch Männer die gerne die ersten Jahre mit den Kindern daheim bleiben würden. Und um sich so etwas leisten zu können brauch man eben jenes Erziehungsgeld. Gerade die Schwangerschaften stellen für viele Unternehmen und Personalchefs ein Problem da. Kann man auch irgendwie verstehen, keiner möchte eine Gute Arbeitskraft auf längere Zeit missen. Aber wenn wir das mal so sehen, ist es wichtig doch wichtig für Nachwuchs zu sorgen. Warum ist die Geburtenrate bei Akademikerinnen so niedrig. Weil die meisten Frauen Angst davor haben durch eine Schwangerschaft im Berufsleben benachteiligt zu werden. Das ist ein Punkt an dem man arbeiten sollte. Frauen eine Schwangerschaft und eine Erziehungszeit zu ermöglichen ohne negative Einschnitte in der Karriere. Wenn man das hinbekommen würde, würde das nicht nur den Frauen sondern auch der Gesellschaft einen Dienst erweisen. Den die Kinder von heute sind die Fachkräfte von morgen nach denen wir jetzt schon in Deutschland Händeringend suchen. Somit liegt es auch bei den Firmen selbst dafür zu sorgen das sie in 20 Jahren noch Fachkräfte bekommen.
So, mir geht es ja auch eigentlich nicht um meine Meinung sondern eher um eure, was haltet ihr von der Frauenquote, da die Blogosphäre ja eigentlich eine gute Frauenquote hat hoffe ich doch mal das sich hier auch 1-2 Vertreter der weiblichen Zunft melden werden.