Frauen in die Aufsichtsräte! Nur heißer Dampf oder hoher Wirkungsgrad?

Die Politik will durch Verordnungen die Anzahl von Frauen an der Spitze deutscher Unternehmen steigern. Denn im Vergleich zu anderen europäischen Ländern haben wir hier durchaus noch viel Potential. Auch in den Medien wird dieses Thema viel und kontrovers diskutiert.  

symbol-frauDas Konzept: Eine Frauenquote für Aufsichtsräte

Um dieses Ziel zu erreichen, möchte die Politik eine Frauenquote für Aufsichtsräte schaffen – ob freiwillig oder als gesetzliche Auflage ist offen. Nach Meinung der Politik ist dies der Hebel, dass mehr Positionen im mittleren und oberen Management von Frauen besetzt werden.

Wir hoch ist der Wirkungsgrad dieser Idee?

Ich verfolge schon lange und gebannt die Diskussion der Frauenquote für den Aufsichtsrat und frage mich: Was soll das bringen? Entweder habe ich hier einen wirklichen Denkfehler, oder es handelt sich bei diesem Thema einfach nur um heißen Dampf der Politiker, um die Gemüter zu beruhigen?

Zum Verständnis: Aufsichtsräte gibt es ausschließlich bei Kapitalgesellschaften (Aktiengesellschaften und GmbHs ab einer gewissen Größe). Sie leiten nicht, wie vielleicht manche meinen, das operative Geschäft einer Firma. Die Geschäftsleitung unterliegt bei Aktiengesellschaften (AGs) dem Vorstand, bei GmbHs der Geschäftsführung. Diese Geschäftsleitung hat wiederum Einfluss auf die Vergabe von Positionen im oberen Management und ggf. noch auf der mittleren Führungsebene. Ein Aufsichtsrat ist vom operativen Geschäft eines Unternehmens sehr weit entfernt, denn er hat die Aufsicht. Wichtig ist auch zu wissen, dass ein Aufsichtsrat je nach Unternehmensgröße bis zu 30% aus Arbeitnehmervertretern (Betriebsrat) bestehen kann. Darüber hinaus bestimmt der Aufsichtsrat einen Vorstandsposten in der Regel für die Dauer von 5 Jahren.

Wirft man einen Blick auf die aktuelle Besetzung der Vorstandsposten in deutschen Unternehmen, so erhält man auf der Suche nach Frauen quasi gähnende Leere. Wenn eine Frau in dieser Männerdomäne auftaucht, hat sie meistens den Vorstandsbereich “Personal” unter sich. Ich höre immer wieder männliche Stimmen in Unternehmen: “Die Frau ist gut fürs Image und die Quote. Im Personalbereich geht es ja um Soft Skills und kaputt machen kann man dort auch nichts.”

Ist das nun alles heißer Dampf der Politik, oder habe ich einen Denkfehler in meinen Ausführungen? Diskutieren Sie mit, ich freue mich auf regen Gedankenaustausch!

Mein Vorschlag wäre: Einführung einer Frauenquote in der Vorstandsetage. Diese Frauen kennen auch den weiblichen Nachwuchs im Unternehmen und können so gezielt Einfluss auf die Besetzung von Posten in der oberen und mittleren Führungsebene nehmen.

 

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Bildnachweis: © motorradcbr – Fotolia.com


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