Filmkritik zu "Monsters"

Filmkritik zu ‘Monsters’

Der britische Monsterfilm mit der passenden Benennung "Monsters" ist der erste Spielfilm in dem Regisseur Gareth Edwards sich austoben durfte. Trotz digital eingefügten Kraken-Aliens hielt der Filmemacher die Kosten für sein Erstlingswerk gering. Unter 500.000 US Dollar hat der Film gekostet. Damit wirkt selbst eine 30 Millionen US Dollar Low-Budget Produktion wie der 2009er Sci-Fi Film "District 9" wie eine Hollywood Großproduktion.

In "Monsters" erzählt der Regisseur von der Veränderung der Welt seit die NASA vor sechs Jahren Spuren außerirdischen Lebens bergen konnte und die Proben bei einem Raumschiff-Absturz über Zentralamerika verteilt wurden. Kurz danach haben krakenähnliche, haushohe Aliens begonnen, sich auf der Erde auszubreiten. Die US-Regierung versucht den Schaden zu begrenzen indem sie einen Großteil Mexikos als "infizierte Zone" mit einer gigantischen Mauer vom Rest des Kontinents abtrennt. Mitten in diesem Chaos lernen sich der Fotoreporter Andrew und die junge Samantha kennen.

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Scoot McNairy

Und dieses Kennenlernen der beiden Hauptprotagonisten steht eigentlich auch im Vordergrund der Geschichte. Vielmehr Zeit verbringt der Zuschauer damit, mitanzusehen wie sich Andrew und Samantha näher kommen. Das Drehbuch legt sehr viel Wert auf die jeweilige Hintergrundgeschichte der Figuren. Warum sind sie dort? Was haben sie zurückgelassen? Wie stehen sie zueinander? Diese Fragen rücken das Dasein der Aliens immer wieder in den Hintergrund. Das wird allerdings von den beiden Darstellern Scoot McNairy und Whitney Able so überzeugend gespielt, dass es an keiner Stelle des Filmes unnötig nervend wirkt, dass wir weniger von den Aliens und mehr von den menschlichen Problemen mitbekommen.

Aber auch das Schauspiel der übrigen Darsteller wirkt bemerkenswert professionell. Immerhin handelt es sich hier um Menschen, die einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Das Filmteam von "Monsters" hat an Original-Schauplätzen gedreht und die Menschen, die dort herumliefen in den Film mit einbezogen. Für einen Film ohne Drehbuch, der nur mit losen Beschreibungen der jeweiligen Szenen die Figuren durch die Handlung manövrierte, ist "Monsters" daher ein Film geworden, der durch das authentische Handeln seiner Figuren zu glänzen weiß.

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Whitney Able

Dann gibt es aber auch immer wieder Momente, in denen man sich an große Vorbilder erinnert fühlt. So dürfte Steven Spielbergs "Jurassic Park" sicherlich dem ein oder anderen ins Gedächtnis gerufen werden, wenn unheimliche Geräusche aus dem Tropenwald ertönen. Wenn dann auch noch inmitten der infizierten Zone zwei Autos liegen bleiben und die Kraken-Aliens sich an diesen vergreifen, ist die Szene nicht weit entfernt vom ersten Angriff des Tyrannosaurus Rex. Aber das sei Gareth Edwards verziehen. Die übrigen Bilder die er in seinem Film erzeugt, sind umso beeindruckender. Die Landschaft variiert vom mexikanischen Tropenwald über eine Inka-Pyramide bis hin zu einer amerikanischen Ruinenstadt, die einem Luftangriff des Militärs nicht standhalten konnte.

Gareth Edwards hat bewiesen, dass man auch mit vergleichsweise wenig Budget einen interessanten Film gestalten kann. Und die beiden Hauptdarsteller geleiten die Zuschauer durch unterhaltsame 94 Minuten. "Monsters" kann zwar dem Hype nicht standhalten, der um ihn gemacht wird, ist aber immer noch eine solide Filmarbeit.


Filmkritik zu ‘Monsters’

"Monsters"

 Originaltitel: Monsters
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Produktionsland, Jahr: Großbritannien, 2010
Länge: ca. 93 Minuten
Regie: Gareth Edwards
Darsteller: Scoot McNairy, Whitney Able

"Monsters" läuft ab dem 9. Dezember 2010 in den deutschen Kinos.


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