Filmkritik - Dschungelkind - auf DVD

Filmkritik - Dschungelkind - auf DVD
Inhalt:
Die achtjährige Sabine (Stella Kunkat) reist mit ihren Eltern nach West-Papua, wo ihr Vater als Missionar und Sprachforscher arbeiten möchte. Weil man derartige Studien nicht in einer modernen Großstadt betreiben kann, werden sie tief in den Dschungel gebracht. Die Familienmitglieder reagieren unterschiedlich auf die Situation. Der Vater (Thomas Kretschmann) hat zunächst ein wissenschaftlich Interesses an dem fremden Volk, er hält Abstand zu den Menschen, weil er der Ansicht ist, man solle sich nicht in deren Kultur einmischen. Die Mutter (Nadja Uhl) hält ebenso Abstand, weil sie mit den Traditionen und Riten nicht zurechtkommt. Nur der offenen und lebensfrohen Sabine gelingt es, Kontakt zu den Einheimischen aufzunehmen.Dann jedoch findet die Familie einen verletzten Jungen und nimmt ihn bei sich auf. Damit geraten die Fremden in einen Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Stämmen...
Bewertung:
Roland Suso Richter ist in erster Linie fürs Fernsehen tätig, und das merkt man diesem Film auch an. Die Dramaturgie konzentriert sich sehr auf die Konflikte zwischen den Personen, hat stellenweise den Charakter eines Kammerspiels. Wer darauf hofft, dass die Landschaft eine bedeutende Rolle spielt, etwa in der Art von "Jenseits von Afrika", wird enttäuscht. Die Natur dient hier nur als Kulisse.Auffällig sind die Parallelen zu dem Film Poll , der fast gleichzeitig in unseren Kinos startete. Hier wie da wird ein Mädchen in eine fremde Kultur versetzt, und es kommt zur Begegnung mit einem Verwundeten, der anschließend gesund gepflegt wird. Möglicherweise ist damit ein neues Genre entstanden, man könnte es "Pflegefilm vor exotischer Kulisse" nennen.Roland Suso Richter gelingt es leider nicht, dieser Konstellation neue Seiten abzugewinnen, aber immerhin liefert er solide Handwerkskunst ab. Zwei Stunden gute Unterhaltung sind nicht zu verachten.Ebenso wie in Poll zeigen sich auch im Dschungelkind die Schauspieler in Topform, und auch hier sticht die Darstellerin des Mädchens besonders hervor. Stella Kunkat kann man eine große Zukunft vorhersagen.
Infos zur DVD:
Enthält ein Making of (sehr interessant), einen Bericht über die Premierenfeier (sehr unnötig) und einen Audiokommentar des Regisseurs.Nicht sehr gelungen ist leider die Tonmischung auf der DVD. Die Musik ist teilweise so laut, dass man die Dialoge nicht verstehen kann.Einen Eindruck davon gibt der deutsche Kinotrailer.

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