Fahrlehrer, die ins Lenkrad greifen - geht garnicht

Gestern nun hatte ich meine dritte Fahrstunde. Und wäre beinah geplatzt. Doch meine Altersweisheit hat mich zurückgehalten und mich sagen lassen: "Gaaaanz ruuuhig Brauner... Du bist hier in einem fremden Land. Du darfst hier keine deutschen Verhältnisse erwarten. Du machst das alles ganz lieb mit, um dann irgendwann deinen Führerschein in der Hand zu halten und dann kannst Du dir ein Auto mieten und schön allein in der Gegend rumfahren.." Noch hat es geholfen, ich weiß nicht wie ich bei einer ähnlichen Situation das nächste Mal reagiere.
Zunächst habe ich eine Theorie-Stunde von 17 bis 18Uhr. Gestern aber nun kam um 17Uhr10 eine Mitarbeiterin von ANETA (so heißt meine Fahrschule) in den Klassenraum und wollte uns nur ganz kurz in fünf Minuten ein wunderbares Angebot von ANETA erklären. Letztlich hat sie eine halbe Stunde gebraucht um uns ein Versicherungspaket schmackhaft zu machen. In Deutschland wäre man schon sauer über diese vergeudete Zeit gewesen, schließlich hat man für den Theorieunterricht bezahlt und nicht für eine Werbeveranstaltung von ANETA. Doch im Klassenraum regt sich kein Widerstand. Und dann das allerschlimmste. In D hätte man das bei dieser Information belassen und den Fahrschüler die Freiheit gelassen sich eventuell in den nächsten Tagen für diese Versicherung zu entscheiden. Doch hier kam ich mir wie auf einer Heizdecken-Seniorenfahrt vor. Die Dame fing nun an, die Leute persönlich zu fragen, warum dieses Angebot nicht äussert super und wichtig für ihn wäre und wer denn nun den Vertrag abschließen will. Sie machte den Eindruck, nicht eher aus dem Raum gehen zu wollen, bis sie nicht eine bestimmte Anzahl von Willigen gefunden hat. Jeder der das Angebot wahrnehmen will, sollte dann die Hand heben. Sie zählte mindestens zweimal durch und fragte, ob denn nicht mehr Interesse hätten. So und dann sammelte sie die Ausweise der Interessierten ein, und sagte, die müsse sie kopieren und sie würden schon mal die Verträge ausfüllen, damit die dann nach der Stunde unterschrieben werden können und bezahlt werden muss bis Freitag, schließlich handelt es sich hier um einen Jahresbeitrag von 84 USD, das für die Schüler ne Menge Geld ist. Ich schüttelte ostentativ den Kopf, worauf die Frau mich tatsächlich fragte, ob ich nicht interessiert sei, woraufhin ich nur abfällig sagte: NO, para nada!" Auf keinen Fall. Wie ich diesen psychologischen Druck hasse.
Zwischen 18 und 19Uhr habe ich dann praktische Fahrstunde und hier, neben vielen kleinen Nervigkeiten, kann ich es ja überhaupt nicht haben, wenn der Fahrlehrer mir während der Fahrt (!!!) in das Lenkrad greift. Das geht gar nicht!! Doch ich lächel nur säuerlich und sage mir: "Gaaaanz ruuuhig Brauner... Du bist hier in einem fremden Land. Du darfst hier keine deutschen Verhältnisse erwarten..."

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