EU will europäische Steueroasen schließen

Innerhalb der Europäischen Union gibt es immer noch Steueroasen, welche es international agierenden Konzernen ermöglichen die Steuerlast zu drücken. Ins Visier der EU-Kommission sind hierbei insbesondere Luxemburg, Irland und die Niederlande geraten.

Was angesichts der vorwiegend recht hohen Steuerlast in Europa einerseits nachvollziehbar ist, führt andererseits dazu, dass die grenzüberschreitend agierenden Konzerne sich finanzielle Vorteile erschleichen, welche den kleinen und mittleren Unternehmen meist verwehrt bleiben.

Luxemburg, Niederlande & Irland

Dass das Großherzogtum nicht gerade als Hochsteuerland bekannt ist, hat sich auch in der Geschäftswelt herumgesprochen. Viele in Europa aktive Konzerne haben dort ihren Firmensitz und profitieren von den niedrigen Steuersätzen. Luxemburg auch. Immerhin genügen den knapp über 530.000 Einwohnern auch kleine Prozentsätze von den Milliarden der Konzerne.

Aber auch die Niederlande – sonst eigentlich nicht als Steuerparadies im Gespräch – sind besonders bei Briefkastenfirmen der Finanzbranche beliebt. Rund 12.000 Finanzunternehmen sollen dort nach Angaben der niederländischen Zentralbank registriert sein. Und das, ohne auch nur einen einzigen Mitarbeiter zu beschäftigen. Die angebotene "Steuerflexibilität" führte auch dazu, dass die Niederlande inzwischen unzählige Tochtergesellschaften beherbergen – alleine aus Deutschland sind es inzwischen 825.

Selbst Irland, welches von der Finanzzkrise hart getroffen wurde, gilt in Sachen Unternehmensbesteuerung als Oase. Doch anstatt die Steuern ein wenig am westeuropäischen Durchschnitt anzupassen, um damit das ausufernde Defizit auszugleichen, schadet die irische Politik Europa gleich doppelt: Als Steuerparadies entzieht die grüne Insel den anderen Staaten nötige Einnahmen, während sie gleichzeitig finanzielle Forderungen zur Entlastung aus den europäischen Steuertöpfen fordert.

Schaden in Billionenhöhe

Konservativen Schätzungen zufolge sollen "steuerschonende" Konzernstrukturen dafür sorgen, dass den öffentlichen Haushalten in Europa jährlich rund 1 Billion Euro verloren gehen. Geld, welches angesichts der Staatsschuldenkrise dringend benötigt wird, so dass vielen Regierungen auch die bisher geübte Toleranz abhanden kommt.

Immerhin wissen sie auch, dass sie die Belastungen für Arbeitnehmer, sowie für die kleinen und mittleren Unternehmen nicht noch weiter hochschrauben können. Sparmaßnahmen sind angesichts der stotternden Konjunktur ebenfalls keine wirkliche Lösung, wie besonders die südeuropäischen Krisenstaaten deutlich zeigen.

Das Schlüsselwort zur Abhilfe lautet hierbei "Steuerharmonisierung": Je nach Wirtschaftsstruktur könnten dann bestimmte steuerliche Bandbreiten gelten, so dass die gesamte Steuerlast (sowohl auf Kapital als auch auf Arbeit) bestimmte Grenzen nicht unter- oder überschreiten wird. Dann kann man auch damit beginnen, mittels Strukturreformen die Verwaltungen zu verschlanken, die Schuldenberge zu reduzieren, und mit der Zeit auch die Steuer- und Abgabenquote schrittweise zu senken.

Artikelbild: Thorben Wengert  / pixelio.de


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