Erster Tag

Der Tagesablauf heute war noch sehr entspannt. Bin um 7 aufgestanden, halb 8 Frühstück, danach erst mal ein wenig weiter entspannen. Generell wird uns in den ersten Tagen viel Zeit gelassen uns einzugewöhnen und auf uns selbst acht zu geben. Katrin und Jana haben es auch etwas nötig. Sie haben den totalen Kulturschock und zweifeln sehr daran ein Jahr am Arsch der Welt auf so schlichte Weise leben zu können. Doch Sabrina und Katrin, die anderen Freiwilligen können uns etwas Rückhalt geben und vieles erklären.

Um 4 Uhr kamen wir dann zum ersten Mal richtig in Kontakt mit den Kids die gerade aus der Schule zurück kamen und einem in den ersten Tagen wirklich extrem am Rockzipfel hängen. Wenn einer auf meinem Schoß sitzt, wollen direkt auch noch 5 andere was ohne mit der Wimper zu zucken durchgezogen wird. Manche sind auch sehr auf Aufmerksamkeit angewiesen, und die wollen sie haben, egal was es kostet, alle Mittel werden benutzt. Besonders die kleinen Jungs sind absolut verrückt nach ihrem „Uncle“ (Ich, so werde ich von allen Kindern genannt), da sonst ja nur die „Didis“ da sind und keine anderen Männer. Die Kinder können einen echt verdammt fertig machen. Doch zum Glück soll sich dieses ungehaltene Interesse nach 2 Wochen legen.

An die Frauen, die im ersten Stock leben trau ich mich noch nicht so richtig ran. Denn viele von ihnen sind auf der Suche nach einem Mann zum Heiraten, rennen einem hinterher, und besuchen einen schon mal im Zimmer um ihr Liebe kundzugeben. Summit lacht sich den Arsch ab, denn ihm ging es am Anfang auch so.

Nur mit Poonam habe ich ein wenig geredet. Eine Frau die eigentlich eher Kind ist und die jetzt ständig ihre Sucht nach der Schaukel mit mir befriedigen will. Schaukel heisst übrigens Gassergundi, Drecksack heißt Champati.

Ansonsten habe ich das Gefühl nun wirklich in Indien angekommen zu sein und nicht mehr in einer versuchten Kopie des Westens zu leben. Ich komme bis jetzt noch gut damit klar, die anderen eher nicht so. Am Wochenende fahren wir trotzdem auf jeden Fall mal nach Pune. Wie genau wissen wir allerdings noch nicht. Aber ohne Ruhe läuft hier sowieso nix.

Auch die Kleidung ist sehr traditionell gehalten. Vor allem die Frauen müssen immer ihren Schal anhaben, sonst können die Bewohner des Dorfes schon mal auf die Idee kommen jemanden zu steinigen. Bin ich vielleicht froh ein Mann zu sein!

Habe heute auch erfahren, dass der Sohn von Anka-Thali, Thali heisst so viel wie Schwester und ist die Höflichkeitsform, Model ist und auf jeder Colgate-Zahnpastatube, die hier eigentlich alle benutzen, sein Photoshop-lächeln verbreitet :D

In der Freizeit bringe ich den anderen übrigens Doppelkopf bei um meine Sucht nach Doppelkopf zu befriedigen.

 



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