Einmal nicht an Morgen denken

Einmal nicht an Morgen denken

Manchmal lebe ich mehr in der Zukunft als in der Gegenwart. Wo sehe ich mich in 10 Jahren? Bringt mir dieser Kurs etwas für meinen späteren Job? Wie beeinflusst diese Entscheidung meine Zukunft? Welchen Master kann ich machen mit meinem Bachelor-Abschluss? Was kann ich überhaupt mit meinem Abschluss machen? Will ich in Köln bleiben? Wegziehen? Familie? Kinder? Ja? Nein?

Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe mehr über die Zukunft nachzudenken, als in der Gegenwart zu leben. Ich werde nächsten Monat 20 Jahre alt und doch kümmere ich mich jetzt schon um meine unsichtbaren Falten. Dabei sollte ich doch mehr im Hier und Jetzt leben, meine Zeit als Studentin genießen und nicht jetzt schon an Morgen denken. Während meiner Schulzeit wurde ich immer nur mit der Frage konfrontiert, was ich denn später studieren möchte. Jetzt kennt jeder die Antwort und eine neue stellt sich: Was willst du denn später damit machen? Auch darauf kann ich mehr oder weniger antworten, aber wenn ich ehrlich bin: Ich habe damals immer gedacht ich werde einen MINT-Studiengang belegen und doch stehe ich hier nun und studiere "Irgendwas mit Medien", wie alle zu sagen pflegen. Wie soll ich da jetzt, nach einem Semester, genau wissen, wo, wie, wann und mit wem ich arbeiten und leben werde? Ich plage mich selber häufiger mit dieser Frage, als mir recht ist, aber genau so sehr plagen mich meine Mitmenschen immer wieder aufs Neue damit.

Einmal nicht an Morgen denken.

Sollte man das Leben nicht manchmal auf einen zukommen lassen? Das Ruder einfach einmal aus der Hand geben? Nicht an Morgen denken? Der Druck der Zukunft lastet auf meinen Schultern, aber viel mehr verursache ich ihn selber. Weil ich so viel grübele, weil ich mir unsicher bin, was das Beste für mich ist, und weil ich so viele Optionen habe. Das Leben zweigt so oft ab und ich fürchte, dass ich eine wichtige Abzweigung vergessen könnte oder mich für die falsche entscheide. Dass ich mir eine Chance entgehen lasse, die in Zukunft allzu wichtig sein könnte. Aber ist das wirklich so schlimm oder male ich mir im Kopf ein Szenario aus, dass gar nicht so vorherrscht?

Zur Zeit bin ich wieder in der Heimat und werde Ostern mit meiner Familie verbringen. Ein wenig fühle ich mich zurückversetzt in meine Abiturzeit und der Zeit der großen Entscheidungen letztes Jahr. Eigentlich müsste doch eine Last von meinen Schultern fallen, weil ich mich bereits entschieden habe und jetzt ein paar Jahre zum Zurücklehnen habe, oder nicht? Ich glaube daran muss ich mich selber einfach häufiger erinnern. Ich habe mich bereits entschieden und der wichtigste Grundstein für meine Zukunft ist gelegt. Was danach kommt, wird sich zeigen, da bin ich mir sicher. Deshalb brauche ich nicht immer an Morgen denken. Heute einmal nicht.

Ich wünsche euch allen ein wunderbares Osterfest mit euren Liebsten. Genießt die Tage!

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