Eine Black Box für Software

CQRS hat mich jetzt gepackt. Auf der DWX Konferenz hatte ich Gelegenheit, mich darüber länger mit Jan Fellien auszutauschen. Den Moment, wo ich innerlich “Aha!” und “Wow!” ausrief war, als ich erkannte, was die Aufgabe einer Event Source ist.

Nicht nur ist Event Sourcing für mich die Antwort auf meine Frage nach einem Datengranulat. Denn aus den “Daten-Kügelchen” vieler kleiner Events kann man sich größere Strukturen in immer neuer Weise “gießen”. Es gibt für mich nicht mehr die Frage, ob “das eine Datenschema” für eine Anwendung relational oder dokumentenorientiert oder sonstwie sein sollte. Stattdessen gibt es soviele Schemata und Datenbanken wie man braucht. Und alle werden aus der einen Quelle gespeist: aus der Event Source.

Daten für einen Zweck in einem bestimmten Schema bereitzustellen, kann immer dynamisch aus der Event Source geschehen. On demand. In dem Augenblick, wenn sie benötigt werden. Wem das zu langsam ist, der muss halt die Daten in dem Schema cachen. Doch das ist dann eine bewusste Optimierung.

Mit einer Event Source kann man diese Optimierung dann vornehmen, wenn man sie braucht. Bis dahin ist man frei von lästigen Überlegungen, wie denn ein Schema am besten aussehen sollte. Welche Erleichterung!

Aber dieser Gedanke hatte mich nicht überfallen auf der DWX. Den hatte ich schon vorher. Im Gespräch mit Jan kam mir vielmehr ein sehr mächtiges Bild für die Event Source in den Sinn.

Die Event Source ist die Black Box einer Software.

Ich meine das im Sinne der Flugschreiber, die auch als Black Box bezeichnet werden. Die zeichnen Ereignisse während des Fluges auf. Wenn etwas schief geht, kann man durch Abspielen der Aufzeichnung versuchen, die Ursache zu finden.

Das leistet für mich nun auch eine Event Source bzw. ein Event Store für Software. Alle Domänenevents werden doch gespeichert (record). So kann man den Zustand eines Programms zu jeder Zeit rekonstruieren. Was an Zustand in-memory ist nur eine Optimierung; Zustand in einem Read-Model ist auch nur eine Optimierung. Maßgeblich ist einzig das, was in der Black Box steht.

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Wenn also ein Programm oder auch nur ein Teil abstürzt, kann es neu gestartet und aus der Event Source auf den letzten Stand gebracht werden (replay). Die Speicherung auch kleinster Veränderungen des Zustands ist ja kein Problem, weil die Events als “Zustandsdifferenzen” ganz simpel und schnell persistiert werden können.

Events kommen aus der Domäne. Da spielt die Anwendungsmusik. Dafür wird Software gemacht.

Die Domäne spielt immer wieder aber auch Events ab, da sie ja nicht ihren kompletten Zustand in-memory halten will.

Andere Konsumenten von Events werden über sie per Notifikation informiert. Die sind also von der Eventquelle entkoppelt. Falls sie jedoch offline waren, können sie sich “verpasste” Events wieder vorspielen lassen, um sich auf den aktuellen Stand zu bringen.

Bei CQRS ist ein typischer Event-Konsument natürlich das Read Model. Es fertigt aus einzelnen Events fixe größere Strukturen, die auf unterschiedliche Abfragemuster zugeschnitten sind.

Ich finde das Bild der Event Source als Black Box sehr eingängig und motivierend. Damit werde ich mich jetzt mal intensiver beschäftigen…


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