so jedenfalls titelt die tagesschau. “Nicht Recep Tayyip Erdogan hat im Tauziehen mit den Militärs gewonnen. Der wichtigste und erste Sieger ist die Demokratie in der Türkei.”
Das klingt für mich dann doch sehr optimistisch. Auch wenn natürlich richtig ist, wenn es dort weiter heißt: “Die Generäle haben nicht wie so oft in den fast 80 Jahren seit Bestehen der Republik Türkei mit den Säbeln gerasselt. Sie haben nicht wieder die Panzer rollen und die demokratisch gewählte Regierung absetzen lassen.Sie wählten für ihren Protest die einzig legitime Form, die einem Militär in einem demokratischen Land gegenüber der Staatsführung in letzter Konsequenz zusteht: Sie treten von ihren Posten zurück.”
Davon auszugehen, dass Erdogan verantwortungsvoll mit der Macht umgeht, die ihm dadurch in die Hände gelegt wurde, ist meiner Meinung nach von keinerlei Tatsachen gestützt. Im Gegenteil hat der türkische Staatschef bisher vor allem mit einem von sich reden gemacht: mit einer Stärkung der Religion im Lande. Er steht für eine Abkehr von der laizistischen Politik eines Atatürk.
Ebenso sieht es die Berliner Morgenpost: “Ministerpräsident Erdogan könnte Experten zufolge gestärkt aus dem Konflikt hervorgehen und nun den entscheidenden Sieg über die Generalität erringen, die die Politik seiner islamisch-konservativen AKP-Partei seit Jahren mit Misstrauen beäugen.”
Es bleibt spannend, zu beobachten, wie sich die Machtverhältnisse dort nun verändern. Allerdings überrascht es mich nicht, dass die “türkische Führung trotz Rücktritt von Militärs gelassen” bleibt. Denn Erdogan kann nur gewinnen.
Nic
[Bildquelle: Morgenpost]
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