Wer meine Berichte verfolgt, weiß, dass ich nicht viel von Strandurlaub, All-inclusive und faulem Strandliegen halte. Meine Flüge ohne Extras sind schnell und spontan gebucht. Ich will das Land sehen, die Menschen kennenlernen und in Bewegung sein. Meistens verbindet man das Reisen immer nur mit Erholung, Entspannung, Urlaub und allem, was gut tut. Muss aber Reisen immer nur schön sein? Muss es mir in jedem Land gefallen? Sind negative Faktoren ein Grund eine Gegend oder ein Land nicht zu besuchen?
Die Antwort ist für mich nein – auf alle drei Fragen. Gut, nach Japan werde ich jetzt eher nicht fahren und Libyen spare ich mir auch. Aber es geht nicht um die Idylle, Schönheit und Urlaubstauglichkeit eines Landes, sondern um das Einzigartige, das ganz Eigene, das jedes Land auf seine Art und Weise interessant macht. Daher scheue ich auch nicht durchaus kritisch über die besuchten Destinationen zu berichten. Meine persönlichen Erfahrungen zu jedem Reiseziel sind mir wichtig, dabei machen positive oder negative Erfahrungen das Ziel nicht mehr oder minder wertvoll. Daher würde ich jede Reiserfahrung noch einmal genauso machen wollen.
Auch wenn ich eine große Abneigung gegen Kälte habe, würde ich mal nach Grönland fahren. Auch wenn mir Französisch nicht gefällt, möchte ich mal die Côte d’Azur besuchen. Auch wenn mir das Regime in China zuwider ist, möchte ich mal die chinesische Mauer sehen. Denn oft ist es spannender sich mit Gegensätzlichkeiten zu konfrontieren und den Blickwinkel über das Schöne hinauszurichten.
