Dunkelrestaurant Nocti Vagus

Unsere Tochter hatte es sich schon länger gewünscht: ein Besuch im Dunkelrestaurant. Und nun war es endlich soweit. Da zu dritt nicht ganz billig (ab 39,00 EUR pro Person) mussten wir einige Monate sparen, bis wir das Geld dafür zusammen hatten. Wir buchten online bei Nocti Vagus drei Plätze und fuhren neugierig an einem Montag Abend zum Restaurant.

Dunkelrestaurant-DurchgangBei der Anreise ist ganz wichtig zu beachten: “2. Innenhof in der historischen Backfabrik”, denn von außen haben wir keinen Hinweis auf das Restaurant gefunden.

Und ebenfalls erwähnenswert: trotz Angabe auf der Homepage “Parkplätze direkt vor der Tür oder in der Tiefgarage”, haben wir diese nicht gefunden und für die Parkplatzsuche einige Zeit gebraucht. Ein Besuch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf jeden Fall zu bevorzugen, so weit möglich.

Doch nun zum Restaurantbesuch…

Die Begrüßung

Wir hatten unseren Tisch online reserviert und somit keine Wartezeit. Auch unangemeldet ist der Besuch kein Problem, doch sollte man dann eine gewisse Zusatzzeit in Kauf nehmen. In dem wunderschön gestaltetet Barbereich sicher kein Problem.

Nachdem wir unsere Mäntel an der Garderobe abgegeben hatten (1,50 EUR pro Person) wurde uns die Getränke- und Menükarte gebracht und den ersten Appetitanreger nahmen wir auch gleich dort in Empfang. Hier wurde bereits deutlich, dass uns an diesem Abend eine gehobene Küche bewirten wird. Uns wurden drei mögliche Menüs vorgeschlagen und wir entschieden uns alle für das “Überraschungsmenü”, sowie die ersten Getränke des Abends (diese sind im Menüpreis nicht enthalten).

Die Übergabe und das Betreten des Restaurants

Der Empfang erfolgte durch Personal, dass nicht blind war. Doch für unseren Tisch Nummer 12 würde “Thomas” zuständig sein, einer der Ober, die hier arbeiteten. Dies alles erfuhren wir noch bei Kerzenschein, bevor es eine Treppe tiefer und zum lang erwarteten Essen ging.

In einem schon dunkleren Vorraum legten wir uns gegenseitig die Hände auf die Schultern und in dem Moment, als die Tür zum Restaurant geöffnet wurden, standen wir in absoluter Finsternis. Also wirklich absolut. Thomas trat zu uns und führte unsere kleine Gruppe sicher durch den Raum zu unserem Tisch. Nur erahnen konnten wir, dass wir dabei so manch anderen Tisch umrundeten. Niemand stoß irgendwo an und trotzdem atmeten wir erleichtert auf, als wir endlich auf unseren Stühlen saßen.

Das Essen

Nocti-Vagus-im-RestaurantDa saßen wir nun, schauten uns an und um, jedoch ohne irgendetwas erkennen zu können. Langsam ertasteten wir den Tisch, um wenigstens ein kleines Bild im Kopf entstehen zu lassen, wie er aussehen könnte, wo das Besteck lag und wo die Gläser standen. Unheimlich die ganze Sache. Automatisch weit aufgerissene Augen und trotzdem nichts zu sehen. Leichte Kopfschmerzen deuteten an, wie sehr das Gehirn arbeitet, um vielleicht doch etwas zu erkennen. Doch da ist nichts. Nach und nach fiel die Anspannung von uns. Sicher auch durch die überaus freundliche Art von Thomas, der uns durch den Abend begleitete.

Das Essen war sensationell. Wir erkundeten unsere Teller auf die unterschiedlichste Weise und unter vielen Lachern. Da wurde zum Beispiel vermutet, dass das Essen noch lebt, dabei handelte es sich nur um eine winzige Tomate, die immer wieder vor der Gabel flüchtete. Ab und an musste auch der Finger helfen, um zu erahnen, ob und wenn ja was noch auf dem Teller zu finden war.

Nach jedem Gang hat uns unsere Bedienung gefragt, ob wir denn wüßten, was es zu essen gab. Teils lagen wir mit unseren geäußerten Vermutungen richtig, teilweise auch total daneben. Damit das Überraschungsmenü auch dieses bleibt, werde ich jetzt mal nicht weiter darauf eingehen, was uns serviert wurde. Aber noch einmal: es war köstlich.

Die anderen Besucher

Schwer einzuschätzen, wie viele Personen an dem Abend im Restaurant waren. Außer uns gab es mind. noch 2 Tische, an denen max. vier Personen saßen. Und dann war da noch eine größere Gruppe. Doch diese verließ bei unserem zweiten Gang das Restaurant.

Danach hatten wir jedoch leider Pech. Denn eine englischsprachige große Truppe laut unterhaltener und eindeutig schon gut angetrunkener Touristen gesellte sich zu uns in die Dunkelheit. Ein Unterhalten war praktisch nicht mehr möglich. Und auch für die Kellner, die sich mittels verschiedener Geräusche (schnalzen, pfeiffen und klackern) verständigten, wurde es ab diesem Zeitpunkt nicht so einfach. Doch dies kann man auch in einem anderen Restaurant nicht beeinflussen und so machten wir gute Mine zum lauten Spiel und ließen uns nach dem Dessert ziemlich bald wieder aus den heiligen Hallen führen.

Fazit

Ein Abend, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird! In zwei Stunden genossen wir Aufmerksamkeit und sehr leckeres Essen.

Verwirrend fand ich die Tatsache, dass für die Abgabe der Garderobe Extra-Geld genommen wurde. In diesem Etablissement wirkte das mehr als fehl am Platz.

Das gesamte Personal war überaus freundlich und zuvorkommend. Unsere Tochter wurde mehrmals mit dem Namen angesprochen und erhielt ganz besondere Aufmerksamkeit von Thomas.

Sicher keine Erfahrung, die ich mehrmals erleben möchte. Aber gleichzeitig bin ich sehr froh, dass wir diesen Abend erleben durften, gibt es doch einen winzigen Einblick in die Welt unserer nichtssehenden Mitmenschen.

Informationen

Nocti Vagus
2. Innenhof in der historischen Backfabrik
Saarbrücker Str. 36-38, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Tel: 030 / 74 74 91 23 (Telefonische Reservierung und Beratung täglich 10 – 22 Uhr)
Fax: 030 / 74 74 91 26
[email protected]
Geöffnet:
Täglich ab 18 Uhr
Facebookseite des Dunkelrestaurants


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