Dreimonatskoliken homöopathisch behandeln

Dreimonatskolik homöopathisch behandeln

Bei Dreimonatskoliken bzw. Säuglingsbauchschmerzen kommen häufig bewährte homöopathische Arzneimittel zum Einsatz. Meist zeigen die Kinder klare Symptome, die auf ein bestimmtes Arzneimittel hinweisen, so dass auch die Eltern eine gute Mittelwahl treffen können. Die passenden Globuli kann in Tiefpotenzen die Schmerzen lindern.

Für die richtige Mittelwahl sind lokale Symptome entscheidend: Der Auslöser und die Modalitäten, (also die Bedingungen, unter denen sich die Beschwerden verbessern oder verschlimmern).

 

So sollten Sie auf folgendes achten: Wann beginnt das Baby zu schreien? Gibt es eine feste Zeit (Nachts, Abends...) Schreit es sofort nach dem Trinken? Erbricht es Milch? Stößt es häufig auf, ist der Bauch gebläht? Gehen die Winde ab? Wie riechen die Winde? Geht es dem Kind danach besser? Grummelt der Bauch? Krümmt oder überstreckt sich das Kind? Wodurch werden die Koliken besser?

 

Ein gern benutztes Arzneimittel für Säuglingskoliken ist Lycopodium: Wenn ein Baby diese Arznei benötigt, schreit das Kleine besonders zwischen 16 und 20 Uhr, hat es schon nach einer kleinen Mahlzeit einen aufgetrieben Bauch, stößt öfter auf, lässt aber nur wenige Winde los. Doch es gibt auch andere gut indizierte homöopathische Bauchweh- Arzneien. (siehe Arzneibeschreibung unten)

 

Dreimonatskoliken sind Bauchschmerzen und Blähungen des neugeborenen Säuglings. Diese treten meist zwischen der 2. und 15. Lebenswoche auf. Dabei schreit das Baby während und nach dem Trinken und zieht ruckartig die Beine an. Der Bauch ist oft aufgebläht, Blähungen gehen ab. Die kolikartigen Anfälle treten häufig nachmittags und abends auf. Solange der Säugling gut trinkt, an Gewicht zunimmt und auch ansonsten keine Beschwerden auftreten, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Gegen Ende des vierten Monats hören die Beschwerden meist auf.

 

Als Auslöser kommen das Verschlucken von Luft durch zu hastiges Trinken oder durch Schreien, seelische Überlastung durch Aufregung während des Tages oder selten eine Nahrungsmitteltunverträglichkeit, z.B. auf Milch als Auslöser in Betracht.

 

Doch wie können Sie ihrem Kind außerdem noch helfen? Eine Möglichkeit ist, dass Sie schauen, ob ein deutlicher Zusammenhang zwischen ihrem Alltag und dem Schreien Ihres Babys erkennbar ist. Dafür ist es sinnvoll über einige Tage Protokoll zu führen. Erforschen Sie, was während des Tages alles geschehen und woran die Familie evtl. unbewusst vorbei gegangen ist. Was haben Sie an dem Tag gemacht, wann gab es welche Mahlzeit, wie wurde ein Bäuerchen gemacht, zu welchen Zeiten war das Radio bzw. der Fernseher an? Waren die Großeltern zu Besuch, gab es Streit in der Familie, war es laut? Waren Sie im Stress? Waren sie den ganzen Tag drinnen, wann waren Sie draußen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Essen der stillenden Mutter und den Schmerzen des Kindes? Wann hat das Baby Stuhlgang usw....

 

Zu diesen Informationen setzen Sie jetzt die Koliken, bzw. Schreiintensität ins Verhältnis. In 70 % der Fälle lässt sich somit ein Zusammenhang zwischen den Geschehnissen des Tages und den Koliken erkennen.

 

Ist trotz aller Beobachtung keine Veränderung eingetreten, kann es helfen, wenn Sie ihrem Kind den Bauch behutsam mit Lavendel- oder verdünntem Kümmelöl massieren (in Uhrzeigerichtung um den Bauchnabel). Das Tragen des Babys bringt fast immer etwas Beruhigung. Fencheltee wirkt blähungstreibend und beruhigend auf den Magen/Darmtrakt.

Trinkt das Baby zu gierig, hilft es, wenn die Mutter vor der Stillmahlzeit ihre Milch in der Brust abstreicht. Somit schießt die Milch nicht voll in den Mund und das Baby schluckt weniger Luft hinunter. Das Aufstoßen wird oft überbewertet. Die Kinder, die ihre Luft nach oben abgeben, tun das fast immer sofort. Die Babys, die nach fünf Minuten immer noch nicht aufgestoßen haben, haben fast keine Luft geschluckt.

Ist das Baby Flaschenkind, ist die Größe des Sauglochs, der Sauger an sich, oder die gewählte Folgemilch entscheidend. Vielleicht verträgt es eine andere Milchsorte oder Herstellerfirma besser.

 

Folgende homöopathische Arzneien kommen bei Bauchschmerzen oft zum Einsatz:

 

Coloc: = Colocynthis

- schlechter bei jedem Lagewechsel

- Harter Druck bessert, leichter Druck schlechter

- Vorwärts beugen (Krümmen) bessert

- Bauchlage und Harter Druck bessert

- nach Essen, nach zu reichlichem Essen

- nach dem die Mutter Zornig war

- nach Abkühlung, Erkältung

- nach Aufregung

- mit aufgetriebenem Bauch

- Wärme bessert (Gegenteil Nux-v.)

- wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min)

- Ausscheidungen, Stuhlgang, Blähungsabgang bessert

- kann zu jeder Zeit auftreten

 

Lyc: = Lycopodium

- Verschlechterung besonders Nachmittags ab 16-17 Uhr

- nach Essen

- eingeklemmter Flatus, Flatusabgang bessert

- mit aufgetriebenem Bauch (DD: Coloc.)

- wellenförmig

- nach Stuhlgang besser

- Schlaflos durch Schmerzen

 

Nux-v. = Nux vomica

- Nach zuviel Stimulanz (hat zuviel erlebt, oder hat zu viel von irgendwas bekommen)

- Druck, Liegen rechte Seite, nach hinten beugen bessert

- Verschlechterungszeit va. Morgens (ab 5Uhr) oder Abends & Nachts

- Wärme, Bettwärme, warmes Zimmer schlechter

- nach Essen, nach Zuviel essen (stillen)

- durch Emotionen (DD: Cham., Coloc.)

- wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min)

- Verzweifelt und reizbar bei den Schmerzen (DD: Cham.)

- Leichte Berührung verschlechtert, harter Druck bessert (DD: Coloc.)

 

Cham. = Chamomilla

- Zeit vorwiegend Abends bis Mitternacht, oder Nachts schlechter

- Große Reizbarkeit bei den Schmerzen (DD. Nux-v.)

- Ausgeprägtes, verzweifeltes Schreien

- Plötzlicher Beginn

- rückwärts beugen oder krümmen bessert

- Krampfender Schmerz

- Durch Kaltwerden, Abkühlung (DD. Coloc.)

- Nach Aufregung, Wut

- Durch zu reichliches Essen

- Wärme bessert (Gegenteil: Nux-v)

- wellenförmig, wehenartig (alle 5-15 min) (DD: Nux-v., Coloc)

- oft begleitet mit Durchfall

- nach Stuhlgang besser

 

Sind Sie sich sicher mit der Wahl der Arznei, geben Sie ihrem Kind eine Probedosis: an einem Tag 3 x täglich jeweils 4 Globuli der Potenz D6 in die Wangentasche. Sollte sich daraufhin eine Besserung einstellen, können Sie die Arznei im Bedarfsfall wiederholen. Höchstens jedoch 14 Tage lang. Sollten die Bauchschmerzen dann immer noch regelmäßig wiederkehren, ist der Rat eines Therapeuten oder Arztes einzuholen. Ändert sich nach der Probedosis nichts, war die Wahl der Arznei nicht richtig. Holen Sie dann bitte fachkundigen Rat ein. Experimentieren Sie im Interesse Ihres Babys nicht zu lange herum.

 

Im nächsten Bloggartikel beschreibe ich den Fall eines Säuglings mit starken  Dreimonatskoliken geheilt durch Argentum nitricum.


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