Doppelmami on Tour – 10 Dinge, die ich als Mutter NIE machen wollte {und jetzt doch mache}

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dass ich als Mutter eher cool werden würde. Top gestylt, tiefenentspannt und einfach anders als viele der anderen Mütter. Das dachte ich und dann kamen meine beiden Mädels auf die Welt und nun mache ich genau die Dinge, die ich eigentlich als Mutter nie machen wollte.

1) Hysterie unterstützen! Ich habe das Bild im Kopf von kleinen Mädchen, die alle wie Prinzessinen aussehen wollten. Rosane Natürlich! Wir haben unsere Mädels auch lange vom “Eiskönigin”-Fieber fern halten können, aber das ist leider kaum möchtlich. Im KiGa sieht man überall nur noch Anna und Elsa Gesichter. Auf Trinkflaschen, Jacken, Turnbeutel, Stiften, Kostümen,… Es ist kaum zu glauben, was es alles damit gibt. Und gerade jetzt an Fasching sind alle Mädchen zwischen 3 und 6 entweder Elsa oder eine Prinzessin. Irgendwann haben die Mädels mal einen Schlafanzug mit den Beiden drauf geschenkt bekommen, dann einen Spiegel, einen Kamm und spätestens damit war das Fieber schneller entfacht, als wie Eltern uns umschauen konnten. Von da an musste alles mit “Eiskönigin” sein, denn sonst waren die Tränen groß. Aber da HerrFliederfee und ich diese Hysterie nicht noch  unterstützen wollten, haben wir einfach behauptet, dass die gewöhnlichen Handschuhe Anna-Handschuhe, die gewöhnlichen Hausschuhe Elsa-Hausschuhen und die gewöhnlichen Jacken ganz gewiss Eisköniginnen-Jacken sein. Dieses Spiel kann man übrigens mit allen Sachen machen, ohne die Eiskönigin-Utensilien wirklich kaufen zu müssen. Dann kam noch der Film dazu, von dem sie bis jetzt nur die ersten 20 Minuten kennen. Und das auch nur ab und zu am Wochenende mal. Rein Theoretisch! Rein Praktisch haben sie bei den Großeltern die komplette Eiskönigin-Kollektion. Von Bettwäsche und CDs, über Puzzle bis hin zu Kleidung ist dort wirklich alles mit Eiskönigin und dort dürfen sie auch ständig den Film schauen. Dagegen haben auch leider wir Eltern keine Chance und all unsere Verbote laufen ins Leere. Das geht mittlerweile so weit, dass sie sogar schon weinen, wenn ich es wage sie abzuholen. Nicht schön und ich hoffe, dass diese Phase schnell vorbei sein wird.

2) Nicht schimpfen! Ich dachte immer, dass man seinen Kindern die Sachen erklären sollte, anstelle zu schimpfen. Die armen Kleinen können doch nichts dafür, dass sie es nicht anders wissen. Naja, am Anfang habe ich auch sehr viel erklärt und gemerkt, dass man damit bei zwei kleinen Mäusen leider so gar nicht weiter kommt. Und spätestens, wenn man in sein Bad kommt und das ganze schöne, teure MakeUp der vorkindlichen Tage an der Wand hängt, fängt man doch mal an zu schimpfen. Das ist einfach so. Und ohne Kinder hätte man sogar geflucht und das bei noch viel kleineren Dramen. Dies sollte man allderings mit Kindern sein lassen, weshalb man seinen Ärger doch wenigstens mit Schimpfen etwas Luft macht. Auch wenn man selber ganz genau weiß, dass man diesen wunderschönen dunkelroten Chanel-Lippenstift in diesem Leben eh nicht mehr getragen hätte.

3) Auch an sich selber denken und sich nicht vernachlässigen! Ach, was habe ich innerlich in mich hineingelächelt, wenn mir frisch gebackene Eltern erzählt haben, dass sie noch nicht mal mehr zum Duschen kommen würden und bis Mittag im Pyjama wären, da sie es früher nicht schaffen würden sich umzuziehen. Nach der Geburt unserer KleinenFee war das auch bei uns so. Duschen habe ich mir zwar regelmäßig erkämpfen könnnen, aber trotzdem waren HerrFliederfee und ich häufig bis Mittag noch im Pyjama, weil wir es vorher einfach nicht geschafft haben uns umzuziehen. Die KleineFee war spätestens um 9 Uhr komplett fertig für den Tag zurecht gemacht, aber trotzdem haben wir es einfach nicht auf die Reihe bekommen uns selber umzuziehen. Ich kann Euch allerdings beruhigen, dass dies ein typisches Erst-Kind-Phänomen ist. Bei der MiniFee schafften wir es von Anfang an, dass wir alle um 8 Uhr perfekt gestylt das Haus verlassen konnten. Musste einfach so sein, da die KleineFee ja schließlich in den Kindergarten musste. Naja, perfekt gestylt ist leider auch etwas übertrieben, denn auch mein Schwur, dass ich trotz Kinder immer nur geschminkt das Haus verlasse, ist irgendwie damals zusammen mit der Plazenta entfernt worden. Früher wäre ich nie im Leben ungeschminkt aus dem Haus gegangen {bei meiner blassen Hautfarbe auch nicht wirklich empfehlenswert}, heute bin ich froh, wenn ich wenigstens bei wichtigen Terminen geschminkt bin. Oder auch nicht, denn zumindest in dieser Hinsicht wird man als Mutter sehr entspannt. Warum soll ich hohe Schuhe anziehen, Turnschuhe tun es doch auch! Kurze Röcke!?! Ach nee, lieber die etwas längeren und dann auch bitte nur mit Leggins! Schickes Outift?!? Quatsch, die bequeme Hose mit dem weiten, bequemen Oberteil ist doch viel besser! So geht es ständig und man muss aktiv anfangen sich gegen diese Bequemlichkeit zu wehren!

4) Fahrdienst spielen und in irgendwelchen Warteräumen versauern! Das wollte ich nie. Der Gedanke war bereits mehr als grauenvoll für mich. Und heute? Sitze ich bei der KleinenFee ständig in irgendwelchen Warteräumen und warte, bis das Ballett vorbei ist, die Musikschule vorbei ist,…! Zum Glück ist die MiniFee noch  in Kursen, bei denen ich dabei sein darf, aber sie wir im Juni 3 und dann kommen noch mehr Warteräume dazu und noch mehr nicht vergehende Stunden. Zum Glück sind KleineFee und MiniFee ein Herz und eine Seele und werden dann auch hoffentlich zusammen die Kurse machen wollen, sodass ich vielleicht doch noch den einen oder anderen Nachmittag in den eigenen 4 Wänden verbringen darf. Diese Stunden möchten nämlich nie vergehen, weshalb ich sehr kreativ bereits das eine oder andere Mal meinen Laptop mitgenommen habe und ich habe vor lauter Verzweiflung Toilstois “Anna Karenina” angefangen zu lesen. Ein Buch, dass ich bereits seit 2 Jahren lesen wollte und nur in den Wartezimmern die nötige Ruhe und Langeweile für solch ein Mamutprojekt gefunden habe.

5) Über meine Kinder reden, während sie dabei sind! Für mich lange Zeit ein absolutes No-Go. Aber was will man machen, wenn man beim Einkaufen oder sonst wo mit den Mädels jemanden nach Ewigkeiten trifft, sonst kaum zum Austauschen kommt und dann die Frage aufkommt, wie es einem denn geht. Man könnte Lügen und immer antworten: Super! Bestens! Einfach alles perfekt! Nicht so ganz meine Art, weshalb ich mir mittlerweile angewöhnt habe, das Negative nur kurz zu erwähnen und dann Lange auf das Positive einzugehen. So in der Art: Die beiden Feen haben immer noch ganz starke Wutanfälle, aber dafür hat die KleineFee im Dezember ihre 1. Ballettaufführung gehabt und es super gemacht und MiniFee kann mit ihren 2,5 Jahren bereits perfekt sprechen. So in der Art einfach. So, dass das Positive überwiegt und nicht zu viele Details verraten werden. Ich fand das zumindest als Kind immer so furchtbar, wenn alles Negative im eigenen  Beisein immer so ausgebreitet wurde.

6) Zur Sentimentalen Mutti mutieren! Ja, was fand ich Mütter, die immer alles aufheben und mitbekommen wollten schlimm. Und wenn sie dann auch immer noch fast weinen mussten. Schrecklich! Und jetzt!?! Bin ich ganz genau so. Gestern musste ich als sentimentale Mutti natürlich gleich noch zig Fotos von den Mädels in ihren tollen Kostümen machen und auch gleich rumschicken. Und anschließend anschauen und dabei fast weinen. Ja, so sind wir Mütter einfach. Es gibt unzählige Datein und Alben voller Kinderfotos, Erinnerungsboxen, Erinnerungstruhen,…! Gestern habe ich auch voller Stolz die Schachteln für ihre 1. Haarsträhnen fetig gebastelt. Ich war sooo gerührt und HerrFliederfee fand es furchtbar und meinte nur, dass man sowas nicht aufheben sollte. Tja wenn der wüsste! Er glaubt ja auch, dass die ganzen Alben unnütz sein, weiß aber nicht, dass ich sie mir wirklich regelmäßig anschaue und in den schönen Erinnerungen schwelge. Und ganz die sentimentale Mutter immer zu Tränen gerührt bin. Immer! Egal ob Fotoalben, Ballettaufführung, Fasching,… Mami ist immer zu Tränen gerührt und macht natürlich wieder zig Fotos fürs nächste Album.

7) Kinder in den Himmel loben! Ich persönlich mag es nicht, wenn Kinder total in den Himmel gelobt oder gar gedrängt werden. Wie damals im Krabbelkurs, als die Mutter der Meinung war, dass ihr Baby bereits mit 6 Monaten anfängt zu laufen. Sie hat es dann immer hingestellt und das arme Würmchen hat noch gar nicht gewusst, was es mit seinen armen Beinchen machen soll und ist jedes Mal ganz bemittleidenswert eingesunken. Mit 10 Monaten war das Kind dann bereits so hochbegabt, dass ich mir verkneifen musste zu fragen, ob es denn auch schon die “New York Times” lesen würde und dass das ja mit 10 Monaten das Mindeste sei ;-) Oder das Mädchen im Ballett, dass mit 3 Jahren bereits 3 Mal die Woche ins Ballett geht und die Früherziehung nur aus Spaß macht, aber es das ja gar nicht nötig hätte. Die Maus tat mir so leid, wie sie mit 3 Jahren in ihrer perfekten Ballerinahaltung da steht und überhaupt nicht Kind sein darf. Und nun stehen wir selber da und überlegen, ob die KleineFee 1 Jahr früher eingeschult werden soll. Andere Eltern tun so als ob wir unser Kinder ja damit total überfordern würden und meinten, dass sie doch lieber länger Kind bleiben darf und der Ernst früh genug losgeht. Experten hingegen sind der Meinung, dass sie schon mehr als weit ist in ihrer Entwicklung und sie sich sonst sehr wahrscheinlich das letzte Jahr im Kindergarten mehr als langweilen würde und und mit 5 3/4 Jahren auch nicht so früh sei. Und man könne es bereits jetzt schon an ihrem Verhalten merken, dass sie in ihrer kognitiven Entwicklung schon mehr als weit sei. Und wir stehen dazwischen und möchten weder unser Kinder überfordern, noch, dass es gelangweilt und frustriert ist, wenn im September all ihre Freunde mit der Vorschule beginnen und sie als Einzige nicht. Eine schwierige Situation, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen und weswegen wir auch bereits mit einer Kinderpsychologin und den Erzieherinnen gesprochen haben. Wir tendieren mittlerweile stark zum früher einschulen, auch wenn ich weiß, dass ich damit dann doch zur Übermotivierten, ihr Kind in den Himmel hebenden Mutter mutiert bin.

8) Schmutzige Gesichter mit Spucke weg machen! Dazu brauch ich eigentlich nicht viel schreiben! Eklig! Furchtbar! Als Kind hat man es gehasst. Und jetzt!?! Wie soll man dann die Münder sauber bekommen? Mit Feuchttüchern, aber Ihr könnt Euch sicher sein, dass die Packung genau dann leer sein wird, wenn die Kleinen es am nötigsten haben und dann hilft nur noch Spucke. Und am Besten erst gar nicht darüber nachdenken.

9) Fotos zeigen!!! Oh ja, ich gebe es offen und ehrlich zu! Ich bin eine Fotos zeigende Mutter geworden. Eine von denen, die bei jeder, aber auch wirklich jeder passenden und unpassenden Gelgenheit die Bilder ihrer Kinder rausholt und sie ihren armen Mitmenschen unter die Nase hält. Furchtbar, ich weiß, aber ich kann einfach nicht anders!

10) In Kindersprach sprechen! Am Ende noch ein Erfolgserlebnis, denn wir haben es wirklich geschafft mit unseren Kindern in Kindersprache zu sprechen. Im Gegenteil ich kann mit meinen beiden Feen ganz normal reden und sie verstehen mich. Viele sind dann immer ganz fasziniert wie toll sich MiniFee mit ihren 2,5 Jahren und KleineFee mit ihren 4 Jahren bereits ausdrücken kann. Wir glauben, dass es wirklich daran liegt, dass wir immer ganz normal mit ihnen geredet haben. Zusätzlich glaube ich aber auch noch, dass HerrFliederfee so eine Quatschbase ist, dass es bei den Mädels genetisch veranlagt ist und ich bald 3 liebe Mitmenschen habe, die mir das Ohr abquasseln ;-)

Die Schwangeren und Kinderlosen unter Euch werden jetzt bestimmt etwas entsetzt sein. Das ist für mich völlig ok, denn ich weiß ganz genau, dass Ihr es als Mütter ganz genauso machen werdet bzw. würdet.
Und ich werde versuchen mich zu bessern und ein paar der schlechten Angewohnheiten abzulegen.



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