Die Rente der Anderen

Mit der Forschung ist es bekanntlich ein kniffliges Ding – schon bei der Fragestellung kann man oft sehen, welches Interesse mit dem jeweiligen Forschungsprojekt bedient werden soll. Und mit der Formulierung der Ergebnisse ist es meistens nicht besser, bzw. noch deutlicher. Gerade fand ich auf dem Blog Kritische Wissenschaft einen Artikel, der eine DIW-Studie kommentiert, die mit der Überschrift “Menschen mit hohem Einkommen leben länger” publiziert wurde. Der Autor dieses Artikels stellt als erstes fest, dass die Kernaussage der Studie doch vielmehr “arme bzw. Männer mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Männer mit hohem Einkommen” heißen müsste, weil der Effekt bei Frauen sehr viel weniger ausgeprägt ist, die immer ein paar Jahre länger leben, ob sie nun arm sind oder nicht.

Friedhof in Berlin

Wer arm ist, landet schneller hier: Friedhof St. Marien-St. Nikolei in Berlin

Außerdem legt er dar, dass das angebliche Gleichheitsprinzip, nachdem jeder seinen Anteil in die Rentenkasse einzahlen müsse, um hinterher seinen Anteil an Rentenzahlungen wieder heraus zu bekommen, völlig schief ist: Gerade diejenigen, die von ihrem geringerem Einkommen jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlen und dann früher sterben, kommen doppelt schlecht weg. Zum einen, weil sie ein anstrengenderes Leben haben und sich trotz schwerer Arbeit keine hohe Rente zusammenschuften können, zum anderen, weil sie diese geringere Rente auch noch kürzere Zeit beziehen, weil sie eben früher sterben als diejenigen, die schon immer ein angenehmeres Leben gehabt haben und sich nun an einer höheren Rente erfreuen können. Auf diese Weise subventionierten die schlecht verdienenden Männer die Renten der anderen.

Nun will ich eigentlich nicht in eine Gerechtigkeitsdebatte einsteigen, denn was für die einen gerecht ist, ist für die anderen ungerecht. Meiner Ansicht nach wäre es am besten, bei der Rente und auch beim Leben davor alle gleich ungerecht zu behandeln, in dem man ihnen einfach gibt, was sie zum Leben brauchen. Dass nicht alle das Gleiche brauchen, liegt auf der Hand – das ist aber nicht ungerecht, sondern einfach mal eben so. Und dann gibt es keine knickerige Grundsicherung knapp über dem aktuellen Hartz-IV-Satz und keine großzügige Pension, mit der sich die Gutverdiener auf Kosten der anderen einen schönen Lebensabend machen können. Nicht, weil ich denen keinen schönen Lebensabend mit drei Luxuskreuzfahrten pro Jahr gönnen würde, sondern weil ich allen ein angenehmes Leben gönne. Erst recht denen, die die Drecksarbeit für die anderen erledigen.



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