Die Remonopolisierung der Telekom mit Kupferkabel

telekom_infografik_vectoringWürden Sie heute noch einen Röhrenfernseher kaufen? Doch wohl eher nicht. Bei einer der wichtigsten technischen Investitionen, der Realisierung von wirklich schnellem Internet wird genau so etwas gemacht.

Die Deutsche Telekom will erst in mehr als zehn Jahren Glasfaser bis ins Haus legen und sich bis dahin mit Vectoring die Kunden, vor allem aber den Wettbewerb vom Hals halten.

Der Konzern bekommt grünes Licht für den Ausbau schneller Internet-Anschlüsse in Deutschland mit Hilfe der umstrittenen VDSL2-Vectoring-Technologie auf Basis veralteter und bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit ausgelutschter Kupferkabel. Die Bundesnetzagentur hat ihre (Fehl-)Entscheidung jetzt der EU-Kommission zur Freigabe vorgelegt.

Eine vertane Chance auf wirklich schnelles Glasfaser-Internet

Das kann man mit Fug und Recht eine vertane Chance nennen, denn zukunftsträchtig ist es sicher nicht, statt der wirklich superschnellen Glasfaserkabel auf Kupfer zu setzen. Das ist wie der Einbau einer Dampfmaschine als Motor für einen Sportwagen…

Und warum machen es die Politiker dann überhaupt? Ein Viertel der Telekom gehört dem Staat, und dieser Ausbau mit Vectoring-Technologie hält dem Staatskonzern alle Wettbewerber von der Pelle, denn dieses Vectoring funktioniert nur mit Infrastrukturteilen der Telekom.

Deshalb müssen für den Ausbau von 6 Millionen Telekom-Kupferanschlüssen auch schon direkt zu Beginn der Arbeiten erst einmal 100.000 Anschlüsse von Wettbewerbern schlicht abgeklemmt werden.

Massive Kritik von Kunden und Wettbewerbern

Im Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) haben sich die Konkurrenten der Telekom gesammelt und diese Entscheidung wenig begeistert aufgenommen. Der Verbandschef Jürgen Grützner erneuerte die Kritik, dass die Netzagentur die negativen Auswirkungen auf den Glasfaserausbau komplett ignoriere und einer Remonopolisierung der Deutschen Telekom Vorschub leiste.

Die Nutzer wissen genau, was sie eigentlich wollen: Glasfaser statt Vectoring. Mangels Glasfaser-Angebot darf es aber zur Not auch mit entsprechenden Abstrichen das Vectoring von der Telekom sein, das leider wegen fehlenden Wettbewerbs dann auch dreimal so teuer wie in den USA sein und zusätzlich weiterhin gedrosselt bleiben dürfte.

Böse Zungen wollen wissen, daß auch heute einige Politiker Anteile an Kupferkabel-Fabriken haben und deshalb auf die kaum zukunftsträchtige Kupfertechnologie setzen wie in den 80er Jahren ein gewisser Post-Minister namens Schwarz-Schilling.

Andere aus dieser Fraktion sehen die Bereitschaft der Deutschen Telekom, beim Abhören und Ausspionieren aller Deutschen, sei es durch den BND oder die NSA, gerne mit Personal, Technik und ganzen Abhörstationen in den Netzzentralen zu helfen, als Grund dafür, daß die Politik den wettbewerbsfeindlichen Vectoring-Vorschlag des Konzerns auf Basis von technisch indiskutablem und völlig veraltetem Kupferkabel unterstützt.

Und wenn in ein paar Jahren nicht mehr zu verstecken ist, was wir uns mit dieser Technologie angetan haben, dürfen die Gräben erneut wieder aufgebuddelt und endlich die zukunftssicheren Glasfaserkabel hineingelegt werden – und ein weiteres Mal mit Steuergeld bezahlt werden. Das könnte man dann als ein Lehrstück an Korruption bezeichnen, denn Daten sind ja laut den CDU- und CSU-Hirnis das neue Gold


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