Die Pfeiffers wandern – Grand Canyon du Verdon

Die Pfeiffers wandern – Grand Canyon du Verdon

Claudia und ihr Rudel waren im Frühjahr an der Côte d'Azur im Urlaub. Im Herbst 2014 war sie schon einmal dort und hat damals auch hier auf dem Blog darüber berichtet. In diesem Jahr waren die Pfeiffers wieder in Südfrankreich unterwegs. Und heute berichtet Claudia über eine Wanderung im Grand Canyon du Verdon.

Der Fluss Verdon entspringt am Eingang zum Nationalpark von Mercantour, mündet südlich von Manosque in die Durance und wartet in jeder Jahreszeit mit einer spektakuläre Landschaft mit Schluchten (darunter auch der Schlucht von Verdon), Seen und Hochebenen auf. Der Canyon selbst erstreckt sich über 20 Kilometer von Castellane bis zum Lac de Ste.-Croix. Mit der Zeit hat sich der Fluss durch das Kalksteinmassiv gegraben und ein bis zu 700 Meter tiefes Flussbett geschaffen, das an der Canyonkante um die 200 Meter, an der Talsohle stellenweise nur sechs Meter breit ist. An steilen Felsen kleben idyllische Dörfer wie Castellane, Moustiers-Ste.-Marie, Rougon oder Colmars. Hier gibt es 1.000 Kilometer Wanderwege. Und einen davon wollen wir heute laufen. Los geht es unterhalb des Dorfes Rougon auf Straße D23A. Die Straße ist eine Sackgasse und am Ende können wir gut parken. Dies gilt aber nur außerhalb der Hauptsaison, denn viele Parkplätze gibt es hier nicht.

Die Vermieterin von unserem Haus, hat uns ein Buch ausgeliehen, in dem einige der Wanderungen beschrieben sind. Wir haben die zwei Seiten die wir für heute brauchen einfach mit dem Handy abfotografiert. Somit haben wir den Weg immer bei uns. Unser Weg ist der Weg Martel.

Wir nehmen unseren Proviant und die Kamera mit, und schon kann es losgehen. Der Wanderweg ist 14 Kilometer lang. Wir werden nicht den kompletten Weg laufen, da es sich um eine Streckenwanderung handelt und es gegen Ende Abschnitte mit Leitern gibt, die wir mit den Hunden nicht bezwingen können. Wir wollen soweit gehen, dass wir alle bequem auch wieder zurückkommen.

Die Pfeiffers wandern – Grand Canyon du Verdon

Der Weg führt am Anfang über Brücken

Manchmal kommt es jedoch anders als man denkt (oder plant): Nach zehn Minuten ist für einen von unseren Vierbeinern Schluss. Wir stehen vor einer sehr steilen Stahltreppe. Und Kira streikt - „Hier geh ich nicht hoch!"

Was nun? Tragen wir Kira die Treppen hoch? Da wir nicht wissen, ob dies die einzige Stahltreppe auf dem Weg ist, entscheidet sich Andreas, mit den Hunden wieder umzukehren. Dominik (unser Sohn) und ich setzen die Tour ohne Mann (bzw. Vater) und Hunde fort. Das ist zwar schade, aber so hat Andreas Zeit, vom Parkplatz aus mit dem Quadrocopter ein paar sehr schöne Fotos und Videos zu machen.

Während Andreas sich mit seinem Copter beschäftigt, erreichen Dominik und ich den ersten Tunnel. Hier kommen wir mit der Taschenlampe vom Handy noch gut zurecht. Wir steigen über ein paar kleine Pfützen. Und ab und zu haben wir atemberaubende Ausblicke in die Schlucht und auf den Verdon.

Kurz danach stehen wir im nächsten Tunnel. Der ist nun schon ganz schön lang und auch ganz schön dunkel. Hier wäre eine richtige Taschenlampe besser gewesen, denn es gibt keine Felsenfenster mehr, der einen Blick mehr auf den Verdon möglich machen und damit auch Licht in den Tunnel bringen würde. Es gibt große und tiefe Pfützen. Und weil ich mit meiner Handytaschenlampe nicht so gut sehe, planschen wir auch in die ein oder andere Pfütze hinein. Bei mir ist das nicht so schlimm, denn ich habe dichte Wanderschuhe an. Aber Dominik bekommt etwas nasse Füße.

Kaum sind wir endlich aus dem Tunnel raus, breitet sich das großartige Panorama der Schlucht vor uns aus.

Ich hoffe die ganze Zeit, dass wir nochmals so nah an den Fluss kommen, wie zu Beginn unserer Wanderung. Aber das passiert leider nicht mehr. Der Weg ist ziemlich schmal, lässt sich aber sehr angenehm laufen. Das wäre auf keinen Fall etwas für Kira gewesen. Hier sind einfach zu viele Steine, und sie hat sowieso schon eine kleine Verletzung an der Pfote. Ich bin froh, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, ohne Hunde (und ohne Andreas) zu wandern.

Nach einer ganzen Weile kommen wir an ein Schild, das uns zu denken gibt.

Geht der Weg nun nur noch so weiter? Wenn ja, dann ist auch für uns Schluss, denn auf komplizierte Wege haben wir nicht so richtig Lust.

Aber jetzt einfach umdrehen? Nein, das wollen wir auch nicht. Also marschieren wir weiter. Umdrehen können wir ja immer noch. Und siehe da, der Weg ist gar nicht so schlimm, wie angekündigt. Die Uhrzeit haben wir aber immer im Blick. Schließlich müssen wir auch alles wieder zurück. Und so extrem lange soll Andreas mit den Hund nun auch nicht auf uns warten müssen.

Wir entfernen uns vom Fluss, der durch viele Bäume verdeckt ist. Aber der Blick auf die Schlucht bleibt uns erhalten.

Nach einer ganzen Weile beschließen wir, uns auf den Rückweg zu machen und drehen um.

Auf dem Rückweg haben wir in dem langen, dunklen Tunnel eine große Kröte gesehen. Ob die sich verlaufen hat oder ob sie hier wohnt? Wir wissen es nicht. Aber da sind wir auch schon wieder aus dem Tunnel raus und wieder am Fluss. Ich mache noch ein paar letzte Fotos und dann geht es ab zum Auto.

Wieder beim Auto angekommen, überrascht uns Andreas mit der Information, dass Hunde auf diesem Wanderweg nicht erlaubt sind. Hmm, manchmal sollte man Informationstafel vor einer Wanderung lesen ... 😉 ... Kira war vermutlich die Einzige, die die Tafel gelesen hatte und wollte deshalb nicht mehr weiterlaufen ...

Wir haben den Weg, den wir gelaufen sind, nicht aufgezeichnet. Insgesamt waren wir etwas über zwei Stunden unterwegs.

Uns hat die Wanderung gut gefallen und vielleicht kommen wir irgendwann wieder einmal hierher, um die komplette Strecke zu laufen. Wer die ganzen 14 Kilometer laufen möchte, muss rund sechs bis sieben Stunden Zeit einplanen. Da es sich um eine Streckenwanderung hat, solltet ihr entweder am Ende ein Auto abgestellt haben oder ihr nutzt das Schluchtentaxi (im Sommer Busverkehr). Wir haben uns allerdings nicht erkundigt, wie das funktioniert. Der Canyon du Verdon ist definitiv einen Ausflug wert, und ich kann das nur empfehlen. Im Hochsommer möchte ich diese Tour allerdings nicht laufen. Da wird es dort ganz schön heiß und dann ist sicherlich auch einiges mehr los.

Nach einer Stärkung machen wir uns mit dem Auto auf den Weg Lac de Sainte Croix. Dort sollen die Hunde die Möglichkeit bekommen, sich ordentlich zu bewegen. Außerdem machen wir dort eine große Pause, bevor es wieder zum Haus zurückgeht. Die Strecke führt über die Straße D952 und ist sehr schön, sodass wir ab und zu anhalten, um ein paar Fotos zu machen.

Informationen zu Wanderungen im Grand Canyon du Verdon findet ihr hier.

Text + Fotos: Claudia Pfeiffer


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