Die Notdurft der Anderen

Wir leben im totalen Markt. Alles ist Kundschaft und Anbieter. Dass es so ist, sieht man an den alltäglichen Kleinigkeiten. Wenn man zum Beispiel aus Scheiße noch Gold macht, dann hat man selbst die Notdurft marktkonformiert.

Die Notdurft der Anderen

Kaum dass ich aus der Redaktion des "neuen deutschland" heraus war, Richtung Ostbahnhof lief, ärgerte ich mich. Vielleicht hätte ich doch noch aufs Klo gehen sollen. Jetzt war es zu spät, der Berlin-Trip ging weiter, uns schwebte der Kurfürstendamm vor. Kaum am Bahnhof Zoo angelangt musste ich aber endgültig austreten. Es gibt Dinge, die sind nicht verhandelbar. Sanifair stand schon bereit und ich zog den Bon meines morgendlichen Sanifair-Besuches am Alexanderplatz aus dem Geldbeutel, sodass ich statt eines Euro nur fünfzig Cent für das Entleeren der Blase blechen musste. Doch es funktionierte nicht. Der Angestellte des Klobetreibers, ein trolliger Berliner, klärte mich auf: "Det jeht bei uns nich, Meister." Am Bahnhof Zoo sind wohl die Sanifair-Scheine von anderen stillen Örtchen nicht kompatibel. "Da können se sich wat oben für koofen, aber nu müssen se nen Euro hier rinnwerfen", riet er mir und zeigte auf den Einwurfschlitz. "Großartig", antwortete ich, "oben kaufe ich mir was zum Trinken und dann muss ich wieder pinkeln." Der Berliner grinste und scherzte, dass "dat der ewige Kreislauf" sei.


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