die Kulturgeschichte des Schnorrenbox

In den ländlichen Gebieten der Zentralschweiz gehört der „Schnorrenbox“ seit alters her zur ländlichen Gesprächskultur. Diese soziokulturelle Interaktion dient der Meinungsbildung und bildet oft den Abschluss einer angeregten Unterhaltung.
Für einen herzhaften Schnorrenbox braucht es mindestens zwei Gesprächspartner. Kann man sich nun im Verlauf eines Gesprächs nicht einigen, so wendet man ihn folgendermassen an: Der Teilnehmer mit der richtigen Meinung ballt seine Faust und schlägt damit seinem Gegenüber mitten ins Gesicht. Er wird daher als der "aktive Schnorrenboxer" bezeichnet. Am besten haut er auf die Oberlippe oder die Nase seines Gesprächspartners, mit dem Ziel, dass etwas Blut aus selbiger heraus rinnt. Keinesfalls aber auf die Zähne, denn daran könnte er sich verletzen.
Der andere Gesprächspartners - der "passive Schnorrenboxer" - versucht dem eindrücklichen Argument seitlich oder nach hinten auszuweichen. Das gelingt aber nur in seltensten Fällen, so dass er sich entweder nun selber zum aktiven Schnorrenboxer wandelt - oder bloss ein wenig winselt und sich mürrisch der richtigen Meinung anschliesst.
Von Aussenstehenden wird der „Schnorrenbox“ manchmal mit dem „Chlapf a Grind“ verwechselt. Der „Chlapf a Grind“ wird aber wie die gewöhnliche Ohrfeige mit der flachen Hand ausgeführt. Das Ziel ist aber der Hinterkoft des Gesprächspartners; und natürlich auch das Erkennen von richtig und falsch.
Um als Aussenstehende einmal einem authentischen Schnorrenbox beizuwohnen  -die Sozialwissenschaft spricht hier von „teilnehmender Beobachtung“ - muss man bloss am Dorfbeizen-Stammtisch den Anwesenden die Vorzüge eines EU-Beitritts zu erläutern. Schon kurze Zeit später kann man den Schnorrenbox mit eigenen Augen kommen sehen..

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