Die Idee mich an Kermanis “Dein Name” entlangzubloggen. Die Idee stammt von “Schmidt liest Proust”.
3-10 Seiten täglich zusammenfassen -ein gutes Kontrollsystem. Afghanistan, das bereist Kermani gerade- fordert mir einiges ab. Ich weiß wenig über Afghanistan, nur einige wenige persönliche Begegnungen.
Da war der Arzt im Zug, der Anna sagte sie solle sich immer in die erste Reihe denken.
Wir waren auf dem Weg zu meinem Vater in die Pfalz. Anna war gerade eingeschult worden und dachte über Berufswünsche nach. ” Nicht Tierpflegerin sondern Tierärztin musst du werden wollen” , legte er ihr nahe. Später erzählte er vom Krieg. Mit Anna hatte er gescherzt, gemalt, gelacht. In seinen Schilderungen verschwand die Wärme und wich einem schwer zu beschreibenden Gefühlsausdruck. Vielleicht ehr der Abwesenheit jeden Gefühls während er seine Geschichte erzählte. Ich konnte nicht sagen: “Stopp das reicht jetzt”. Ich hatte gefragt und sah mich jetzt mit meinem Unvermögen das Gehörte auszuhalten konfrontiert.
“Der Weltfrieden entscheidet sich im 21. Jahrhundert in der Wüste”, schreibt Kermani.
Ich schalte vermutlich erst mal ein Buch zwischen, vielleicht “Ausnahmezustand” (ebenfallsvon Kermani) um diesen Part besser zu verstehen.
