Die harten Vorbereitungen zur Land Rover Experience Seidenstraße Tour

Es geht los! Die Land Rover Experience Seidenstraße Tour ist Montag in Berlin Richtung Mumbai gestartet und heute Nachmittag werde ich dazustoßen. YAY!

Die ganze Seidenstraße erfahre ich nicht mit den Shell V-Power betankten Range Rover Evoques. So. Den Werbeblock gleich zu Anfang abgefrühstückt ;) Muss aber auch sein. Shell hat mich eingeladen, die Etappe Odessa – Astrakhan zu begleiten und da sage ich natürlich nicht nein. Warum ich damit auch gleich noch einen Punkt auf meiner “Einmal im Leben machen müssen”-Liste abhaken kann erkläre ich später.

Shell V-Power Diesel in die Land Rover tanken

Shell V-Power Diesel in die Land Rover tanken

Vorbereitet auf die Tour habe ich mich bereits schon im Frühjahr. Ihr erinnert Euch?

DAS Land Rover Experience Camp.

Survival-Training und Auswahl der echten Teilnehmer der Seidenstraße-Tour nach Land Rover Art. Damals war ich schon hin und weg, zu was die Autos in der Lage sind. Wenn Du das erste mal ein 110% Gefälle runter bzw hoch gefahren bist, die Du zu Fuß nicht mal ansatzweise in Angriff nehmen würdest, kriegst Du echt Respekt vor diesen Kisten ;)

Dazu kam in den letzten Wochen ein kleiner Impfmarathon. Der nur deshalb etwas weniger anstrengend ausfiel, weil es derzeit eine skandalöse Verknappung von Tollwut und Typhus Impfstoffen durch die Hersteller gibt. Naja ich werde mich entgegen meiner Natur von streunenden Viehchern fernhalten und mich strikt an “Peel it, Boil it or forget” halten was die Nahrungsaufnahme angeht. Schälen, kochen oder vergessen. Schade. Salate fallen also wohl raus, die nächste Woche. Dann halt mehr Fleisch ;)

Damals beim Camp wurden die Gewinnerteams bestimmt, die jeweils für mehrere Wochen mitfahren dürfen. Ich war auch dort mehr als Beobachter dabei und versuchte nach besten Kräften mit zu helfen, aber im Zweifel doch möglichst wenig im Weg rumzustehen, wenn es für die teilnehmer ums Ganze ging.

Wenn es danach geht, womit wir dort im Kies-Hügelland bei Wülfrath auf die Probe gestellt wurden, bin ich echt schwerstens gespannt, was mich auf der Tour erwarten wird. Hölle war das anstrengend.

Zur Erinnerung:
Freitag gab es eine kleine Vorstellung der Tour, eine Einführung in die verschiedenen Bereifungen und richtige Reifenpflege durch Continental und eine kurze Erste Hilfe Auffrischung. Beruhigende Randinfo: Bisher ist in über 15 Jahren Land Rover Experience Touren noch nie etwas passiert. Gebraucht wurden die Erste-Hilfe Kenntnisse und Ausrüstung dennoch des öfteren, wenn Ersthilfe bei Einhimischen in den durchreisten Ländern geleistet werden musste.

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Gefolgt von einem Crash-Kurs Navigation. Besonders schön, wenn in Deiner Gruppe sich jemand auf die Frage “Ist hier jemand Segler, oder Pilot?” meldet und Du auf die Frage “Was fliegstn so?” als Antwort “seit 20 Jahren Transall” zu hören kriegst :) Ich wusste gar nicht, wie schnell man Karten lesen kann. In UNTERSCHIEDLICHEN Maß- und Navigations-Einheiten.

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Nach einem abschließenden Technikworkshop, was so abends an den Autos alles getan, gereinigt und geprüft werden sollte, ging es nach nem kleinen Barbecue in die Falle. Um 22.30 wurden wir damals dann wieder aus den Zelten in den strömenden Regen gescheucht:

Überraschungsetappe – Orientierungsfahrt durch die Nacht

Lager abbauen, Sachen packen, mit einem GPS bewaffnet über das Gelände streifen und ein Auto suchen und dann ab auf eine Nachtetappe.

Ganz. Großes. Kino. Ich war ja nicht beim Bund. Also habe ich auch keine Maneuver oder Übungen mitgemacht. Und auch wenn das hier für echte Bundis wohl eher ein putziges Zeltlager mit Offroad-Fahren war, hat es mich schon meinen Grenzen näher gebracht.

Wir waren daraufhin bis morgens um 5.30 unterwegs, ich habe irgendwann komplett verpennt, dass wir mittlerweile an einem Urlaubs-See in Holland angekommen waren und tatsächlich auch noch als erstes Team. Wer hätte DAS gedacht.

Nach wenigen Stunden Schlaf ging es dann zum deutlich spannenderen 2. Tag über. Aufgaben, Aufgaben, Aufgaben wollten gemeistert werden. In für diesen tag festen teams, die gegeneinander antraten.

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Wir waren die Nummer 17 (und 4WD), die beiden Mädels aus meinem Team rechneten sich recht wenig Chancen auf den Sieg aus und waren daher Fleisch gewordene “Dabei sein ist alles” Einstellung und “Hauptsache, wir haben Spaß”. Oh boy und den hatten wir:
Kanurennen gegen die Uhr, 18m freier Fall aus Bäumen springen. 2,5km Orientierungslauf mit GPS im Wald und Geschicklichkeitsfahrten durch den Steinbruch, Mountainbiken durch die Hügel und Gleichmäßigkeitsfahrt mit dem Defender.

Mein persönliches Highlight: Eine Brücke aus 4 Baumstämmen bauen

Und über die wir einen Range Rover Evoque ziehen konnten. Pionierheldenmäßig :)
Nach Aussage des Betreuers der Aufgabe lag der Rekord für die Nummer bei knapp 7 Minuten. Alleine. Also ein Typ alleine! War wohl ein BW-Einzelkämpfer, der sich mal eben die Bäume geschultert hat oder so.
Wir standen bei der Aufgabe vor einem ganz anderen Problem: Theoretiker und Praktiker trafen aufeinander :)
Zu Beginn der Aufgabe rannte ein teilnehmer wuselig über das Gelände kuckte hier, vermaß mit der inneren Schieblehre dort und meinte irgendwann “Ich bin Ingenieur, ich mach das schon.” Nach einigen Minuten wertvoll verstricherner zeit kristallisierte sich noch jemand mit recht ruhigen und leisen Kommandos heraus, der mir hier und da Tips gab, was zu machen sei.
“Was machst Du denn eigentlich, dass Du Dich damit _auch_ auskennst?” kam die Frage vom Dipl.ing.
“Bin Förster.” war die knappe Antwort, nach der die Aufgabenverteilung sich abrupt verschobt und sich das Problemlösungstempo deutlich beschleunigte :)

ich kann nur sagen: Ein spektakuläres Gefühl, so ein Hindernis mit eigenen Händen aus der Welt geschafft zu haben. Auch wenn ich unserem Team-Förster mehr oder weniger nur bei ein paar Handgriffen helfen konnte.

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Offroad fahren ist eine Welt für sich. Hätte ich in der Form so NIE gedacht. Zwar durfte ich auch schon das ein oder andere Auto durhc unwegsames Gelände bewegen. Das waren dann aber immer so geführte Spaßtouren ohne Lerneffekt, die nur zeigen sollten, was das Auto kann.

LRD ist die Formel: Look – Risk assess – Drive

  • Also: Hindernis sichten. Einfahrt, Durchfahrt und Ausfahrt
  • Risiko bewerten für Umwelt, Fahrzeug und Personen
  • Fahren: Wie fährt man? Was kann passieren und vorher Notfallprozeduren festlegen.

Auf dem Land Rover Gelände weiß man, was die Autos können. Hier geht es darum, dem Fahrer etwas zu vermitteln:

Steigung rauffahren? Klar. Nie in der Steigung langsamer werden oder anhalten.
Aber auch: Im Zweifel aussteigen, Beifahrer hochkraxeln und kucken lassen, wie es oben weiter geht.

Durch eine Wasserfuhrt und mit Wasser voll gelaufene Spurrillen fahren?
Aussteigen. Hingehen. Mit nem Stock prüfen wie tief die Mumpe überhaupt ist. Liegen spitze Steine im Wasser? Kann alles passieren, wenn seit Monaten niemand diese Strecke gefahren ist.

Hänge herunter fahren mit Felsen und Wurzeln, die in den Weg ragen und Verschränkungen erzeugen. Aussteigen. Terrain sondieren, einen Plan überlegen wie man da durchfahren möchte statt blind irgendwo reinzurauschen, wo man uU nicht mehr raus kommt. Die Dummheit des Fahrers kann auch das beste Auto in auswegsame Situationen bugsieren.

Aussteigen und schauen ist also das A und O. AUCH wenn viele der Autos mittlerweile schon Kameras in der Nase haben, die über steile Abhänge schielen können:

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Unser Team 17 (und 4WD)

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Der Abend war dann eine erste Einstimmung auf das exotische Ziel der Reise: Mumbai.

Mit indischem Tanz, Gesang und einem der leckersten indischen Essen, die ich je gegessen habe konnten wir den Abend dann auch mit der Gewissheit ins Zelt schlafen gehen, halbwegs durchpennen zu können ;) Hey: Es gab Bier. Wenn es Bier gibt, ist es save :-D

Am Morgen des dritten Camp-Tages ging es dann nochmal ordentlich rund. Wir wurden in eine gestellte Unfallsituation versetzt und mussten die aufgefrischten Erste-Hilfe-Kenntnisse vom ersten Tag in die Tat umsetzen. Ich bin ehrlich froh, dass ich eines der Unfallopfer spielen durfte: Latent aggressiv und unter Schock und mit Fluchtgefahrt ;) Meine Teamkollegen haben aber alle “Opfer” top versorgt.
Und ich kann nur verdammt nochmla jedem raten, seinen Ersthelferkurs aufzufrischen. Das ist so veradmmt wichtig. Vor allem das “machen”. Die Handgriffe für stabile Seitenlage, ANlegen der Halsmanschette, Menschen mit dem Rettungsgriff aus dem Auto ziehen und und und. Alles kein Hexenwerk. Man muss es nur hin und wieder trainieren, um es im ernstfall einfach abrufen zu können. Wenige Minuten “Wie ging das nochmal?”-Überlegen können über Leben und Tod entscheiden.

Nach dieser lehrreichen Aufgabe hatte ich dann wieder ein persönliches Tageshiglight:

Reifenwechsel ohne Wagenheber

Eigentlich TOTAL logisch. Aber denkt man eben auch nicht unbedingt dran, wenn man es nicht irgendwann mal selber gemacht hat: Jedes Auto lässt sich so in eine Verschränkung auf einem kleinen Hügel reinfahren, dass sich ein Rad (im besten Fall sogar das kaputte *g*) hochstellt und ohne Wagenheber gewechselt werden kann.

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Etwas ernüchternd war für mich der Geschicklichkeits-Parkour:
Möglichst schnell durch. Hängenge Bälle mit dem Außenspiegel anticken. Golfbälle auf den Stelzen liegen lassen.
Ich gebe es zu: Ich habe versagt ;) Mir war nicht klar, dass rückwärtsrollen Strafsekunden bringt. Auch wenn es nur wenige Zentimeter sind. Damit habe ich ORDENTLICH gesammelt :) Trotzdem ist es eine gute Übung, das Auto kennen und abschätzen zu lernen.

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Ich freue mich auf alle Fälle “meinen” Ewok, die teilnehmer und das Team von Land Rover Experience morgen in Odessa wieder zu treffen und eine spannende Fahrt durch die Ukraine und Russland zu erleben ;)

Und ich hoffe, ich habe die oberste Offroad-Direktive noch richtig in Erinnerung:

So schnell wie möglich, aber so langsam wie nötig.

* credits Artikel-Bild: Range Rover Evoque – Shell V-Power Diesel #LRET (c) Teymur Madjderey – icedsoul


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