Die Gold-Propheten – Skrupellosigkeit als Geschäftsmodell

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Die Gold-Seiten sind zahllos im Netz, auch und besonders unter den Blogs. Man wird das Gefühl nicht los, dass hinter denjenigen Autoren, die ständig darauf abheben, dass Gold angeblich die einzig sichere Wertanlage in der Krise sei, viele eher hinter einem äusserst uneigennützigen Geschäft her sind. Doch das ist nur die eine Seite der polemischen Medaille. Die andere und viel wichtigere hat damit zu tun, dass die Gold-Fans mit ihrer Propaganda bewusst in Kauf nehmen, dass Umwelt und Menschen dafür vegiftet werden. Goldgewinnung bringt Menschen um, zerstört Landschaften, vergiftet das Wasser, die Pflanzen, die Tiere, verelendet ganze Gesellschaften.

Die Verlierer des Goldrauschs leben zum Beispiel in der Minenstadt Cajamarca (Peru), wo die Minengesellschaft Yanacocha den Bauern damals 25 Dollar pro Hektar gab und ihnen damit die Existenzgrundlage nahm. Nur ein Pfarrer, der eine Protestorganisation gründete, wehrt sich aktiv dagegen.

In Cajamarca, einer früher wunderschönen Gebirgs-Gegend, ist das Elend ausgebrochen. Bewässerungskanäle der Bauern werden einfach umgeleitet in die Mine, die einen riesigen Wasserverbrauch hat. Korrupte Polizisten helfen der Minengesellschaft dabei, die ökonomischen Interessen des Goldkonzernz gegen die Bauern durchzusetzen. Der peruanische Staat verteidigt seine “wichtige Devisenquelle”. Das Gold bringt der lokalen Bevölkerung gar nichts Positives, nur mehr Armut und eine komplett zerstörte Lebensumgebung – auch weil beim Gold-Abbau hochgiftigen Zyanid eingesetzt wird.

Alles Gold, das bisher jemals gefunden wurde, passt in einen Würfel von weniger als 20 Matern Kantenlänge. Mehr gibt es weltweit nicht von dem gelben Metall, das schon oft so viel “Rausch” ausgelöst hat, das sogar sein Name inzwischen damit untrennbar verbunden ist. Weitere etwa 100.000 Tonnen Gold gibt es noch zu schürfen auf der Erde: in Südamerika, vor allem aber in Afrika, wo Goldschürfer Quecksilber zur Goldgewinnung einsetzen und davon schwer krank werden.

Gold war schon immer das perfekte Symbol für Gier, auch damals in Kalifornien. Heute ist es die Mischung zwischen Goldrausch und Armutsbewältigung. So wie zum Beispiel in Burkina Faso (Westafrika). Tausende ziehen in wilde Camps mitten im Busch. Dutzende von Steinmühlen schroten das Erz aus den Minen. Kinder arbeiten mit, sehen nie eine Schule in ihrem Leben. In engen, gefährlichen Erdlöchern arbeiten sich die Männer und Kinder zu den Goldadern. In einer Mine sterben 34 Männer, als ein Gewitterregen ihr Goldloch unter Wasser setzt. Der Tod kommt schnell in der Savanne.

Gold gibt es wenig in dieser Misere, dafür eine Menge Elend. Überall auf der Welt werden Landschaften zerstört, die Natur vergiftet, die Menschen werden krank und sterben – alles für ein paar Gramm Gold, das so viel Unglück bringt. Alle diese Entwicklungen werden täglich, bewusst und nachhaltig gefördert von denjenigen, die ohne Unterlass das gelbe Edelmetall als Wertanlage predigen und damit Kasse machen. “Wertanlage” für die einen; Krankheit, Misere und Tod für die anderen. Eine in der Summe äusserst unverantwortliche Haltung, die Skrupellosigkeit zum Geschäftsmodell macht. Stystemkonform allerdings: Rücksichtsloser Kapitalismus pur … auf dem Rücken der anderen.


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