Die ersten 100 Energieeffizienz-Netzwerke sind komplett

100 Energieeffizienz-NetzwerkeVertragsunterzeichnung der Netzwerkpartner für 100. Energieeffizienz-Netzwerk in Bochum, Foto: Stadtwerke Bochum

Nach etwas mehr als zwei Jahren haben sich jetzt die ersten 100 Energieeffizienz-Netzwerke gegründet. Bis Ende 2020 möchte die deutsche Industrie auf freiwilliger Basis 500 Energieeffizienz-Netzwerke bilden um ihren Beitrag zu den Effizienz-Zielen der Bundesregierung zu leisten. Damit hat sich die Zahl der Netzwerke innerhalb der letzten neun Monate verdoppelt. Mittlerweile engagieren sich rund 1.000 Unternehmen in den verschiedensten Energieeffizienz-Netzwerken. Das Ziel der 500 Netzwerke und der Einsparung in den Unternehmen scheint doch noch erreichbar zu werden.

100. Energieeffizienz-Netzwerk mit Zoo und Fußball-Verein

Das hundertste Netzwerk hat sich Anfang Dezember in Bochum unter der Trägerschaft der Stadtwerke Bochum gegründet. Dort sitzen so unterschiedliche Unternehmen wie der Bundesligazweitligist Vfl Bochum, der Tierpark Bochum, das Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.,  sowie die USB Bochum GmbH, USB Service GmbH, VBW Bauen und Wohnen GmbH, Akademisches Förderungswerk (AKAFÖ), Tiemeyer automobile AG, Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Ruhr-Mitte und die SBO Senioreneinrichtungen Bochum gGmbH.

„Bei unserem ersten Treffen ging es um die Umrüstung von Beleuchtungsanlagen. Hier gibt es enorme Energieeinsparpotenziale, gerade im industriellen und gewerblichen Sektor“, erläutert Valentin Scheltow, zuständig für den Vertrieb Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Bochum.

Energieeffizienz-Netzwerke helfen als verlässlicher Partner für Unternehmen

Ein gutes Argument der Stadtwerke Bochum für die Netzwerke:

Vielen Unternehmen fehlen die Zeit und der Kontakt zu verlässlichen Partnern, um Einsparpotenziale zu erkennen, Maßnahmen zu planen und diese zielführend umzusetzen.

Als unabhängige Koordinations- und Beratungsstelle unterstützt die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) das Bochumer Netzwerk. Zudem begleiten unabhängige Berater der Bochumer fmsc GmbH sowie Fachreferenten die Arbeit der Mitglieder. Weitere Schwerpunktthemen des Netzwerks sind z.B. die Optimierung der Wärme- und Kälteversorgung und die Modernisierung von Druckluftanlagen.

Engagement im Energieeffizienz-Netzwerk lohnt sich

Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und Mitinitiator der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke bekräftigt, dass sich Unternehmen für Energieeffizienz engagieren, obwohl die Preise für Öl und Gas in den letzten zwei Jahren vergleichsweise günstig waren.

„Das ist ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Sicherstellung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Der Erfahrungsaustausch in Effizienz-Netzwerken bietet Unternehmen die Möglichkeit, individuelle Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.“

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:

„Die Initiative nimmt gut Fahrt auf. Diese über 1.000 Unternehmen zeigen, dass Klimaschutz und Energieeffizienz besser gemeinsam umsetzbar sind. Statt im langsamen Alleingang nutzen die Firmen ihre regionalen oder branchenspezifischen Effizienz-Thinktanks. Das zahlt sich aus: Für die Firmen und das NAPE-Ziel, bis Ende 2020 bis zu 5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen zu sparen.“

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie:

„Die Zahl von 100 Netzwerken ist ein Beleg dafür, dass die Energieeffizienz-Netzwerke in der Breite der deutschen Wirtschaft angekommen sind. Dies ist ein guter Schritt für die Initiative, die eine der wichtigsten Maßnahmen des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz ist. Nun gilt es aber auch, diese Dynamik in die kommenden Jahre mitzunehmen.“

Grund zu Optimismus mit 100 Energieeffizienz-Netzwerke nach 2 Jahren?

Im Dezember 2014 haben die Bundesregierung und führende Verbände der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung über die Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken unterzeichnet. Diese Initiative hat das Ziel bis Ende 2020 rund 500 neue Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen und durchzuführen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass diese neuen Netzwerke zu Einsparungen von bis zu 75 PJ Primärenergie bzw. 5 Mio. t THG-Emissionen bis zum Jahr 2020 führen können.

Diese sehr optimistische Einschätzung geht allerdings davon aus, dass sich nur große Unternehmen mit einem hohen Energieverbrauch an den Netzwerke beteiligen. Dort sind auch hohe Einsparungen möglich. Da aber mittlerweile auch ein Fußball-Club und ein Zoo sich in einem Netzwerk engagieren, reduziert sich auch die möglich Einsparung aus den Netzwerken.

Der Klimaschutzbericht 2016 der Bundesregierung, veröffentlicht am 14.12.2016 vom Bundesumweltministerium, geht sogar davon aus, dass die Energieeffizienz-Netzwerke maximal die Hälfte der geplanten Reduzierung der CO2-Emissionen erreichen. Auch wenn die geplante Anzahl an neuen Netzwerken erreicht wird, den gewünschten Beitrag zum Klimaschutz werden sie nur noch schwer erreichen können.


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