Die Ästhetik des Grauens

Es gibt Sujets, die bei Hobbyfotografen besonders beliebt sind und entsprechend häufig auf Facebook & Co. gepostet werden. Sehr zum Unmut jener Nutzer, die sich selbst ein höheres Ästhetikempfinden zuschreiben. So enden viele dieser Posts mit beleidigenden Kommentaren und entsprechenden (virtuellen) Freundschaftskündigungen. Wir haben die Ästhetik des Grauens mal genauer unter die Lupe genommen:
Die Ästhetik des Grauens
Regenbodenbilder sind stets ein grosser Aufreger ("Wer heute auch noch auf die Idee kommt, einen Regenboden zu posten, kann sich gleich selber von meiner Freundeliste löschen"). Warum? Regenbögen sind immer kitschig. Und, ausser man ist ein 3-jähriges Kind, nicht wirklich aussergewöhnlich. Man muss also nicht unbedingt jeden einzelnen fotografieren. Aber vieles, was kitschig ist, ist halt auch schön. Darum darf man bei Regenbogenbildern ruhig ein Auge zu drücken.
Die Ästhetik des Grauens
Auch sehr unbeliebt: Posts von Essen. Ob's am Futterneid liegt, weil der erboste Leser vielleicht selber kein saftiges Steak, sondern bloss Dosenravioli vor sich hat? Ganz Unrecht hat der Kritiker allerdings nicht: Wer das saftige Steak nicht selber verspeist, wird die Bilder von öligen, faserigen Fleischklumpen kaum deliziös finden. Darum: Besser nur Fotos von aussergewöhnlichen Menüs posten, damit wenigstens der Hunger nach neuer Erkenntnis gestillt wird. So à la: "Seht her, das ist meine selbstfritierte Stabheuschrecke!"
Die Ästhetik des Grauens
Katzenbilder bedeuten leider auch oft Katzenjammer. Warum erschaudern so viele beim Anblick süsser Kätzchen? Bestimmt nicht, weil sie Tierhasser sind. Und bei einem, zwei Katzenbildern gerät man ja auch noch in Entzücken. Aber bei zu viel süsser Augenspeise ist es wie beim Verzehr von Zuckerwatte (oder Tequila): Ab einer gewissen Menge vergeht einem die Lust. Vor allem dann, wenn die kleinen Pelzträger nichts Aufregenderes tun als zu sitzen oder zu liegen (Posts von jonglierenden Kätzchen liegen also immer drin. IMMER).
Die Ästhetik des Grauens
Strandbilder sind vor allem dann verhasst, wenn der Reisende seine Füsse oder - falls es sich um eine Frau handelt - die Brüste mit aufs Bild hievt (quasi als Beweis, dass auch wirklich er/sie dort rumfläzt). Der Grund für den Ärger ist klar: Neid. Wer würde nicht lieber am Strand liegen, als im Büro zu sitzen und sich entsprechende Ferienbilder auf Facebook anzusehen. Der Reisende sollte sich also in Zurückhaltung üben - allein, weil er auch bald wieder im Büro sitzen wird...
Die Ästhetik des Grauens
Bei Sonnenauf- und Sonnenuntergangsbildern verhält es sich wie bei den Regenbogenbildern: Schön, aber kitschig und nicht aussergewöhnlich (der Leser beobachtet neben dem Computerbildschirm wohl selber gerade ein entsprechendes Himmelschauspiel). Darum: Den Anblick im Moment geniessen - ohne ein Foto zu knippsen. 
Die Ästhetik des Grauens
Hochaktuell: Winterbilder, vor allem aus Skigebieten. Hier spielt wohl nur zum Teil Neid mit. Viele Nutzer mögen wohl den Winter nicht und kämpfen - je weiter er fortgeschritten ist - mit mentalen Dürrezuständen. Entsprechende Bilder führen ihnen schmerzlich vor Augen, dass es bis zum Frühling noch ein Weilchen dauert. Gegenrezept: Bilder von sonnigen Stränden posten. Mit oder ohne Füsse.

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