Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“

Nach dem deftigen Frühstück vom letzten Post wird es wieder Zeit für etwas Gesundes, Superfood ist angesagt! (Oje, ich gewöhne mich noch an dieses „Unwort").

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“Mein Artikel für KOCHEN UND KÜCHE im September widmet sich voll und ganz dieser beachtlichen Beere, die von der Natur ( oder von den indianischen Göttern?) wahrlich mit wertvollen Inhaltstoffen gesegnet wurde.
Das lustige ist, ich besitze meinen Aroniastrauch jetzt seit 15 Jahren, ohne Anfangs zu ahnen, was für einen Schatz ich da eingepflanzt habe. Meine Mama hat den Strauch geschenkt bekommen und hatte definitiv keinen Platz mehr dafür. Also ab zur Nachbarin (also zu mir) damit, ich musste also zwangsbeglückt ein Loch graben und sehen, wie ich den Busch zum Wachsen bringe.
Und er ist gewachsen, und wie! Und Beeren hatte der drauf, unglaublich, und wie sich die Vögel gefreut haben, 10 Jahre lang, bis ich dann irgendwie erfahren habe, daß diese Früchtchen eine Wucht sind, nicht nur für die Vögel!
Also blieb uns nichts übrig, wir mussten mit Eimern anrücken und ernten. Und entsaften. Und dann war dieser Saft eine Katastrophe! Es zog einem beim ersten Schluck alles zusammen, ein pelziger Belag bedeckte Zunge und Gaumen, und ich schwor mir: nie wieder, Vögel ihr könnt alles haben.
Zum Glück gebe ich nie so schnell auf, und so habe ich viel gelesen und recherchiert, jedes Jahr Neues probiert und nun einen Punkt erreicht, wo ich den gefiederten Freunden jede Beere zu neidig bin (naja, es bleiben immer welche drauf!)

Unser Grundfehler im ersten Jahr war eine viel zu frühe Ernte! Und die Beeren zum Entsaften sollten zuvor tiefgefroren werden Doch, lass mich von Vorne beginnen, ich sage Dir alles, was bei Aroniabeeren wichtig ist.

Zur Geschichte:
Im 19. Jhd. fand ein bis dahin unbekannter Strauch seinen Weg aus dem Osten Nordamerikas nach Russland. Der Botaniker Iwan Mitschurin hatte die Pflanze für sich entdeckt, brachte sie in seine Heimat und veredelte sie soweit, dass sie dem kalten Klima Russlands gewachsen war.
Erst Mitte des 20. Jhd. gelangte der Strauch nach Europa, große Plantagen entstanden z.B. auch im kommunistischen Ostdeutschland.
Die zarten weißen Blüten des Strauches entwickeln sich im Spätsommer zu unscheinbaren, dunklen Beeren mit ledriger Haut und herbem Geschmack.
Die Ureinwohner Nordamerikas nutzten seit Generationen die Heilkraft dieser „Wunderbeere", unsere Mütter und Großmütter kennen die Frucht deshalb auch unter dem Namen „Indianerbeere".

Unter anderem bereiteten die Indianerfrauen eine Kraftnahrung mit den getrockneten Beeren zu, die unseren heutigen Energieriegeln sehr nahe kommt, aus den zu Mehl zerstoßenen Trockenfrüchten wurden Küchlein gebacken, und aus den Blättern wurde Tee zubereitet.

Solltest Du also noch ein freies Plätzchen im Garten haben, so ist dieser Strauch eine tolle Wahl. Er ist genügsam und unkompliziert und wächst auf fast jedem Boden. Pflanze ihn an einen sonnigen Platz, dann hast Du viele Blüten und süßere Früchte.

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“
Die „Wunderbeere ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, aber am beachtlichsten ist ihr Gehalt an Antioxidantien (mehr darüber findest Du in meinem Artikel: https://www.kochenundkueche.com/news/aroniabeere)

Nun zur Ernte und dem Haltbarmachen:
Wichtig ist, diese Beere auf gar keinen Fall zu früh zu ernten! Auch wenn sie außen schon wunderschön dunkel sind, kann es noch bei weitem zu früh sein. Die Erntezeit beginnt Anfang September und hängt natürlich vom vorangegangenen Sommer ab. Für Unsichere: Die Beere kann ohne Probleme auch ausgereift noch einige Zeit am Strauch hängen bleiben, am besten bis sie anfängt, ganz leicht runzlig zu werden. Schneidet man eine Beere durch, so muss ihr Inneres fast gleich dunkel sein wie die Haut, ist es noch hell violett, so ist es zu früh!

Die Beeren sollten dann alle zugleich geerntet werden und lassen sich super einfrieren, was auch den Vorteil bietet, dass sie dadurch etwas von ihrem sehr herben Aroma verlieren.
Die zweite tolle Methode, die Früchte haltbar zu machen, ist das Dörren. Bei großen Beerenmengen ist ein Dörrgerät hier sehr hilfreich, weil es eine gleichmäßige, recht schnelle Trocknung gewährleistet und so möglichst wenige wertvolle Inhaltstoffe verloren gehen. Möchte man die gedörrten Beeren zu Pulver vermahlen, so müssen sie ganz austrocknen, sollen die ganzen Beeren für Müsli oder Eintöpfe verwendet werden, so kann der Dörrprozess beendet werden, wenn sie noch etwas auf Druck nachgeben. Das Dörrgut luftdicht und lichtgeschützt lagern, so hält es bis zu einem Jahr.

Dafür kannst Du die Beeren verwenden:
Getrocknete Beeren: Müsli, Teemischungen, als Beigabe zum Kuchen-und Cookieteig, in Eintöpfen und Ragouts, in Schokolade getunkt als gesunder Snack.
Beerenpulver: Smoothies, Müsli, Porridge, Kuchenteig
Frische und gefrorene Früchte: Sirup, Fruchtaufstrich und Gelee, Likör, für den Rumtopf, zum Ansetzen von Essig (siehe Rezepttipp beim Sirup!)

Ich zeige Dir nun hier am Blog, wie ich den Sirup herstelle, und ich verrate Dir ein Rezept für superleckere Powerriegel mit getrockneten Aroniabeeren.

Aroniabeerensirup

Anmerkung: Wie schon gesagt, nach meiner eigenen Erfahrung wird der Saft wesentlich weniger herb, wenn er aus Beeren gewonnen wird, welche zuvor einige Wochen tiefgefroren waren. Die Kälte scheint die in den Früchten enthaltene Gerbsäure zu mildern, der Saft schmeckt süßer und lieblicher.

Zutaten, für 6-7 kleine Flaschen, ca. 1700 ml Saft
2 kg tiefgefrorene Aroniabeeren

1 Liter Wasser

Pro 1 Liter Saft 600 g Feinkristallzucker sowie 1 EL Zitronensäure
eine Zimtstange, einige Gewürznelken oder Sternanis (optional)

Zubereitung (ca. 60 Minuten, ohne Stehzeiten)
Die gefrorenen Beeren in einen großen Topf geben, das Wasser dazu gießen und erhitzen.

Einmal aufkochen, von der Herdplatte ziehen und mit dem Pürierstab einige Male durch die Masse fahren, sodass die Beeren geöffnet werden. Vorsichtig arbeiten, es darf kein Püree entstehen, 4-5 Mal aufmixen reicht aus!Nun nochmal aufkochen, die Platte ausschalten, den Topf zudecken und die Beerenmasse völlig abkühlen lassen. So haben die Früchte ausreichend Zeit, ihren Saft abzugeben.

Ein großes Sieb mit einem Durchseihtuch auskleiden und über einen großen Topf hängen. Die Beerenmasse in das Tuch schöpfen (auf 2-3 Partien), Saft durchrinnen lassen, dann das Tuch hochheben, zusammendrehen und die Beeren gut auspressen (Der verbleibende Fruchtabfall kann als Dünger zur Gartenerde gemischt werden).

Den gewonnenen Saft abmessen, wieder in den Topf geben, die entsprechende Menge Zucker und Zitronensäure sowie nach Belieben Gewürze hinzufügen, die Flüssigkeit nochmal aufkochen und noch sehr heiß in sterile Flaschen füllen. Kühl lagern, innerhalb von 4 Monaten verbrauchen.

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“

Auf ähnliche Weise kannst Du auch einen herrlichen Aronia-Balsamico-Essig herstellen:
500 g gefrorene Beeren mit 500 ml Rotwein-Balsamico-Essig aufkochen, die Beeren mit dem Pürierstab aufbrechen, über Nacht ziehen lassen.
Am nächsten Tag durch ein Tuch seihen, mit 100 g Rohrzucker aufkochen und heiß in sterile Flaschen füllen.

Powerriegel mit getrockneten Aroniabeeren

Zubereitung (20 Minuten ohne Stehzeit)
Die Aroniabeeren in einem Blitzhacker in grobe Stücke schroten.
Haferflocken, Quinoa, Nüsse, Trockenfrüchte, Kokosmehl und geschrotete Aroniabeeren in einer Schüssel gut vermischen, mit dem Orangensaft übergießen.
Kokosnussöl und weiße Schokolade sehr vorsichtig über einem Wasserbad schmelzen, Agavendicksaft und Nussmus verrühren und leicht erwärmen, damit die Masse etwas flüssiger wird. Nun beide Mischungen unter die Müslimasse rühren.
Eine Rechteckform mit etwa 20/28 cm Größe mit Backpapier auskleiden, die Masse einfüllen, gleichmäßig verteilen und sehr gut festdrücken, am besten funktioniert das mit einem befeuchteten Löffelrücken.
Mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.
Mit einem großen, scharfen Messer in Riegel schneiden, in einer Vorratsdose im Kühlschrank aufbewahren, innerhalb einer Woche verbrauchen.

Dieser gesunde, nahrhafte Snack ist ein idealer Proviant für Deine nächste Wanderung, oder eine gesunde Jause am Arbeitsplatz (nimm ja genug mit, alle wollen kosten, so gut sehen die aus!) Die Trockenfrüchte kannst Du nach Lust und Laune variieren!

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“ Also auf zur Gärtnerei, Aroniastrauch anpflanzen, und - nicht 10 Jahre warten, bis Du was daraus machst!! Viel Spaß!

Die Aroniabeere, Superfood und Wunderbeere mit indianischen „Vorfahren“

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