Die «absurden» Thesen von Euro-Sarrazin Henkel

Die «absurden» Thesen von Euro-Sarrazin Henkel

Die Anti-Kapitalismus-Welle nimmt Fahrt auf. Menschen auf der ganzen Welt gehen auf die Straße und empören sich gegen die Herrschaft der Banken und den Finanz-Irrsinn. Die Occupy-Wall-Street-Bewegung, initiiert in New York, breitet sich wie ein Lauffeuer um den ganzen Globus aus. Auch in Deutschland fanden am Wochenende größere Protestveranstaltungen statt.

Sandra Maischberger beschränkte sich auf den alten Kontinent und nahm die Dauerkrise zum Anlass, die Eurokalypse auszurufen und wieder einmal Talkshow-Dauergast Hans-Olaf Henkel einzuladen. 37 Prozent der Deutschen würden derzeit eine eurokritische Partei wählen, verkündete sie zu Beginn der Sendung das Ergebnis eine Focus-Umfrage. Henkel, ehemaliger Präsident des Industrieverbands BDI, kokettiert seit geraumer Zeit mit eben solch einer Gründung.

Schon seit Längerem versucht der streitbare Honorarprofessor der Universität Mannheim, sich mit provokanten Thesen zum Anführer der euroskeptischen Bewegung aufzuschwingen, was ihm auch den zweifelhaften Beinamen «Euro-Sarrazin» eingebracht hat. Nun begibt sich Henkel gewissermaßen auf eine frühzeitige Wahlkampftour, für die er bei Sandra Maischberger vor großem Publikum die Werbetrommel rühren durfte.

Am kommende Wochenende ist der 71-Jährige in mehreren deutschen Städten zu Gast und gewährt seiner Zuhörerschaft für gesalzene 25 Euro Einblicke in seine Thesen. Den Interessierten dürfte sich die Frage stellen, ob Henkel damit in erster Linie sein Buch Rettet unser Geld! vermarkten möchte oder sich mit seinen populistischen Forderungen tatsächlich in den Dienst der Allgemeinheit stellt.

So zündelt Henkel mit Europa

Bei Sandra Maischberger lieferte er Einblicke in sein Programm, das doch hochexplosive politische Konsequenzen beinhaltet. Seine Kernthese beruht nämlich auf der Teilung der europäischen Währungsunion in einen «Nordo» und einen «Südo».

Die starken nordeuropäischen Länder, namentlich Deutschland, Holland, Finnland und Österreich, sollen einen starken Nordeuro bekommen, die südlichen «Olivenländer», wie Henkel sie etwas despektierlich nennt, den Südeuro. Profitieren würden selbstredend alle Länder davon, die Gefahr einer massive Aufwertung des Nordeuros sieht Henkel nicht. Das sei auch in Schweden nicht zu beobachten gewesen.

Der eigentliche politische Sprengstoff: Henkels Konzept beruht auf dem Ausschluss Frankreichs aus dem Nordeuro. Die Franzosen ordnet er quasi den «Olivenländern» zu. Das dürfte ihm, wie auch bei Sandra Maischberger, noch einige Male heftiges Kopfschütteln und deutlich Widerworte aus der politischen Ecke einbringen.

Sachsens ehemaliger Ministerpräsident Kurt Biedenkopf jedenfalls brandmarkte den Ansatz von Henkel mit Blick auf die Nachkriegsgeschichte als «unhistorisch» und «absurd». Die von Henkel geforderte Trennung von Frankreich käme für das Nachbarland einer «politischen Demütigung» gleich. Dass Henkel auf seine Ehrenmitgliedschaft in der Fremdenlegion und elf in Frankreich verbrachte Jahre verwies, machte die Sache für Biedenkopf umso schlimmer.

So realitätsfremd Henkels Forderung im ersten Moment daherkommen mögen, so gut möglich scheint es doch, dass er mit seinen teils populistischen Ansätzen in den Wirrungen dieser Tage Erfolg bei den Menschen haben könnte. So lange die Talkshows des deutschen Fernsehens ihm eine quasi durchgehende Präsenz einräumen, bleiben die Wahlkampfkosten der (noch fiktiven) Olaf-Henkel-Partei jedenfalls gering.

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«Maischberger» – Die «absurden» Thesen von Euro-Sarrazin Henkel

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