Diäten!?! Ich mach da nicht mit. Und schäme mich nicht für meinen Körper.

Hallo, ihr schönen Seelen a draußen!
Wer kennt es nicht? Jeder von uns ist doch mit etwas unzufrieden ...  wer Wellen hat, will glattes Haar, wer dünnes und glattes Haar hat, will dicke und füllige Locken, wer kleine Brüste habt, will große ...
Warum zum Teufel?
All diese gängigen Klischees kotzen mich an, dürfen wir Menschen nicht einfach mal mit unserem ganz unperfekten Körper zufrieden sein und mit diesen unperfekten Körper Liebe, Spaß,Sex und Freude am Leben haben und dies mit unserem Liebsten teilen statt die 1000. Diät zu probieren und mich low carb high Dingsda einseitig und ungesund zu ernähren, so dass die nächste Anämie nicht lange auf sich warten lässt?
Warum sollte ich abnehmen, wenn mein Freund und auch alle Freunde davor mich für meiner Kurven lieben, ich Kleidung finde, fit bin (okay, bis auf meinen Fuß, aber Krücken sind ein super Armtraining), Spaß am Leben habe, mich gesund ernähre und mich auch jetzt so mag, weil ich mich schön finde und es mir eigentlich relativ egal ist, ob auch Andere mich schön finden.

Kürzlich wurde mir von einer Bekannten, die Ernährungswissenschaften studiert und sich über den digitalen Magerwahn aufregt, ein Video von einer gewissen Bilge Özcan geschickt über ihre Wunderdiät mit irgendenem synthethischen Shakegedöns. Ich hab sie beruhigt, dass das wahrscheinlich irgendeine Produktplatzierung sei, aber dann dachte ich selbst nach darüber, dass da viele, viele Jugendliche auf dieses Video stoßen werden, wo einfach ein Produkt - wie auch in vielen anderen Medien - als Allzwecklösung für Wohlstandspfunde  propagiert wird ... das schmeckt genauso bitter wie das Brechmittel im zweiten Teil der Tribute von Panem, das Katniss im Kapitol angeboten wird, damit sie sich weiter durchs Buffet fressen kann.


Mein Kommentar sah daher so aus, er kam einfach so aus mir heraus gesprudelt - ihr wisst, ich habe manchmal diese Momente, die mich inspirieren und das war so einer, der mich nachdenklich stimmte:
"Alle Tipps aus dem Video befolge ich, seit ich denken kann,bin trotzdem fett und glücklich damit und hatte auch nie Probleme bei der Männerwelt oder ähnlichem wie Jobsuche ... im Gegenteil, seitdem ich vegan lebe, habe ich die Blutwerte meines Lebens.
Ich bin für #nobodyshaming und weiß echt nicht, was es in Jugendlichen auslöst, wenn ihnen alle Medien, eben auch Youtube, immer nur vormacht, dass man möglichst fit, möglichst schlank,möglichst sexy sein muss - ist das nicht ganz schön oberflächlich, kommt es bei Menschen dennnicht eben auf mehr an als ihr Aussehen,nämlich auch darum, was sie als Charakter ausmacht und was sie bewegt? Ist es nicht ein viel schöneres Kompliment für einen Menschen, zu sagen: "Ich finde toll, dass du dich so leidenschaftlich für dieses Thema engagierst" als ein manchmal auch eher besorgtes: "Du hast abgenommen?" Ich kenne genug Leute, die Essstörungen hatten und allerlei Probleme mit sich und ihrem Verhältnis zu ihrem Körper und ja, natürlich hatte ich auch immer meine eignenen Probleme in der Jugend gehabt mit meinem - wer denn bitte nicht? Nach einer Trennung, wo ich noch etwas auf die Sprüche meines Exfreundes gegeben habe, habe ich 20 kg binnen 2 Monate abgenommen - der Weg war ungesund und essgestört und ich würde es niemanden empfehlen, weil mein Bindegewebe bis heute nette Dehnungsstreifen durchs radikale Abnehmen hat, ich war totunglücklich in der Zeit, schwach, sportsüchtig und ständig krank und alle meine Freundinnen machten sich total Sorgen, dass sie mich bald in eine Klinik bringen müssten, wenn ich mich weiter mit 1200 kcal und 4 Std Sport am Tag runterhunger ..... das ist 10 Jahre her und ich habe viel daraus gelernt und mitgenommen, nämlich, dass ich anderen Menschen nicht so ein schlechtes Vorbild sein möchte und ihnen propagieren möchte, jeder müsse abnehmen, da geht immer noch was. Und so habe ich auch 2007, 2008, immer wieder Freundinnen bei solchen harten Trennungen und Fremdgehgeschichten ihrer damaligen Scheißfreunde geholfen und beigestanden, damit sie eben nicht ihren Körper und ihre Gesundheit aufgrund schwächelnden Selbstwertgefühles komplett ruinieren.
Ich habe stattdessen gelernt, gesund zu leben, Sport zu machen, mich auf die Sachen zu konzentrieren, die ich liebe, mich nicht zu stressen und mich selbst zu lieben - mit allen Spleens, Ecken und Kanten (außer dieses Hektischsein, wenn ich Sachen verschlampe, aber hey, nobody is perfect) .... zum Glück habe ich einen sehr lieben Freund an meiner Seite, die diese schlechten Launen an mir aushält und genau diese Ruhe ausstrahlt, die mir so oft fehlt.
Und ich gebe auch nicht GNTM oder den Medien oder whatever schuld daran,dass diese Menschen essgestört waren - es waren immer Krisen wie Scheidung der Eltern, Tod eines Verwandten, Trennungen oder andere Einschnitte, die diese Krankheit als Auslöser hatten - aber eine Welt, die den Anschein erweckt, dass du nie mit dir zufrieden sein kannst, weil du immer mehr und mehr dich bis zum Äußersten perfektionieren musst, ist ja auch nicht sonderlich hilfreich, oder?"Wir sind eben mehr als nur ein Körperteil. Oder eben auch nur mehr als unser Aussehen. Denn wäre das nicht recht deprimierend, so ein Mensch ganz ohneEigenschaften, Ticks, brennenden Hobbies und peinlichen Angewohnheiten, das Summen oder schiefe Gesinge beim Duschen morgens, Tanzen in Sbahn auf dem Weg zur Arbeit, das Treppenstufen zählen, die Suche nach Schminke durch alle Drogerien der Innenstadt? Es ist das, was uns ausmacht und eben nicht, ob unsere Nase schief oder gerade ist oder was die Anzeige unserer Waage sagt.

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