Der Deutschen liebster Snack ist in jeder Stadt zu finden: Die Bratwurst gilt in der Bundesrepublik als das Mittagessen schlechthin. Dies bestätigen die jährlichen Umfragen. Egal ob schlicht gegrillt und im Brötchen oder als Curryvariante – die Wahl fällt beim Kantinenessen nicht selten auf die klassische Bratwurst. Dass es aber bei dieser bodenständigen und traditionellen Variante nicht bleiben muss, zeigt der Metzger Dirk Ludwig aus dem hessischen Schlüchtern (Main-Kinzig Kreis).
Koberind für besonderen Geschmack
Metzgermeister und Gourmet Ludwig hatte es sich zum Ziel gemacht, eine ganz besondere Art der Bratwurst herzustellen. Natürlich kann mit den Gewürzen experimentiert werden. Die Stellschraube, die Ludwig bewegt hat, ist allerdings das verwendete Fleisch zur Herstellung der Wurst. Denn bei der Bratwurst wird nicht Schwein oder „normales“ Rind verwendet, sondern Kobe-Rind. Dieses stammt aus Japan und gilt als das teuerste Fleisch der Welt. 300 bis 500 Euro müssen pro Kilo des luxuriösen Fleischs gezahlt werden. Und dieser Preis schlägt sich natürlich auch auf den Wurstpreis nieder. Für eine Bratwurst von etwa 40 Gramm veranschlagt Ludwig deshalb einen Preis von ca. 30 Euro.
Langes ausprobieren
Der Versuch, eine Bratwurst aus Kobe-Rind herzustellen, gelang Ludwig jedoch nicht auf Anhieb. Die Textur des Fleischs ist eine andere als Schweinefleisch. Außerdem werden andere Gewürze benötigt, um den einzigartigen Geschmack des japanischen Rinds zu unterstreichen. Nach einiger Zeit des Experimentierens hat es der hessische Metzgermeister allerdings geschafft und hatte sein Ziel erreicht: Die teuerste Bratwurst der Welt anzubieten, die in erster Linie aber mit ihrem Geschmack überzeugen kann. Einen kleinen Geheimtipp hat Ludwig jedoch verraten: Er verwendet neben den klassischen Gewürzen für eine Bratwurst auch Rohrzucker. Dieser Zucker sorgt dafür, dass durch das Karamellisieren während des Bratens bzw. Grillens ein ganz besonderes Aroma entsteht, das bei normalen Bratwürsten nicht vorhanden ist.
Nicht nur Fürsprecher
Aufgrund des Preises und auch des Geschmackes erhielt Ludwig große Aufmerksamkeit. Auch war das Feedback überwiegend positiv. Dass es aber nicht nur Unterstützer und Fans gibt, zeigt der Fleischexperte des Berliner Restaurants Grill Royal. Michael Böhnke gibt zu bedenken, dass durch das Kuttern und Wolfen die Textur des Fleisches zerstört wird. Das ist zwar normal, doch für Böhnke ist das Kobe-Rind dafür schlichtweg zu schade. Das Kobe-Beef solle am besten in ganzen Stück gegrillt werden, um es anschließend nur mit Salz und Pfeffer zu würzen. Damit bleibe der eigentliche, markante Geschmack erhalten, der das Fleisch so besonders macht.
Bratwurst in Deutschland
Die 30-Euro-Brawurst aus Hessen stellt zweifelsfrei eine Besonderheit dar. Die normale Bratwurst gibt es für einen bis drei Euro zu kaufen. Bekannte Anlaufadressen für Currywurst, Bratwurst und ähnliche Gerichte sind das Curry 36 und auch der Pratergarten, beide in Berlin. Hier treffen lange Öffnungszeiten auf verschiedenste Variationen und erschwingliche Preise. Doch nicht nur diese Restaurants überzeugen mit ihrer Wurst. Mittlerweile ist es problemlos möglich, sich mittels zahlreicher Lieferdienste das Essen – also auch die Bratwurst – direkt vor die Haustür liefern zu lassen. Die Kooperationen von unzähligen Restaurants und den Lieferdiensten nimmt stetig zu und sorgt dafür, dass alle denkbaren Gerichte und Landesküchen in die eigenen vier Wände Eingang finden können.
Der Artikel Deutscher Metzger kreiert die teuerste Bratwurst der Welt erschien zuerst hier richtigteuer.de.
