Deutsche Journalisten im Iran: 2. Offener Brief an Merkel

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel

Ich habe am 29.11.10 einen offenen Brief an Sie hinsichtlich der im Iran verhafteten deutschen Journalisten Marcus Hellwig und Jens Koch gesendet, welcher von Ihnen bisher unbeantwortet geblieben ist. [siehe hier]

Ich habe freundlicherweise von Herrn Ruprecht Polenz via Facebook erfahren „dass die Bundeskanzlerin offene Briefe nicht persönlich beantwortet”.

Trotzdem wende ich mich wiederum an Sie, weil wir IranerInnen und die deutschen Journalisten im Iran Ihren persönlichen Einsatz für Freiheit dringend brauchen! Die besorgniserregende Situation von Herrn Marcus Hellwig und Jens Koch ist mit der allgemeinen Politik der Menschenrechtsverletzungen im Iran direkt und untrennbar verbunden.

Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen ist keine strafbare Handlung oder Spionage! Wenn dieses barbarische Regime mit zwei unschuldigen deutschen Staatsbürgern so menschenunwürdig umgeht, können Sie sich vorstellen, was es in den letzten 31 Jahren islamistischer Herrschaft mit Gewerkschaftern und politischen Aktivisten, Frauen, homosexuellen Menschen und religiösen Minderheiten gemacht hat. Das Regime nutzt die deutschen Journalisten als Druckmittel um weitere Sanktionen Deutschlands und Europas zu verhindern und damit seine atomare und die antisemitische Vernichtungspolitik und -strategie gegen Israel voranzutreiben und zu realisieren.

Die Erbarmungslosigkeit, mit der das islamische Regime in den letzten Wochen mit Marcus Hellwig und Jens Koch umgesprungen ist, zeigt, dass die von der Bundesregierung verfolgte Strategie der “stillen Diplomatie” vollkommen gescheitert ist. Der Versuch, die Namen der beiden Journalisten geheimzuhalten, war ein fataler Fehler. Denn nichts fürchtet das Regime so sehr wie internationale öffentliche Solidarität mit seinen Opfern! Dies hat der Fall Sakineh Ashtiani bewiesen, über den Hellwig und Koch berichten wollten. Nur durch den Druck der Weltöffentlichkeit konnte Sakineh Ashtianis Leben bis jetzt gerettet werden. Und nur durch massiven öffentlichen und politischen Druck auf die Islamische Republik kann die Freiheit von Marcus Hellwig und Jens Koch erreicht werden.

Deshalb bitte ich Sie vor dem Hintergrund der Dringlichkeit der politischen Situation im Iran und für die bedingungslose und sofortige Freiheit von Marcus Hellwig und Jens Koch und ihre Rückkehr nach Deutschland meinen offenen Brief an Sie zu beantworten, damit ihre Stellungnahme öffentlich diskutiert werden kann. Hierfür wäre ich Ihnen sehr dankbar!

Mit besten Grüßen,

Dr. Kazem Moussavi
Sprecher von Green Party of Iran in Deutschland

Berlin, den. 04.01.11

Kopie an:
- Herrn Außenminister Dr. Guido Westerwelle
- Herrn Markus Löning, Beauftragter für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
- Herrn Ruprecht Polenz, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschuss vom Bundestag
- Herrn Dr. Andreas Wiele, Axel-Springer-Vorstand
- Herrn Dr. Walter Mayer, Chefredakteur Bild am Sonntag
- Koalition „Stop the Bomb“ Deutschland, Österreich
- Frau Mina Ahadi The coordinator of International Campaign against stoning
- Deutsche und internationale Presse Presseerklärung


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