Design und Handwerk im Denkmal:das Gästehaus Moormann berge

Die Erfolgsgeschichte des Gästehauses berge in Aschau im Chiemgau fußt auf der gegenseitigen Inspiration von Handwerk und Design. Sie handelt vom Wohlfühlen in Räumen, die mit natürlichen Baumaterialien ausgestatteten sind und von leidenschaftlich betriebenem Denkmalschutz. Dazu beschreibt sie, wie aus einer beiläufigen „Dreingabe“ ein erfolgreiches touristisches  Konzept wurde.

Im Gästehaus berge trifft Handwerk auf Design

Im Gästehaus berge trifft Handwerk auf Design

Eigentlich war eine Moormann-Herberge nie geplant. Doch als die Firma des Möbel-Gestalters und Kaufmanns  Nils Holger Moormann gleich in der Nachbarschaft ihres Standortes in Aschau im Chiemgau ein Grundstück erwarb, um dort eine Lagerhalle zu errichten, gab es ein marodes, denkmalgeschütztes historisches Gebäude als Dreingabe dazu. Urkunden belegen, dass das im Jahr 1552 errichtete Bauwerk seit dem Jahr 1671 den ,Dorfbäck‘ beherbergte, der später als Hofbäcker den Schlossherrn auf dem angrenzenden Burgberg belieferte. Zuletzt wurde das Haus als Gastwirtschaft und schließlich als Jugendhotel genutzt.

Das Objekt erwies sich als so baufällig, dass es den nahenden, strengen Bergwinter ohne Notsanierung des Daches nicht überstanden hätte. Und so kam der Stein ins Rollen: Ein neues Dach hat nur Sinn, wenn auch das Dachgeschoss repariert wird. Ein Dachgeschoss benötigt jedoch tragfähige Stockwerke darunter.

Design und Handwerk im Denkmal:das Gästehaus Moormann berge

Moormann berge damals: “Bäckerei und Kolonialwaren”

Der damals ortsansässige Trockenbau-Spezialist Larry Weiß erinnert sich, wie er erstmals mit dem Projekt in Berührung kam: „Ich sprach Nils Holger Moormann damals auf der Straße an und bot ihm meine Dienste als Trockenbauer an“, berichtet er. Zwei Jahre habe er daraufhin nichts mehr gehört.  „Als Moormann sich schließlich bei mir meldete, hatte ich mich in der Zwischenzeit beruflich weitgehend umorientiert. Ich hatte mich vom konventionellen Trockenbau mit Gipskarton-Platten verabschiedet und den Baustoff Lehm für mich entdeckt“ so Weiß.

Gestalter und Kaufmann: Nils Holger Moormann ©Dirk Brunieck

Gestalter und Kaufmann: Nils Holger Moormann  Foto: ©Dirk Brunieck

„Hier gehört Lehm rein!“

Designer und Handwerker fanden schnell den sprichwörtlichen Draht zueinander und besichtigten bald gemeinsam die einstige Hofbäckerei. Dann machte Larry Weiß, dessen Begeisterung für den Lehmbau eben frisch erwacht war, einen Vorschlag, der für die weitere Entwicklung des Projekts „berge“ Richtung weisend war: „Hier müsste eigentlich Lehm rein!“ Weiss‘ Argumenten bezüglich Authentizität und Raumklima zeigte sich der Gestalter Moormann aufgeschlossen. Auch darüber, dass  es hier nur stückweise vorangehen konnte, waren sich Moormann und Weiss schnell einig. Schritt für Schritt wurden die historischen Strukturen – sofern es sie noch gab – erkundet und freigelegt. Es sollte so viel wie möglich von der Substanz erhalten bleiben.

Holz und Lehm - archaische Ästhetik als adäquater Rahmen für die Moormann-Möbel  Foto: ©Jäger & Jäger

Holz und Lehm – archaische Ästhetik als adäquater Rahmen für die Moormann-Möbel Foto: ©Jäger & Jäger

Beider Erfahrung ergänzte sich in fast idealer Weise: Der Neigung des Lehm-Trockenbauers Weiß zu akribischem Arbeiten entsprach der hohe fachliche Anspruch des Möbel-Spezialisten. Die Begeisterung für die gemeinsame Arbeit am historischen Kleinod ist Larry Weiss auch heute noch anzumerken, wenn er von jenen Tagen um das Jahr 2006 herum berichtet: „Wie Archäologen haben wir damals Farbschicht um Farbschicht abgetragen, immer darauf bedacht, so viel wie möglich von den ursprünglich verwendeten Baumaterialien zu erhalten.“ Manches war allerdings auch nicht mehr zu retten. In zwei Jahren verbaute Larry Weiss mehr als 500 qm Lehmbauplatten und die entsprechende Menge Lehmputz für die neu eingezogenen Wände in der künftigen Herberge. Neben Moormann und Weiss arbeiteten regelmäßig zwei weitere Moormann-Mitarbeiter am Projekt mit. Großen Anteil an der innenarchitektonischen Gestaltung hatte darüber hinaus die Produktdesignerin Emmy Galle.

Design und Handwerk im Denkmal:das Gästehaus Moormann berge

Veranstaltungsraum “Große Stube” Foto: ©Jäger & Jäger

Entscheidende fünf Zentimeter

Nils Holger Moormanns Anspruch und Ziel für dieses ganz besondere Gästehaus war es, hier „Wohlgesinnten“ eine Herberge zu bieten, Übernachtungs- und Urlaubsmöglichkeiten zu schaffen, für diejenigen, denen die verarbeiteten Materialien in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht egal sind, und die, darüber hinaus, den Wert wohlgestalteter Wohn-Accessoires zu schätzen wissen. Hier im Projekt berge ließ sich in idealer Weise mehreres miteinander verbinden: ökologische, nachhaltige Bauweise, wohngesunde Raumqualität und eine natürlich-archaische Ästhetik, die den Moormanschen Design-Möbeln den adäquaten Rahmen gibt, um ihre ganze Schönheit zu entfalten.

Engagierter Handwerker und Lehmbau-Spezialist: Larry Weiß

Engagierter Handwerker und Lehmbau-Spezialist: Larry Weiß

Wie jedes Bauprojekt dieser Dauer und Größenordnung verlief auch das Bauvorhaben berge nicht ohne Reibungspunkte, bisweilen empfand der Handwerker den Designer als durchaus „schwierigen“ Kunden. Larry Weiß: „Einmal kam er und fragte, wie groß der Aufwand sei, eine eben fertiggestellte Zwischenwand um fünf Zentimeter zu versetzen. Auf meine nicht sonderlich begeisterten Ausführungen, dass das schon höchst aufwändig sei, meinte er nur: ‚Mach es!‘ – Erst nachdem ich innerlich fluchend alles demontiert und wieder neu aufgebaut hatte, merkte ich: nun war es erst perfekt.“ Heute lobt Weiss Instinkt und Gespür des Gestalters Moormann in höchsten Tönen, sieht sich als Handwerker inspiriert und bezeichnet den einstigen Auftraggeber als „Mentor“.

Zertifiziertes BioHotel: Gästehaus Moormann berge  Foto: ©Jäger & Jäger

Zertifiziertes BioHotel: Gästehaus Moormann berge Foto: ©Jäger & Jäger

Für Larry Weiß markiert sein Mitwirken am Bauvorhaben Moormann berge den Einstieg in sein mittlerweile höchst erfolgreich betriebenes Handwerk als Lehmbau-Spezialist. Von Aschau ist er ins 15 Kilometer entfernte Höhenmoos gezogen und bietet seiner Kundschaft umfangreiche Leistungen im Bereich Sanierung, Lehmbau und Wärmedämmung sowie Bodenverlegen und Fliesenarbeiten an. Das Gästehaus Moormann berge erfreut sich als ambitioniertes „Nebenprojekt“ des erfolgreichen Design-Unternehmens Moormann anhaltender Beliebtheit bei anspruchsvollen Individualreisenden und ist seit kurzem auch zertifiziertes Bio-Hotel.

Gewinnspiel

Mit freundlicher Unterstützung der Nils Holger Moormann GmbH verlosen wir unter unseren Leserinnen und Lesern ein Exemplar des Design-Hockers “Strammer Max” aus der Moormann-Kollektion. Einfach bis zum 15.7.2013 eine E-Mail mit dem Betreff “Hocker”, der gewünschten Farbe (siehe unten) und Postanschrift senden an [email protected]. Viel Glück!

Design und Handwerk im Denkmal:das Gästehaus Moormann berge

Farbvarianten Design-Hocker “Strammer Max”

Info-Broschüre zum “Strammen Max” als PDF-Download: http://goo.gl/9PMAq


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