“Der Schluckspecht” von Peter Wawerzinek/Leseeindruck

“Der Schluckspecht” ist ein brillanter Roman, dessen Sprachwitz und Leichtigkeit dem Thema Sucht dennoch sehr nahe kommt. Manchmal fast unerträglich nah. Es ist der sprachlichen Meisterschaft zu verdanken, dass dieser Roman einem trotzdem nicht herabzieht sondern mit einer Portion Leichtigkeit, Poesie und Humor das Unerträgliche erträglich bleiben lässt. Ich habe oft geschmunzelt beim Lesen dieses Buches.

Der Protagonist, von den eigenen Eltern im zarten Kleinkindalter verstoßen , wächst nun bei Onkelonkel und Tante Luci auf. Tante Luci , heimlichliche Hauptperson des Romans,  ist ebenso lebensklug wie humorvoll und ebenso weise wie eigenwillig. Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt ob es wohl eine Tante Luci im Leben des Autors gegeben habe oder ob er sie frei erschaffen hat. Eine Tante Luci, erschaffen als lebenskluge wilde Alte, als Mutterersatz der dem Leben mit einem starken Lachen zupackend die Stirn bietet. Wer hätte nicht solche Personen wie Onkelonkel und Tante Luci in seinem Umfeld haben wollen.” Die Welt ist voller seltsamer Typen und Geschichten über sie”, lässt der Autor Tante Luci sagen.  Die Tante ist es die des Talent des Protagonisten erkennt und ihn bestärkt zu schreiben.

Aber da ist der Alkohol als Selbstmedikation auf die Narbe des elternlosen Daseins, des Verstoßenseins gegossen. ” Der Alkohol ist ein Gift. Das haben die Physiologen bewiesen. Aber gegen den Alkohol ist damit gar nichts bewiesen. Denn ein Gift kann immer noch eine Medizin sein.” Diese Worte von Egon Friedell sind dem Roman vorangestellt und sie nehmen vorweg um was es in dieser Geschichte geht. Einer Geschichte von einem Leben unter denkbar schwierigen Startbedingungen, glücklichen Fügungen, Verletzungen, Narben und dem Versuch nicht nur zu überleben, sondern zu leben.  Alkohol ist Rettung und Untergang, Medizin und Gift zugleich. So nimmt der Roman ein ermutigendes Ende. Auf dem Ulenhof lernt der Held des Buches ein Leben ohne Krücken und auch Tante Luci entdeckt dort ein neues Leben.

Ein absolut lesenswertes Buch und bisher mein Lieblingsbuch des noch jungen Jahres 2015.

Das Buch gefunden  in einer  Rezension von Sätzebirgit. Ihrer Rezension habe ich es zu verdanken, ein wunderbares Buch gelesen zu haben.



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