Der Pilgerer: 763.903 Schritte auf dem Franziskusweg nach Rom

Jeden Tag die gleichen Sachen tragen, in einfachen Unterkünften nächtigen und stundenlang mit seinem Gepäck auf dem Rücken laufen. Einen Monat lang bin ich gepilgert, von Florenz nach Rom, 600 km über die Berge Umbriens. Dabei wat der Weg das Ziel.

Vor ziemlich genau 10 Jahren sind wir mit zwei Freunden die letzten 200 Kilometer bis Santiago de Compostela auf dem Jakobsweg gepilgert. Die Idee kam uns im Anschluss an einen Spanien-Trip recht spontan, weshalb wir in Sportschuhen und mit 15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken unterwegs waren.

Damals sind wir spätestens um 6 Uhr mit dutzenden anderen Pilgerern im Kampf um ein Bett im nächsten Schlafsaal losgelaufen. Wirklich allein zu sein, war unmöglich. Es hat sich eine komplette Industrie rund um die 300.000 Pilgerer gebildet, die jährlich den Camino laufen.

Der Franziskusweg von Florenz über Assisi nach Rom war ein anderes Erlebnis. Es gab keinen Pilgertourismus, mehr Berge und kaum Schlafsäale. Die wenigen Pilgerer, die ich traf, waren eher Naturliebhaber, als Menschen mit Sinnkrisen oder religiösen Absichten.

In 23 Etappen bin ich durch wunderschöne Landschaften gewandert, von Olivenhainen über einsame Bergdörfer bis hin zu alten Klöstern, die die Geschichte des Franz von Assisi erzählen. Nützliche und nutzlose Fakten vom Pilgerweg hier kurz zusammengefasst:

  • 600 Kilometer waren es von Florenz nach Rom. Wofür der japanische Maglev-Zug eine Stunde braucht, hat bei mir 131 Stunden gedauert.
  • In 23 Tagesetappen (+ 1 Tag Pause) bin ich in durchschnittlich 5:40 Stunden 26 Kilometer gelaufen, was 33.213 Schritten pro Tag entspricht.
  • Mit 21.337 Höhenmetern habe ich quasi 2,5 mal den Mount Everest erklommen.
  • Die letzten 3 Kilometer waren bei jeder Etappe die schwersten, egal ob diese 20 oder 55 Kilometer lang war.
  • Unterkünfte haben zwischen 30-50 Euro gekostet. Die besten Nächte hatte ich immer in Agriturismos.
  • Pro Tag habe ich im Schnitt zwei bis drei andere Pilgerer im Alter von 30 - 70 Jahren getroffen, die sich meist einen lang ersehnten Wandertraum erfüllt haben.
  • T-Shirts aus Merinowolle kann ich vier Tage am Stück vollschwitzen, bis ich mich selbst anstinke.
  • Alleine laufen ist solange schön, bis es zu regnen beginnt und ich den Regenponcho über mich und meinen Rucksack ziehen muss.
  • Zebrastreifen sind in Italien reine Straßendekoration. Es scheint auch ein Gesetz zu geben, dass das Autofahren ohne Handy am Ohr verbietet.
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Florenz nach Santo Stefano

Tag 5. Gelaufene km: 123. Verbleibende km: 477.

Die Tour beginnt an der Franziskanerkirche Santa Croce. Nachdem die Straßen von Florenz hinter mir lagen, geht es über kleine Schotterpisten sofort rauf auf die Berge. Stundenlang sah ich weder andere Menschen noch Ortschaften.

Am ersten Tag bin ich ohne Verpflegung losgelaufen, da ich davon ausging, alle paar Kilometer durch Orte zu kommen, in denen ich Essen bekomme. Das ist mir nur einmal passiert. Ab dem zweiten Tag hatte ich immer Äpfel, Kekse und Schokolade dabei.

Ich übernachte in alten Landhäusern, in die Jahre gekommene Pensionen und Herbergen. Jeden Tag ging es mehr als 1.000 Meter hoch und nach einer Mittagspause auf dem Gipfel wieder runter. Es geht vorbei an Olivenhainen, durch kleine Dörfer, ab und an begegne ich streunenden Hunden und älteren italienischen Damen, die freundlich grüßen.

Der Muskelkater in den Oberschenkeln und die Blasen an den Füßen erinnern mich bei jedem Schritt daran, im Moment zu bleiben. Mal schweifen die Gedanken ab, dann sind sie weiter ganz hier, bei meinem Körper, den Geräuschen und Gerüchen um mich herum.

Am zweiten und dritten Tag regnet es fast durchgehend. Mit Regenponcho alles halb so schlimm. Ich merke, wie wenig meine Stimmung abhängig von äußeren Umständen sein muss, wenn ich es nicht zulasse.

Eine der wenigen Begegnungen hatte ich mit Gunnar. Der wohl 60-jährige Vorsteher eines evangelischen Vereins fragt mich nach meiner Konfession. "Keine", "Schade", sagte er betrübt. Ich erkläre ihm, dass ich auf der Suche nach meiner eigenen Wahrheit sei, was ihm nicht gefällt.

Daraufhin hält er mir einen Vortrag über Franz von Assisi, der um 1200 auf diesen Pfaden gewandert war. Zwischen den Zeilen gibt er mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich auf diesem Weg nichts verloren hätte. Nachdem er sich dann über die schlechten, viel zu teuren Unterkünfte ausließ, zwängte er seinen wohlgenährten Bauch wieder in einen VW Bus, in dem er die Rucksäcke seines 12-köpfigen Pilgervereins von einem Ort zum nächsten fährt.

So ironisch diese Anekdote klingen mag, wurde ich in diesen ersten Tagen schon zweimal kritisch nach meiner Konfession gefragt. Das macht mich nachdenklich. Ohne diese isolierten Begegnungen pauschalisieren zu wollen, haben sie für mich nichts mit Nächstenliebe, sondern einzig mit der Liebe zur eigenen Wahrheit zu tun. Das ist schade. So sehr ich an das Göttliche glaube, so sehr stoßen Konfessionen und feste Glaubensregeln auf einen inneren Widerstand in mir.

Santo Stefano nach Assisi

Tag 12. Gelaufene km: 295. Verbleibende km: 305.

Ich komme immer besser in den Wander-Flow. Ab und zu melden sich Schultern oder Füße, weil sie eine Pause brauche. Ansonsten laufe ich ein Tagespensum von 20 - 30 Kilometern, versinke in Gedanken und erfreue ich mich an der Natur.

Besonders die Strecke von Gubbio über Valfabbrica bis Assisi und weiter nach Spello ist ein absoluter Wandertraum. Es geht an steilen Abhängen entlang, vorbei an alten Klöstern und kleinen Bergdörfern. Meine Wasserflasche kann ich immer wieder mit frischem Quellwasser auffüllen.

Es ist wahrlich ein Geschenk, jeden Tag sechs Stunden lang mit mir und der Natur zu sein, weg von all dem Lärm und den sonst so wichtig erscheinenden Dingen des Alltags. Ich nehme mir vor, auch in Zukunft mehr Ruheoasen in meinem Leben zu schaffen.

Immer öfter begegne ich Denkmälern, Klostern und anderen Spuren von Franz von Assisi, der in Umbrien viele Spuren hinterlassen hat. Franz (oder Franziskus) ist 1182 in Assisi geboren und 1226 gestorben. Nach der Begründung der Minderen Brüder, die heute Franziskaner heißen, wurde er von der Kirche heiliggesprochen. 1209 ging Franz mit einigen Gefährten von Assisi nach Rom, um vom Papst die Bestätigung für seine Glaubensgemeinschaft zu erbitten.

Sein Geburtsort und heutiges Weltkulturerbe ist heute dem Massentourismus verfallen, was ich aufgrund der Schönheit gut verstehen kann. All die Souvenirshops, Unterkünfte und Restaurants, die bisher gefehlt haben, bekomme ich hier auf einen Schlag.

Zwei Nächte bleibe ich. Am Tag dazwischen schaue ich mir die Stadt an, gehe in den Nachbarort Santa Maria degli Angeli (Sterbekapelle von Franz und Ursprungsort der Franziskaner) zum Gottesdienst und zur franziskanischen Einsiedelei Eremo delle Carceri.

Assisi selbst ist nur am Abend schön. Tagsüber drängen sich massenweise Touristen und McDonalds-Lieferwagen auf den kleinen Gassen. So beeindruckend die Architektur ist, so wenig Charme hat dieses bunte Treiben für mich. Das mag wohl auch daran liegen, dass mich die vielen Menschen und Lichter nach den letzten Tagen der Ruhe überfordern.

Assisi nach Stroncone

Tag 17. Gelaufene km: 469. Verbleibende km: 131.

In den letzten fünf Tagen bin ich sehr viel gelaufen, durchschnittlich 35 Kilometer am Tag. Es geht streckenweise auf geteerten Straßen entlang. Auch wenn sich der Verkehr in Grenzen hält, überwiegt das „Strecke machen" der Wanderromantik. Eine absolute Ausnahme ist die Etappe von Spoleto nach Ferentillo, die landschaftlich gesehen ein Traum war.

Oft habe ich mich bisher gefragt, warum ich diesen Weg laufe. Was will ich damit erreichen? Was finden? Wenn mich andere Pilger fragen, ob ich die deutsche oder italienische Route laufe und welchen Reiseführer ich benutze, habe ich keine Antwort. Genauso halte ich mich bei Diskussionen um Wanderschuhe, GPS-Geräte und Konfessionen zurück.

Ich laufe einfach nur. Jeden Tag. Schritt für Schritt. Rom ist das Ziel. Wenn ich unterwegs etwas finde, ist das schön. Wenn nicht, ist das auch okay. Zu selten tue ich Dinge, ohne ein Ergebnis zu erwarten. Sport, Arbeit, Lesen, ja sogar die Freizeit wird geplant und oft geht es dabei um Effizienz, Weiterentwicklung und Output.

Das ist beim Pilgern anders. Es geht um das Tagesziel und das Finden der nächsten Unterkunft. Dabei laufe ich, so weit mich meine Füße tragen, ohne Ehrgeiz und Erwartungen.

In Spello schlafe ich im Casa Religiosa Di Ospitalità Nazareno, einer religiösen Einrichtung, die stark an ein Krankenhaus erinnert. Am folgenden Morgen treffe ich David aus Nigeria, der vor einem Supermarkt bettelt. Wir essen Frühstück zusammen - Pizza, Schokolade und Cola.

David erzählt mir, wie er über viele Umwege nach Italien gekommen ist und eine Arbeitserlaubnis bekommen hat. Obwohl er mit seinem mangelnden Italienisch keinen Job als Kfz-Mechaniker findet, ist er voller Hoffnung und Dankbarkeit. Nach zwei Stunden wünsche ich ihm alles Gute und verabschiede mich. Begegnungen wie diese machen den Weg für mich einzigartig.

In Stroncone lege ich einen Tag echte Pause ein. Neben einem kurzen Spaziergang zum lokalen Supermarkt gehe ich nicht weiter als vom Sofa zur Toilette. Das kleine Bergdorf ist perfekt, um die müden Beine zu entspannen. Aber, so nötig diese Ruhe war, so schwer fällt mir das Loslaufen am Folgetag.

Stroncone nach Rom

Tag 24. Gelaufene km: 600. Verbleibende km: 0.

Die letzten Etappen sind relativ flach. Es wird urban. Nachdem ich in den vergangenen drei Wochen teilweise Schwierigkeiten hatte, Lebensmittel und Unterkünfte zu finden, gibt es jetzt wieder Supermarktketten und zahlreiche Schlafgelegenheiten.

Für die verbleibenden gut 100 Kilometer lasse ich mir mehr Zeit. Das führt dazu, dass ich bekannte Gesichter wiedertreffe. Wir laufen das gleiche Tempo und begegnen uns tagsüber und abends beim Essen.

In den Gesprächen mit anderen Pilgerern kommt heraus, dass einige von ihnen einfach nur gerne Wandern. Andere wollen etwas Vergangenes loslassen, stehen vor einem Umbruch und suchen nach Klarheit für die Zukunft. Für beide Motive ist der Franziskuweg bestens geeignet.

Ich freue mich auf Rom und darauf, wieder frische Klamotten anzuziehen. Immer öfter erwische ich mich dabei, den guten Geruch von vorbeilaufenden Menschen aufzusaugen. All diese Wochen hatte ich die gleiche Kleidung an, die ich alle paar Tage per Hand wasche. So schön die Einfachheit des Pilgerlebens ist, so sehr sehne ich mich nach Waschmaschine und Körperpflege.

Meine romantische Vorstellung davon, mit Blick auf den Petersdom in Rom einzulaufen, blieb eine Fantasie. Die Reise endete, wie sie begann - unspektakulär im Regen. Die letzten 20 Kilometer haben eher durch Verkehr und weniger schöne Vororte bestochen.

Aber schließlich ist der Weg das Ziel und dieser war wunderschön. Bis auf die ersten und den letzten Tag hatte ich bestes Wetter, einige tolle Begegnungen und traumhafte Aussichten.

Nach 24 Tagen, ziemlich genau 600 Kilometern, 21.000 Höhenmetern und 131 Stunden reiner Wanderzeit kam ich an dem Franziskusdenkmal vor der Basilika von St. Johann (dem Papst zu Zeiten von Franz von Assisi) an.

Als ich am Abend dann noch ohne Rucksack durch die Stadt gelaufen bin, um Pantheon und Petersdom zu sehen, war ich wie beflügelt. Ich hatte mich so an das Gewicht meines Rucksacks gewöhnt, dass ich ohne diesen sehr leichtfüßig unterwegs war. Immer wieder erstaunlich, wie schnell ich mich an Dinge wie 10 kg Ballast auf dem Rücken gewöhnen kann.

Gedanken vom Weg

Um es vorsichtig auszudrücken, war meine Vorbereitung suboptimal. Eingepackt habe ich in den 38-Liter-Rucksack jeweils ein Set Wandersachen (kurze Hose, T-Shirt, dünne Jacke) und ein Set Wohlfühlsachen (Jogginghose, Baumwollshirt, Fleece Pullover), zwei Paar Wandersocken, vier Unterhosen, ein schnelltrocknendes Handtuch, Wasserflasche und Isobecher für Tee, Flip Flops und einen Reiseführer.

Auch dabei war mein Laptop, an dem ich an den Abenden meist noch etwas arbeitete. Das stieß bei anderen Pilgerern genauso auf Unverständnis wie das Hören von Musik oder Hörbüchern beim Wandern, was ich gelegentlich tat. Das ist schade, denn meiner Meinung nach sollte das Verständnis füreinander doch eine große Rolle spielen beim Pilgern.

Gewandert bin ich in Winterschuhen. Gute Lederschuhe, aber eben keine richtigen Wanderschuhe. Meine mangelnde Wandererfahrung und der Sturkopf in mir, der für diese eine Wanderung keine neuen Schuhe kaufen wollte, wurde bereits am ersten Tag mit fetten Blasen belohnt.

Auch hatte ich kein GPS-Gerät oder eine topografische Karte dabei. Navigiert bin ich nach einer groben Route in der Wander-App Komoot, Eckpunkten aus dem Reiseführer und der teilweise verwirrenden Beschilderung am Weg. Freiwillige und unfreiwillige Umwege haben zu 10% mehr Strecke geführt als geplant.

Würde ich es beim nächsten Mal anders machen? Ich glaube nicht. Bessere Schuhe vielleicht, aber nur, wenn ich diese regelmäßig nutze. Ich bin ein großer Fan der 80/20-Regel. Mit 20% Einsatz 80% der Ergebnisse erzielen. Oder mit 20% Planung für 80% aller Eventualitäten absichern.

Das Pareto-Prinzip beschreibt ziemlich gut, wie ich mein Leben bestreite. Wenn ich die wichtigsten 20-30% der Informationen habe, mache ich mich auf den Weg. Den Aufwand, um die letzten 20% Risiko aus dem Weg zu räumen, halte ich für unverhältnismäßig hoch. Hier hat natürlich jeder ein anderes Bedürfnis von Sicherheit.

Für die mangelhafte Planung nehme ich unfreiwillige Umwege in Kauf, die mich an schöne Orte geführt haben. Nicht immer habe ich die besten Unterkünfte bekommen, konnte dafür aber durch die kurzfristige Buchung oft sparen und war flexibel. Und die unnötigen Blasen an den Füßen haben mich nach ein paar Tagen auch nicht mehr gestört.

Gute Ausrüstung und das Gewicht des Rucksacks sind wichtig. Noch viel wichtiger ist es aber, loszulaufen. Das Loslaufen wird umso schwieriger, je mehr Zeit mit der Planung verbracht wird.

Nicht zum ersten Mal in diesem Jahr stelle ich fest, wie schnell Körper und Geist vorhandene Grenzen erweitern können. Jeder, der schon mal einen Marathon gerannt ist, kennt das. Vor dem Lauf erscheinen die 42 Kilometer unerreichbar. Nach der Ziellinie suchen wir schon die nächste Herausforderung.

Was beim Marathonlauf passiert, geschieht andauernd im Leben. Referenzpunkte oder Standards verschieben sich, wenn ich mich regelmäßig neu herausfordere.

Ob mein Rucksack 10 oder 12 kg wiegt, mein Rücken merkt den Unterschied nicht. Wäre ich mit 20 kg losgelaufen, hätte ich mich an diesen Referenzpunkt gewöhnt. Dann hätten sich 15 kg nach zwei Wochen federleicht angefühlt. Wenn ich auf meine 10 kg aber 5 kg draufpacken würde, wäre das eine Qual.

Genauso haben sich meine Füße schnell an die weniger geeigneten Schuhe gewöhnt. Die Blasenpflaster habe ich nach den ersten Tagen abgemacht. Auch wenn es jetzt sicher nicht mehr zu einer Karriere als Fußmodell reicht, weiß mein Körper, wie er mit den wunden Stellen umgehen muss. Das ist keine „Nur die Harten kommen in Garten"-Einstellung, sondern die einfache Tatsache, dass wir uns an so ziemlich alles gewöhnen.

Jeder neue Referenzpunkt wird zu einem Standard. Ich gewöhne mich an Schuhe, das Gewicht im Rucksack, meine stinkenden Socken und die einfachen Unterkünfte. Genauso gewöhne ich mich an mein Einkommen, meine Gadgets und meine Glaubenssätze. Wenn ich mich weiterentwickeln möchte, muss ich diese Referenzpunkte anheben.

Zum Abschluss möchte ich noch ein (vorübergehendes) Fazit zum Franziskusweg ziehen. Allen Wanderfreunden und Sinnsuchenden kann ich den Pilgerpfad wärmstens empfehlen. Natur, Ruhe und Gastfreundlichkeit sind wirklich einzigartig.

Unter anderen Umständen hätte der Franziskusweg mein Leben ganz sicher nachhaltig beeinflusst. Jetzt ist es nur ein weiterer von zwölf Selbstversuchen. Seit Anfang des Jahres bin ich jeden Monat an meine körperlichen und mentalen Grenzen gegangen. Ich habe gehungert, geschwitzt, mich einsam gefühlt und unter Schlafentzug gelitten. Im Oktober 600 km über die Berge Umbriens zu pilgern, fühlte sich fast schon wie ein Spaziergang an.

Ich bin abgestumpft, kann all diese neuen Reizen nicht mehr verarbeiten. Zehn Monate lang habe ich mich an den Grenzen meiner Komfortzone bewegt. Mein Handlungsspielraum und meine Sicht auf die Welt haben sich enorm vergrößert.

Gleichzeitig sorgen diese Extreme dafür, dass ich weniger empfänglich für neue Eindrücke bin. Ich merke, dass ich unbedingt eine lange Zeit der Ruhe brauche, um all das Geschehene richtig einzuordnen.

Für mich ist es ein ständiger Spagat zwischen dem Erweitern meiner eigenen Grenzen und Zeiten der Reflexion. Ich glaube, für eine innere Balance braucht es beide Seiten - Phasen des Wachstums und der Ruhe. Das Laufen hat beim Finden dieser Balance definitiv geholfen.


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