Der Karneval der Tiere – Ein wortwitziger Abend mit Bully

Gerade im Rheinland wurde Karneval mit wehenden Fahnen eingeleitet und nachdem in der Weiberfastnacht die ersten großen Partys zelebriert wurden, lud die Düsseldorfer Tonhalle am 5. Februar zum "Karneval der Tiere" ein. Ja, auch die Tiere feiern einmal im Jahr Karneval – wenn auch auf eine ganz verrückte Art und Weise.
Das Werk „Der Karneval der Tiere“ stammt von dem Komponisten Camille Saint-Saens und ist aus dem Jahr 1886. Witzige Stücke umfassen dieses Meisterstück, welches vor allem den einen oder anderen Kollegen aufs Korn nahm. Jedoch schrieb Saint-Saens dazu nie eine eigene Geschichte, was mehrere Künstler jedoch nie davon abhielt, eigene Ideen gepaart mit der Musik von Saint-Saens umzusetzen.
So auch Michael „Bully“ Herbig, der zusammen mit einem Orchester dieses Ereignis auf eine besondere Weise feierte. Bevor es in der Tonhalle jedoch losging, gab es zur Einstimmung bereits ein paar Stücke der Düsseldorfer Symphoniker zu hören. Neben dem bunten und verkleideten Publikum haben sich auch die Musiker nach bestem Karnevalsgewissen in Schale geworfen.

Als Moderatoren dienten zunächst eine Ratte (Tonhallen-Dramaturg Uwe Sommer-Sorgente) und ein bunter Papagei (Orchesterdirektorin Barbara Fasching), die die ersten Stücke des Abends einleiteten. Sommer-Sorgente fungiert dabei als Vereinsvorsitzender „der von Camille Saint-Saens nicht vertonten Tiere“. Dabei betraten des Öfteren die als Kater verkleideten Tenore Cornel Frey und Florian Simson die Bühne und stritten sich beispielsweise um eine hübsche Pianistin, die als charmante Katzen-Lady kostümiert war, oder befassten sich mit den fliegenden Ratten der Stadt: den Tauben.

© Tonhalle Düsseldorf / Susanne Diesner

© Tonhalle Düsseldorf / Susanne Diesner

Noch vor der Pause und Herbigs Auftritt überraschte jedoch das Düsseldorfer Prinzenpaar die Zuschauer. Prinz Hanno I. und Venetia Sara waren in Begleitung ihres Hofstaats und heitzen dem Publikum noch einmal so richtig ein. Den tosenden Windböen, die dem Rosenmontagszug eins auswischen wollten, wurde ebenfalls der Kampf angesagt. Sogar der Intendant Michael Becker erhält an diesem Abend einen Karnevalsorden.

Nach einer kleinen Pause ging es dann richtig los. Dirigent Andreas Fellner, der übrigens als blinder Maulwurf verkleidet war, betrat die Bühne und kurz darauf ließ sich auch endlich Bully sehen. Mit dabei hatte er seine eigene Geschichte zum Karneval der Tiere, die nicht nur witzig, sondern auch ausgesprochen zeitgenössisch daherkommt.
In Bullys Version machen sich alle Tiere auf den Weg zum Karneval der Tiere. Eine Sau verkleidet sich dabei als Sparschwein und der König des Abends, ein stattlicher und imposanter Löwe, hält sich für „den Kaiser“, den Herbig gekonnt imitieren kann.

Die Geschichte ist herrlich wortgewandt und die Zuschauer befinden sich von Anfang an in einem verspielten Szenario, welches von Bully und seinen vielen Stimmen gekonnt in Szene gesetzt wird. Wer bereits ein Fan der „bullyparade“ war oder einige Kinostreifen von Herbig gesehen hat, dürfte viele Stimmen wiedererkennen.
Eine Presse-Laus twittert im Publikum munter vor sich hin und beschwert sich lauthals über das Programm, während die als Sparschwein verkleidete Sau endlich die Hasen, die wilden „Bunnys“, sehen möchte. Security-Schildkröten, die mit einem Schutzpanzer ausgerüstet sind, sorgen dagegen an diesem besonderen Abend für die Sicherheit.
Zwischenzeitlich pausiert Bully immer wieder, damit die Musiker bestimmte Szenen musikalisch darstellen können. Manchmal ist es ein Kuckuck, der durch den Klang einer Klarinette dargestellt wird, manchmal ist es der Auftritt des „Kaiser“-Löwen, welcher mit besonders majestätischer Musik in die Szenerie eintritt.
Die musikalischen Einlagen der Düsseldorfer Symphoniker passen stets zur Geschichte und stellen des Öfteren die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dar. So stürmen die Schildkröten beispielsweise an einem Zeitpunkt der Geschichte zur Bühne, was durch die Musiker, die übrigens am gesamten Abend von dem Klavierduo Sara Koch und Karla Haltenwanger begleitet werden, besonders langsam und schwerwiegend umgesetzt wird.

Als die Geschichte endet, betritt Bully noch einmal die Bühne und gibt unter anderem ein tierisches Medley zum Besten. Selbst die Zuschauer dürfen beim „Ententanz“ mitmachen und besonders mit dem Po wackeln. Von Anfang bis zum Ende zieht Bully den ganzen Saal durch seinen Auftritt und seine angenehme, sowie variantenreiche Erzählweise in den Bann.
Die Geschichte selbst dauert etwa eine Stunde und die Zuschauer verlassen zufrieden und mit einem erheiterten Gefühl die Tonhalle. Neben den Erwachsenen hatten auch viele Kinder ihren Spaß, für die die mit riesigen Stofftieren geschmückte Bühne ein besonderer Blickfang war.
Ein durch und durch gelungener und amüsanter Abend, der auf etwas ruhigere, aber durchaus charmante und lustige Weise den Karneval zelebrierte. Perfekt also für jeden Düsseldorfer und Karnevalsfreund.

Für ein nächstes Mal bin ich auf jeden Fall zu haben – wie sieht es mit euch aus?

Liebe Grüße ihr Jecken,
Dennis


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