DDR- Geschichte in den Händen der Dyskalkulie

Das Netz treibt zahlreiche merkwürdige Blüten hervor.
Unter anderem eine Seite, die sich "kritische Wissenschaft" nennt.
Das klingt anspruchsvoll oder nach Hochstaplerei.
Ein kurzer Blick genügt, um Klarheit zu schaffen.
Auf besagter Seite wird behauptet, dass die Zahl der Demonstranten, die am 9.10.1989 an der Demo auf dem Leipziger Augustusplatz teilnahmen, nicht der offiziell angegebenen Zahl entsprechen.
Dies wird folgend begründet:
Es waren wahrscheinlich zwischen 124.500 und 166.000 Demonstranten, also ein paar mehr als 70.000. Der Verdacht, dass mit den 70.000 Demonstranten etwas nicht stimmen kann, ist Karl-Dieter Opp gekommen, als eine Befragung von 1.225 Leipzigern deutlich höhere Anteile von Demonstrationsgängern erbracht hat, als sie hätte erbringen dürfen. Rund 26% wollten demonstriert haben. Hochgerechnet auf die Bevölkerung von Leipzig wären das rund 133.000 Demonstranten und somit deutlich mehr als die offiziellen 70.000, und das ohne all diejenigen zu berücksichtigen, die aus dem Umland nach Leipzig gekommen sind, um am 9. Oktober 1989 zu demonstrieren.
Quelle: "Kritische Wissenschaft"
"Kritische Wissenschaft" beruft sich dabei völlig unkritisch auf drei deutsche Geistesleuchten, die da Karl-Dieter Opp, Peter Voß und Christiane Gern geheißen werden und gemeinsam ein Lehrbuch biblischen Ausmaßes über Mathematik und Statistik ("Die volkseigene Revolution") verfassten. Die Betonung liegt dabei auf Bibel und nicht auf Ausmaß!
Opp und seine beiden Rechenakrobaten befragten Jahre nach dem Ereignis (ca. 1992/93) 1.225 Leipziger, 26 % von denen wollen...
Weil soundsoviele an der Leipziger Demo teilgenommen haben wollen, lässt sich eine sichere Wahrscheinlichkeitsrechnung erstellen.
Genauso sicher lässt sich solch eigenwillige Logik auf die letzten in der DDR veranstalteten Wahlen übertragen.
98% der Wahlberechtigten nahmen offiziell an den letzten DDR-Wahlen teil. Demzufolge nahmen 2% nicht an der Wahl teil.
Umfragen, die Jahre nach der Wende unter 20.667 DDR-Bürgern durchgeführt wurden, ergaben, dass 98% der Befragten zu den 2 % der Nichtwähler gehört haben wollen. (Lediglich 2% der Befragten wollen zu den 98% der damaligen Wähler gehört haben.)
Daraus lässt sich nun laut Opp, Voß & Gern schlussfolgern, dass die offiziellen Teilnehmerzahlen zur letzten DDR-Wahl nicht stimmen können: Da nämlich 98% der Befragten nicht an der Wahl teilgenommen haben wollen, ergibt sich - die DDR hatte ca. 16.000.000 Bürger; auch wir berücksichtigen vorbehaltlos alle Bürger, also selbst Kleinstkinder - dass 15.680.000 DDR-Bürger nicht an der letzten DDR-Wahl teilgenommen haben.
Es ist offensichtlich, dass die Rechenakrobaten Opp, Voß & Gern keine Seltenheit in der mehr oder weniger intellektuellen Landschaft der Bundesrepublik darstellen.
Nicht, wenn man sich hierzulande mit Statistiken und Zahlen befasst. Man denke dabei nur an weitere Kollegen des obigen Trios wie Hans-Werner Unsinn, der ja auch regelmäßig, aber dafür hochbezahlt seine Glaskugel zum Schaden der Gemeinschaft befragen darf.
Und das gibt zu denken. Man kann nur hoffen, dass sich die inflationär entwickelnden Opferzahlen des letzten Weltkrieges - die sich auf unsere Gegenwart und Zukunft weitaus nachhaltiger auswirken - nicht aus ähnlichen Wahrscheinlichkeitsrechnungen ergeben.
Allerdings würde mich dann nichts mehr verwundern, war es doch nach 1945 unmodern geworden, zuvor den deutschen oder deren verbündeten Kampfverbänden angehört zu haben. Der letzte Schrei war es ab sofort, als Opfer zu gelten...
Aber lassen wir das. Es ist nachgewiesen sehr gefährlich, in Deutschland solche Gedanken zu veröffentlichen. Zu viele Erbschleicher und Leichenfledderer haben etwas zu verbergen, aber ganz gewiss keine Wahrheit zu beschützen.

wallpaper-1019588
Wistoria: Zauberstab & Schwert – Charakter-Trailer veröffentlicht
wallpaper-1019588
I’ve Been Killing Slimes for 300 Years S02: Neues Visual enthüllt
wallpaper-1019588
Da Nang Restaurants – Persönliche Empfehlungen
wallpaper-1019588
Alya Sometimes Hides Her Feelings in Russian – Video stellt Opening-Song vor