Das Vermächtnis der Montignacs von John Boyne

Montignac Das Vermächtnis der Montignacs von John Boyne

Elegant und ästhetisch

London, 1936. Owen Montignac, der attraktive, charismatische Spross aus gutem Haus, erwartet bang die Testamentsverlesung seines unlängst verstorbenen Onkels. Doch Owen wird nicht berücksichtigt. Die Alleinerbin ist seine schöne Cousine Stella, zu der er eine etwas fragwürdige Zuneigung empfindet. Zudem plagen ihn hohe Spielschulden – und so ersinnt Owen einen teuflischen Plan …

(Klappentext)

Das Buch wird eröffnet mit der Trauerfeier für Owen´s Onkel Peter und es ist einfach genial wie John Boyne beginnt, seine Hauptfigur Owen zu charakterisieren. Ich wusste schon nach diesen ersten Zeilen, dass mir dieses Buch gefallen wird. Den Schreibstil kann man fast schon als elegant und ästhetisch benennen. John Boyne zeichnet seine Charaktere sehr sorgfältig. Er begnügt sich dabei nicht mit simplen Beschreibungen, sondern er stellt uns seine Hauptpersonen viel raffinierter vor. Die Dialoge sind so passend, diese gestelzte Sprache, die seinerzeit in den gehobenen Kreisen wohl üblich war – das ist einfach herrlich. John Boyne schafft so viel Atmosphäre und mein Kopfkino lief die ganze Zeit auf Hochtouren.

Die Geschichte ist zwar nicht hochspannend, vielmehr knistert die Spannung eher zaghaft zwischen den Zeilen … und konnte mich damit mehr fesseln als mancher Krimi. Ichhatte den Drang, immer weiter zu lesen, ich konnte mich dem Zauber dieser Zeit einfach nicht entziehen. Besonders fasziniert hat mich zwar die Hauptperson Owen Montignac. Er ist sehr undurchsichtig und nicht nur durch seine weißen Haare extravagant. Seine Freunde sind alle kleine Snobs, die zu faul zum arbeiten sind. Aber ich lerne nicht nur die snobistische Oberschicht kennen, auch die Arbeiterklasse spielt eine nicht unerhebliche Rolle.

Das alles hat John Boyne wunderbar und glaubwürdig dargestellt. Er hat den Skandal um den englischen König und seine amerikanische Freundin gekonnt mit der Geschichte um Owen Montignac verwoben, das hat mir sehr gut gefallen. Und auch die Leichtigkeit, mit der einige Dinge einfach passierten … die Geschichte hat mich mehrfach erstaunt und überrascht und ich bin verliebt in den Schreibstil von John Boyne. Es ist mein erstes Buch von ihm und wenn die anderen Bücher noch besser sind, dann kann ich mich wirklich freuen. Mit dem Ende hatte ich zwar irgendwann gerechnet, aber auch hier hat mich die Leichtigkeit überrascht. Das Buch ist eine absolut runde Sache und die klitzekleinen Längen zwischendurch verzeihe ich ihm gerne, denn John Boynes Geschichte hatte eine absolute Sogwirkung auf mich.

Fazit: Eine sehr kompakte Story, die den Charme der 30er Jahre versprüht und mich mit einem erstaunten Lächeln zurück lässt.

Das Buch ist im Piper Verlag erschienen.

Leseprobe

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.


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