Das geht mir so was von auf den Geist

Bettie von das frühe Vogerl scheint nicht still zu stehen und hat erneut eine Frage in die Runde geworfen: Dieses Mal geht es um unsere Nerven, genauer gesagt, ein Satz, der uns am meisten nervt. Ooohhhh, da hätte ich eine Menge anzubieten, ich beschränke mich auf zwei Fragen, die oft von Familie, Freunden und Bekannten gestellt werden und die mich gleich nerven, die eine hat mit Essen zu tun, der andere mit Küssen.

Nerv-Frage 1: Na, isst du schön?

Zunächst einmal ist die Frage an sich so sinnvoll wie die “Was machst du denn hier?” an eine wartende Person an der Bushaltestelle. Wenn man sich einem essendem Kind nährt, erübrigt sich wohl die Frage, ob es schön isst. Das Problem hierbei liegt in Folgendem: Hier bei uns ist ja Schichtessen angesagt, das heißt erst die Kinder, dann die Erwachsenen. Zu Hause halte ich das nicht so, da ich finde, Essen spielt auch sozial eine große Rolle, und ich möchte dem Minimensch beibringen, gemeinsam in Familie zu essen. Sind wir unterwegs, also bei den Schwiegereltern, auf einer Hochzeit, Taufe etc. geht das natürlich nicht, schon weil die Essenszeiten stark nach hinten verschoben werden. So setze ich dann also den Minimensch zum Essen in einer ruhige Ecke, drücke ihr den Löffel in die Hand und los geht’s. Kaum vergeht eine Minute, nähert sich auch schon eine Tante, Cousine oder gar Opa. “Na, isst du auch schön?” plautzt es schon heraus. Meine Tochter ist natürlich sofort abgelenkt, hat keinen Bock mehr, den Löffel selber zu halten. Im besten Fall muss ich sie nun füttern, im schlimmsten verweigert sie sofort, da das Glitzerkleid der Tante viel viel interessanter ist. Die dröhnende Stimme auch. Die Tante fühlt sich nun erst recht animiert und fängt an, mein Kind anzufeuern. Ich fange an zu schwitzen, man möchte die Person ja nicht beleidigen, vielleicht muss man noch den ganzen Nachmittag mit ihr gemeinsam am Tisch zusammen sitzen, unterdrücke also meinen Ärger. Und so kommt es, dass nach der doofen Frage: Na, isst du schön? mein Kind meistens gar nicht mehr isst.

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2. Nerv-Frage: Gibst du mir einen Kuss?

Spanien ist das Land der Küsse. Küsschen links, Küsschen rechts. Ist ja auch völlig ok, schöner als den Leuten steif die Hand hinzuhalten. Manchmal jedenfalls. Das jedoch auch Kinder, sogar Kleinkinder darauf getrimmt werden, stets und ständig Küsschen zu verteilen, nervt mich ungemein. Kinder sollen andere Kinder auf die Wange küssen. Kinder sollen die Verwandten küssen. Kinder sollen Bekannte auf der Straße küssen. Jedes Mal, wenn wir einen Spaziergang durchs Dorf machen, treffen wir garantiert auf mindestens drei ältere Damen, die sich dann zu dem Kind runterbeugen und schreien: “Na, gibst du mir ein Küsschen?”. Mein Kind verweigert sich komplett (was mich jedes Mal innerlich grinsen lässt). Ich würde der Frau mit dem Spachtel-Make-up und der Turmfrisur auch keinen Kuss auf die Wange geben wollen. Manchmal passiert es mir als Erwachsener sogar, dass ich auf jemanden treffe, den ich schon beim Anblick nicht ausstehen kann. Ich tu dann so, als wüsste ich auch nach 9 Jahren Spanien nicht, wie man sich hier ordnungsgemäß begrüßt, und strecke meine Hand aus. Diese ganze Küsserei macht mich wahnsinnig. Nicht einmal der Mann kriegt so viel Küsse, wie die, die wir an Verwandte und Bekannte verteilen. Und dass die Kinder dazu gezwungen werden und Eltern auch noch böse werden und Strafe androhen, wenn kein Küsschen gegeben wird, finde ich abartig. Am schlimmsten finde ich allerdings, dass gerade auch in der Phase von Erkältung und Grippe, die Kinder sich ständig küssen sollen. Ich mein, hallo????? Muss das denn sein? Ein nettes Lächeln von Weitem tut es doch auch, oder?

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