Das Friedenslied der hl. Messe

Ich komme gerade aus der Kirche, in der wir Gründonnerstag oder Hohen Donnerstag gefeiert haben: die hl. Messe vom letzten Abendmahl. In einer feierlichen Eucharistiefeier haben wir uns daran erinnert, daß Jesus das Sakrament der hl. Eucharistie eingesetzt hat, um uns Nahe sein zu können; auch gut 2000 Jahre später. Denn die Eucharistiefeier ist mehr als nur eine Erinnerung. Sie Gegenwärtigsetzung des Geschehens damals und wird durch ihre gegenwärtige Feier zum Schnittpunkt zwischen Himmel und Erden. 
Des Weiteren gibt uns das Sakrament der Eucharistie Kraft in der Versuchung, schenkt uns Freiheit vom Bösen und möchte uns immer mehr zur Versöhnung und Frieden verhelfen.  Daß der Frieden eine gewichtige Bedeutung in der Feier der hl. Messe hat, wir anhand des Friedensliedes deutlich, das mit der vierten Vater unser Bitte beginnt und in das Agnus Dei Lied mündet. 
Betrachten wir kurz die einzelnen Strophen. 
Die erste Strophe beginnt mit der Bitte: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Diese Strophe erinnert an die Bergpredigt, in der Jesus uns auffordert, erst sich mit dem Bruder zu versöhnen, bevor wir unsere Gabe zum Altar bringen. (vgl. Mt 5, 23f) 
Die zweite und dritte Strophe finden wir im Embolismus, der nach dem Vater unser gebetet wird, bevor die Gemeinde mit der gemeinsam gesprochenen altkirchlichen Doxologie „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“ antwortet. Der Priester betet: „Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“  „Gib Frieden in unseren Tagen ...“  In der zweiten Stophe bitten wir um den Frieden nach Außen: „Friede unter den Völkern“ Ein wichtiges Anliegen, das wir täglich in den Nachrichten mitverfolgen können.  Und in der dritten Strophe um den Frieden nach Innen: „ Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde“. Es geht bei dieser Bitte um die Ordnung, Gerechtigkeit und Ruhe ganz konkret in unserem Lebensumfeld, der Stadt und dem Land, in dem wir wohnen.
Die vierte Strophe ist die Doxologie: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“  Es ist die Bitte um Einheit der Christen, die wir vom Herrn erbeten und um die wir uns auf vielfältige Weisen bemühen können und müssen. 
In der fünften Strophe bitten wir um Einheit und Frieden in der Kirche.  Es geht um den inneren Friede in der Kirche: Papst und Bischöfe; Professoren und Lehramt sowie ganz konkret die zur Eucharistie versammelten Gemeinden. „Der Herr hat zu seinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich euch und meinen Frieden gebe ich euch“ 
In der sechsten Strophe geht es um den Frieden in der Gemeinde: Der Priester breitet die Hände aus und spricht: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch!“ – Er macht den zweiten Anfang, seiner Gemeinde den Frieden zu wünschen und – die Handausbreitung zeigt es an – zu geben. 
Von Mensch zu Mensch: so könnten wir die siebte Strophe überschreiben. Der Priester kann die versammelte Gemeinde einladen, diesen gewünschten und empfangenen Frieden dem Banknachbarn zu bekunden. 
Das Brechen des Brotes ist die achte Strophe.  Das Brechen des Brotes meint: das eine Brot für die Vielen. Das eine Brot zeigt die Einheit an. Der Friede darf nicht nur eine leere Friedenserklärung sein. Immer wieder neu versuchen, diesen Frieden in seinem Lebensumfeld zu leben. 
Das Friedenslied der hl. Messe mündet mit der neunten Strophe in die vielleicht wichtigste Strophe: „Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt, gib uns deinen Frieden!“ Einzig der Friede, der aus den Wunden des gekreuzigten und auferstandenen Herrn kommt, ist der Friede, der Dauer hat und jenes Klima des Friedens schafft, das dem Mahl der Eucharistie dient. Daher kann dieses Lied nicht durch auch ein noch so gut gemeintes Osterlied oder anderes Lied ersetzt werden. 
Die hl. Messe lädt uns immer wieder zum Frieden in allen Lebensbereichen ein. Wer sich der Eucharistie ehrlichen Herzens öffnet, wird diesen von Gott geschenkten Frieden erfahren können und bekommt die Kraft geschenkt, ihn in seinem Leben zu bezeugen. 
Vielleicht sind die Kirchen heute unter anderem auch deswegen so dünn besucht, da viele Mitmenschen in irgendeinem ihrer Lebensbereiche nicht im Frieden leben und vielleicht auch nicht leben wollen? Denn wenn wir ehrlichen Herzens die hl. Messe mitfeiern, dann kann uns dieses Lied des Friedens nicht unberührt lassen.  Dann werden wir versuchen, den Frieden, der von Gott ausgeht und den wir in unserem Leben erfahren dürfen, in die Welt zu tragen. Amen. 

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