Das Flechthandwerk

Rattan-Verkauf Swaradila Weesy

Eigentlich ist Flechten nicht nur das älteste Handwerk in der Geschichte des Menschen, es ist auch das einzige, das den Namen HAND-werk wirklich verdient, weil bei der Arbeit als Werkzeuge eigentlich nur die eigenen Hände eingesetzt werden. Das erklärt natürlich auch das Alter dieser Kunst: Menschen waren in der Lage, Staken zu verflechten, lange bevor sie Werkzeuge hatten.

Die Geschichte des Flechthandwerks

In der Tat geht die Geschichte des Flechtens bis in die Steinzeit zurück. Archäologische Funde erster einfacher Körbe lassen darauf schließen. Sie spielten sicher eine wichtige Rolle beim Jagen und beim Sammeln von Nahrung.

Steinzeit Axt  Traces et Hommes

Steinzeit Axt Flickr: Traces et Hommes

Im alten Ägypten sowie in China – zwei unabhängig voneinander entstandenen Hochkulturen – gehörte Flechten mit zu den wichtigsten Handwerkskünsten, aus dem Behältnisse und Möbel hergestellt wurden.

In Europa wurden für das Flechthandwerk lange Zeit Staken aus Weide und Binse verwendet. Man wässerte und schälte auch manchmal die Weidenruten, damit sie beim Einflechten nicht brachen, und stellte aus ihnen dann Gegenstände her. Seit der Neuzeit, in der in Asien Kolonien erschlossen wurden, trat Rattan als Flechtmaterial auf dem weltweiten Markt auf. Es ist biegsamer und widerstandsfähiger als europäische Hölzer und wird daher in der Moderne eher zum Flechten verwendet.

Die Kunst des Flächtens

Rattarn bebal

Rattan Flickr: bebal

Das Prinzip des Flechtens ist einfach: Dünnere Staken – also Stränge zum Einflechten – werden um dickere Staken oder Holz- bzw. Metallgerüste geflochten, sodass sie die Wände oder Ebenen des Korbs oder Möbelstücks bilden.

Bei einem einfachen Rundkorb z.B. hat man am Anfang einen Bund von dicken Staken nebeneinander liegen, und ein anderer Bund läuft im rechten Winkel durch diese hindurch, weil sie in der Mitte aufgespalten wurden. Dann spreizt man alle Staken so, dass daraus ein sternförmiges Muster entsteht. Ab etwa der Hälfte der Strecke werden die Staken dann nach oben gebogen. Nun flechtet man die dünneren Staken einfach hindurch, bis Boden und Wand entstanden sind.

Die Verschiedenen Varianten

Es gibt viele verschiedene Techniken des Flechtens, die über die Jahrtausende perfektioniert wurden, wie z.B das Einer-Geflecht, Zweier-Geflecht und Dreier-Geflecht. Sie sind mehr oder weniger kompliziert, entscheiden aber erheblich über das Aussehen des Endproduktes.

Fakt ist, dass das Flechthandwerk eine der wenigen Künste ist, die von der Steinzeit bis in die Moderne überlebt haben. Man schreibt nicht mehr auf Papyrus, sondern dem PC. Man baut nicht mehr aus Lehm, sondern Stahl und Zement. Aber Möbel, die geflochten sind – die sind auch heute noch beliebt.

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