Das australische Gesundheitssystem

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Das australische Gesundheitssystem

Foto: chiaralily

Möchtest du in Australien arbeiten oder leben? Dann ist es wichtig, dass du das australische Gesundheitssystem verstehst. Alles, was du bezüglich Krankenversicherungen in Australien wissen musst, findest du in diesem Artikel.

Gesetzliche Krankenversicherung Medicare

Die gesetzliche Krankenkasse in Australien ist Medicare. Anspruch auf Medicare haben:

  • australische Staatsbürger
  • Permanent Residents
  • Neuseeländische Staatsbürger
  • Personen, die ein permanentes Visum beantragt haben (außer Elternvisum)
  • Personen mit einem Arbeitsvisum
  • Personen, die in einer festen Beziehung mit einem australischen Staatsbürger oder Permanent Resident sind

Ausländische Studenten und Praktikanten haben keinen Anspruch auf Medicare. Work & Traveller einiger Länder sind zur Nutzung von Medicare berechtigt. Deutsche Staatsbürger gehört leider nicht dazu. Demzufolge müssen sich deutsche Work & Traveller zu Hause versichern. Wer aber mit einem temporären Partnervisum in Australien lebt, hat Anspruch auf Medicare.

Das australische Gesundheitssystem

Foto: National Eye Institute

Medicare ist im Vergleich zu deutschen Krankenversicherungen sehr billig. Arbeitgeber müssen je nach Einkommen nur 2% bis 3,5% für Medicare bezahlen. Arbeitslose erhalten Medicare kostenlos. Allerdings ist zu beachten, dass Medicare bestimmte Kosten nicht erstattet. Hierzu zählen u.a. Kosten für Krankentransport, Augen- und Zahnarzt. Auch kann man sich als Medicare-Mitglied oft seinen Arzt nicht selbst aussuchen und man muss lange Wartezeiten für nicht lebensnotwendige Operationen in Kauf nehmen. Aus diesem Grund versichern sich viele Australier privat.

Private Krankenversicherung

Wer eine private Krankenversicherung abschließt, hat trotzdem Anspruch auf Medicare. Die private Versicherung ist somit eine Zusatzversicherung, die Extraleistungen abdeckt. Extraleistungen können je nach Versicherung Kosten für den Augen- und Zahnarzt, Akupunktur, Brillen, Hörgeräte usw. sein. Als Privatpatient kann man sich seinen Doktor selbst aussuchen und entscheiden, ob man in einem öffentlichen oder privaten Krankenhaus behandelt werden möchte.

Die australische Regierung versucht, ihren Einwohnern private Krankenversicherungen schmackhaft zu machen:

  • Personen mit privater Krankenversicherung erhalten einen Teil ihrer Medicarekosten zurück. Damit will die Regierung helfen, die Kosten der privaten Versicherung zu decken. Die Höhe der Rückvergütung richtet sich nach Einkommen, Alter und Anzahl der Kinder bei Familien.
  • Für Personen, die mehr als AU$ 90.000 verdienen ist es oft billiger, sich privat zu versichern. Großverdiener müssen nämlich ein Medicare Levy Surcharge von 1% bis 1,5% ihres Einkommens bezahlen, wenn sie keine private Krankenversicherung abgeschlossen haben.
  • Je später im Leben eine Person sich dafür entscheidet, sich privat zu versichern, desto teurer wird es. Personen, die älter als 30 Jahre alt sind, wenn sie eine private Zusatzversicherung abschließen, bezahlen höhere Versicherungsbeiträge. Pro Lebensjahr kommen 2% Prämienkosten hinzu. Ein 50-jähriger, der zu spät Privatpatient wurde, bezahlt somit 40% mehr an Versicherungsbeiträgen.

Members Own Health Funds

Prämien für private Krankenversicherungen sind im vergangenen Jahrzehnt um 74,63% gestiegen (Quelle: Money Magazine). Mehr und mehr Verbraucher beschweren sich über die höheren Kosten und unzureichenden Serviceleistungen der privaten Krankenversicherungen. Für ältere Personen ist ein Einstieg in die private Krankenversicherungswelt aufgrund der Extraprämien oft unerschwinglich. Eine Alternative sind die sogenannten Members Own Health Funds.

Das australische Gesundheitssystem

Foto: Linda Beaverson

„Members Own Health Funds“ sind gemeinnützige Organisationen. Alle Gewinne dieser Krankenversicherungen werden ihren Mitgliedern in Form von Leistungen und niedrigeren Prämien zurückgezahlt. Nach einem Bericht des KPMG liefern „Members Own Health Funds“ im Vergleich zu anderen privaten Krankenversicherungen bessere Leistungen bei geringeren Kosten. Auch sind Mitglieder eines Members Own Health Funds durchschnittlicher zufriedener und loyaler als Mitglieder einer gewinnorientierten Versicherung.

Hast du noch Fragen zum australischen Gesundheitssystem? Schreibe mir!

Für Informationen zum neuseeländische Gesundheitssystem lese den Artikel „Wie sieht das Gesundheitssystem in Neuseeland aus?„.


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