Dann halt nicht

Abends nach 18.30 Uhr in der Apotheke. Die meisten Apotheken hier haben um die Zeit schon zu – und bei uns ist Minimalbesetzung.

Mann kommt mit Rezept für 3 Medikamente.

Magenschutzmittel, Temesta exp. und Xanax retard.

Dieses spezifische Xanax (da gibt es verschiedene Dosierungen und Packungsgrössen) habe ich leider nicht hier, aber ich kann es bestellen auf den nächsten Morgen.

Ich informiere den Patienten dementsprechend.

„Oh –„ sagt der. „Ich brauche das aber heute noch!“

„Ich schaue mal, ob das jemand noch hat heute.“

Ich rufe in der Apotheke am Bahnhof an, die länger offen hat, um zu fragen, ob sie das vorrätig haben.

Sie haben.

Noch am Telefon informiere ich den Patienten:

„Am Bahnhof haben sie eine Packung, ich lasse Ihnen das Mittel dort auf die Seite legen, dann können Sie es heute noch bis 10 Uhr abholen.“

„Holen Sie das nicht für mich?“

„Das kann ich heute nicht mehr. Ich habe niemanden mehr hier, der gehen könnte.“

„Dann bestellen Sie es mir für morgen früh. Ich habe noch ein, zwei Tabletten zu Hause.“

„Okay…“

ich entschuldige mich rasch bei der Apotheke am Telefon, dass wir es nun doch nicht brauchen.

War wohl doch nicht so dringend.

Echt – wenn man mir sagt, dass etwas dringend ist, dann schaue ich, dass ich alles mögliche tue, dass die Person noch an ihr Medikament kommt. Sowas wie dieser Patient oben … senkt meine Motivation für ein nächsten Mal doch etwas.

Natürlich ist “dringend” sehr subjektiv – und ganz offenbar haben er und ich darüber unterschiedliche Auffassungen. Wenn es für mich dringend ist, dann gehe / fahre ich auch die paar Minuten zum Bahnhof. Wenn das für ihn nicht so dringend ist – dann wird es das für mich auf der anderen Seite auch nicht mehr.


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