Damit die Staatskasse fetter wird – Mexiko und die Fastfoodsteuer

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Staat meint, ein “Laster” seiner Steuerzahler zu seinen Gunsten nützen zu können. Mit der Tabaksteuer klappt das sehr gut, der Staat nimmt mehr ein, als er für die Fologeerkrankungen ausgibt, zumindest, wenn es nach diesen Berechnungen geht. Mit dem Argument “Gesundheit fürs Volk” klappt das recht gut, aber es hat noch niemanden vom Rauchen abgehalten, wenn er mal süchtig nach Nikotin geworden ist, genausowenig wie der hohe Benzinpreis die Masse vom Autofahren abhalten kann. Trotzdem glaubte ja Dänemark 2011, mit der Fettsteuer das große Los gezogen zu haben, als sie auf die Idee kamen, dass man eine Steuer auf Fett als Gesundheitsmaßnahme gut verkaufen könnte. Doch die Dänen sahen das keineswegs als Anstoß, ihre Ernährung umzustellen und Selleriestangen statt Schokokekse zu kauen. Vielmehr setzten sie sich ans Steuer ihrer Autos, fuhren nach Norddeutschland und deckten sich dort mit den Produkten ein, die in ihrem eigenen Land zu teuer geworden waren. Die Lebensmittelindustrie in Dänemark holte den “Arbeitsplätze in Gefahr” – Hammer heraus und schon 2012 war die Fettsteuer wieder Geschichte.

Mexiko hat wahrscheinlich noch nie etwas vom dänischen Experiment gehört, und wenn, dann vertrauen sie auf die Grenzkontrollen an der Grenze zu den USA.  Die Regierung braucht Geld. Und sie will etwas für die Gesundheit ihrer dicken Bürger tun, also was liegt näher, als die bösen Kaloriebomben zu besteuern. Lebensmittel mit mehr als 275 Kalorien Energiedichte pro 100 Gramm werden ab jetzt mit einer Steuer von 8% belegt. Zuvor waren bereits flüssige Kalorienpakete namens Softdrinks besteuert worden, ebenfalls mit 8%.  Die Light-Getränke und Light-Lebensmittelindustrie wird Fahrt aufnehmen, die Staatskasse auch.

Ob die Mexikaner im Durschnitt schlanker werden oder ihre Pommes jetzt zuhause frittieren statt sie bei MCDonalds zu kaufen, ob sie weniger Geld für Obst und Gemüse haben, weil sie nicht von den Burgern lassen wollen, bleibt abzuwarten.

Wie schätzen Sie den Erfolg dieser Steuermaßnahme ein? Ein ernst gemeinter Kampf gegen das Übergewicht oder vor allem ein Kampf gegen marode Staatskassen?


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