Conny meets Michael Frey Dodillet

Conny meets Michael Frey Dodillet

© Ulla Bergob

Ja, ja, sie sind die besten Freunde des Menschen und irgendwie haben wir sie doch seit "101 Dalmatiner" und "Susi und Strolch" alle lieb: Hunde!
Wir haben uns am letzten Montag mit dem Autor Michael Frey u. a. über seine bisherigen Werke "Herrchenjahre" und "Herrchenglück" unterhalten.
Außerdem fragten wir uns, was er von Martin Rütter hält und was der Unterschied zwischen einem unerzogenen und einem ungezogenen Hund ist. Alle Antworten... und noch viel mehr findet ihr im Interview.
PS.: Der Umstand, dass der liebe Herr Frey zusätzlich noch einen Blog (hier lang!) betreibt, macht ihn natürlich noch sympathischer! Schaut doch mal rein!
PPS.: Das neueste Buch aus der Feder von Frey erscheint übrigens am 10. März und trägt den Titel "Die Toskanamänner".
Viel Spaß beim Lesen, ihr Lieben!
Liebst, Conny
Conny: „Ich habe gesehen, dass Sie ursprünglich BWL studiert haben. Wie kommt man denn danach zum Schreiben?“ 
M. Frey: „Eigentlich habe ich Werbewirtschaft studiert. Ich wollte in die Werbung gehen und habe mir vorgenommen, vorher etwas zu studieren. Immerhin wollte ich ja gut werden. Also habe ich mich auf ein Werbewirtschaftsstudium an der FHW in Pforzheim beworben. Nach zwei Jahren habe ich bemerkt, dass ich eigentlich zu 80% BWL und zu 20% Werbung studiere. Das war mir irgendwann zu altbacken und ich wollte einfach nur noch raus da. Dann bin ich Werbetexter geworden. Damals hörte ich von einer Agentur, die einen Texter sucht, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Da habe ich gesagt: „Ich bin euer Mann!“ ... Ab da habe ich nur noch geschrieben. Als BWLer. (lacht).“
Conny: „Sie haben mit „Herrchenjahre“ einen Besteller geschrieben und haben dafür auch eine Auszeichnung vom „Spiegel“ bekommen. Welche Rolle spielt eine solche Anerkennung für Sie?“ 
M. Frey: „Ich bin jetzt seit 25 Jahren in der Werbung und eigentlich war ich immer freiberuflich unterwegs. Was ich tue, muss meine Familie ernähren. Im Jahre 2010 hatte ich die Idee jemanden zu suchen, der aus meinen Blogeinträgen ein Buch macht. Ehrlich gesagt, war ich da ziemlich faul. Ich habe mir gesagt, dass ich einen schönen Blog mit einigen schrägen Geschichten habe und eben nur noch einen Verlag suchen muss. Letztendlich bin ich den Umweg über einen Literaturagenten gegangen. Dieser hat mir dann gesagt, dass es doch ein wenig doof wäre, nur die Blogeinträge hintereinander abzudrucken, aber er hätte sich alles durchgelesen und festgestellt, dass ich alle Hundeerziehungsmethoden durch hätte. Außerdem wäre ich aber auch überall phänomenal gescheitert… und dieser Umstand sei doch ein toller, roter Faden. So ist dann „Herrchenjahre“ entstanden. Maßgabe war immer, dass ich mit dem Endergebnis Geld verdienen kann. Dabei hilft eine Spiegel Platzierung schon sehr.“
Conny: „Wie sehen Sie die Rolle Ihres Blogs im Vergleich zum klassischen Buch?“ 
M. Frey: „Mein Blog ist für mich eine Art Archiv. Ein Blog macht immer einen gewissen Veröffentlichungsdruck. Alle zwei, drei Wochen möchte man etwas schreiben. Das war für mich ganz angenehm. Mittlerweile ist der Blog eine Art Add on. Wer meine Bücher liest und dann noch mehr wissen möchte, soll gerne in den Blog schauen. Dort gibt es gratis mehr Geschichten. Die Bücher, der Blog und facebook sind miteinander verzahnt und das funktioniert gut.“
Conny: „Welche Rolle spielt für Sie facebook bei der Vermarktung der Bücher?“ 
M. Frey: „Für mich ist facebook ein tolles Marketinginstrument. In dieser Hinsicht sind die Verlage aber noch nicht so weit, wie sie sein könnten. Ich glaube, alles, was mit Internet zu tun hat, ist für viele noch „Teufelszeug“. Alle haben ihre Webseiten und damit ist für sie die Sache abgeschlossen. Ich habe mir meine facebook User bei der „Krawallmaus“ durch Content hart erarbeitet. Privat habe ich mit den sozialen Netzwerken aber nichts am Hut. Dafür bin ich dann doch zu oldschool.“
Conny: „Was halten Sie denn von Martin Rütter?“ 
M. Frey: „Ich finde, Martin Rütter ist ein toller Typ. Ich bin mir auch sicher, dass er mit seiner Sendung eine riesige Schneise in den Hundeerziehungsmarkt geschlagen hat. In dieser Schneise wandeln heute alle, die mit diesem Thema Geld verdienen. Unter anderem gehöre auch ich dazu. Ich bin überzeugt davon, dass ein Publikumsverlag wie „Heyne“ vor drei Jahren niemals ein Hundebuch angefasst hätte, wenn nicht da draußen so ein hundeverrücktes Klima entstanden wäre. Rütter hat einfach nur gesagt, dass Hunde erzogen werden müssen und eben nicht von Natur aus brav nebenher laufen. Durch seine witzige Art erreicht er natürlich jedes Hundehalter-Wohnzimmer. Bei seiner Show sitzen 2.500 Leute, die sich amüsieren! Ist das nicht der Wahnsinn? Es macht Spaß, ihm zuzusehen.“
Conny: „Ihr Buch trägt den Untertitel „Vom Glück einen ungezogenen Hund zu haben“. Was ist denn der Unterschied zwischen „ungezogen“ und „unerzogen“?“ 
M. Frey: „Unerzogene Hunde mag ich nicht. Unerzogen ist ein Hund, bei dem ich die Verantwortung komplett abgebe. Nach dem Motto: „Der springt eben den Postboten an, aber der kommt doch eh nur einmal am Tag…“. Ich mag diese Gleichgültigkeit nicht. Ungezogen ist eher eine Charaktereigenschaft. Manchmal schauen mich meine Hunde an und ich bin überzeugt davon, dass die denken: „Der kann uns mal!“. Das Ungezogene hat etwas mit Charakter zu tun. Das ist lebensbereichernd. Ich möchte keine Langweiler neben mir hertrotten haben.“

Conny meets Michael Frey Dodillet

© Michael Frey Dodillet

Conny: „Gibt es Tage, an denen Ihnen die Krawallmaus keine Buchgrundlagen bietet?“ 
M. Frey: „Luna ist jetzt neun Jahre. Mit Berücksichtigung des Gewichts kommt sie ungefähr auf 70 Menschenjahre. Da kommt nicht mehr jeden Tag eine neue Aktion. Sie kann eben nicht mehr über den Zaun springen, also bleibt sie drin. Aber wir haben ja Nachwuchs aus dem Tierheim bekommen. Luna kommt mit Menschen super zurecht, vermöbelt aber gerne andere Hunde. Wiki, der kleine Hund, kommt gut mit anderen Hunden zurecht, beißt aber ab und an mal Menschen… der Stoff für Geschichten geht nicht aus. Luna hat den Stab quasi weitergegeben.“
Conny: „Wie lange brauchen Sie denn, um ein Buch zu schreiben?“ 
M. Frey: „“Herrchenjahre“ habe ich relativ schnell geschrieben. Ich hatte dafür Blogmaterial aus fünf Luna-Jahren. Innerhalb von sechs Monaten habe ich das Ganze in Buchform gebracht. „Herrchenglück“ beinhaltet nur zwei Luna- und Wiki-Jahre. Das in ein Buch zu packen hat ein wenig länger gedauert, weil ein paar Szenen mehr dazu geschrieben werden mussten. Dazu zählt zum Beispiel die Stammtischrunde. „Toskanamänner“ ist mein erster Ausflug in die Belletristik. Das Buch habe ich in einem kleinen Rausch, der mich durch die Geschichte getragen hat, geschrieben. Trotzdem hat es ungefähr ein Jahr gedauert.“
Conny: „Worum geht’s denn bei den „Toskanamännern“? 
M. Frey: „Ich wollte gerne einmal etwas anderes schreiben. Mein Agent sprach mich dann auf die Stammtischrunde in den Hundebüchern an. Das war der Impuls und ich habe begonnen, darüber nachzudenken. Es geht um Männer in den Wechseljahren, die übrigens noch viel komischer sind als Hunde. Einer von vier Freunden verknallt sich in eine alte Jugendliebe und reist ihr nach Italien hinterher. Die anderen drei ziehen ihn an den Ohren wieder raus. Ein saukomisches Durcheinander, in dem nicht nur der mitreisende Hund durchgeknallt ist. Ich habe alle Familienthemen, die mir wichtig sind, in dieses Buch gepackt.“
Conny: „Ich stelle mir das Ganze gerade in einer Verfilmung vor…“ 
M. Frey: „Dann aber bitte mit George Clooney und all den anderen gutaussehenden 50ern aus Hollywood (lacht). … Ich bin auch sehr auf die Resonanz der Leser gespannt. Immerhin bin ich jetzt erstmal zu den Hundebüchern zugeordnet worden. „Die Toskanamänner“ sind komplett anders.“
Conny: „Wir sind gespannt und bedanken uns für das Interview!“


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