Christa Meves zu Cannabis

Betreff: Meves aktuell – Ausgabe September 2016
Datum: 2016-09-09 18:22 – von  [email protected]

Am Rande eines mit hohen Latten umgrenzten Feldes
steht ein alter Kirschbaum. An einem seiner breiten Äste
hängt eine menschliche Gestalt: ein als Ökobauer ins
Strafregister eingetragener Mann. Den Termin für die
Verhandlung im Gericht findet sich noch in seiner
Hosentasche. Er wird des langjährigen Anbaus von
Cannabis bezichtigt – zu Recht, wie er wusste.
Er hinterlässt eine zerstörte Familie. Er selbst und
seine drei Söhne waren bis heute jahrelang abhängig
von einer hohen Dosis Hasch. Einer davon ist bei
einem Unfall umgekommen. Entzugsversuche durch
Behörden in entsprechenden Einrichtungen haben die
Kinder nicht clean gemacht und ihnen keine
Schulabschlüsse ermöglicht. Die Mutter lebt in einem
psychotischen Zustand in psychiatrischen Kliniken. „
Aber Hasch ist doch das Wundermittel gegen depressive
Zustände und Schmerzen aller Art“, sagt einer der
Jugendlichen zu mir. Seine eigenen Panikattacken hält
er für psychisch bedingt, da er der Erste war, der den
erhängten Vater entdeckte. Dass langjähriger
Haschkonsum die Leistungsfähigkeit des Gehirns
mindert, ist ihm angeblich noch nie untergekommen …

Das ist nur einer der oft dramatischen Fälle einer an die Droge ausgelieferten Familie.
Zur Zeit ist die Diskussion darüber nun aus der lange unter der Decke gehaltenen Debatte in die Öffentlichkeit gelangt: Da ist eine Lobby mit dem Schrei nach Entkriminalisierung des Umgangs und des Anbaus von Hasch sogar unter manchen Richtern und Rechtsgelehrten. Da gibt es zwar endlose Anträge an die Regierung zur Verschärfung der Rauschgiftgesetze. Aber andere plädieren für die vollständige Freigabe der „sanften Droge“.
Die Regierung unter Federführung des Gesundheitsministers Hermann Gröhe hat sich jetzt zum Plädoyer für die partielle gesetzliche Freigabe der Droge durchgerungen: Allerdings allein als Medikament und mit Hilfe staatlicher Kontrollen soll der Anbau von Cannabis in Zukunft erlaubt sein.

Niedersachsen ist das Bundesland, in dem seit Jahren der illegale Anbau von Hanf – angeblich sogar in Großplantagen – boomt, womit sich bereits ein lukratives Geschäft entwickelt habe; noch im Januar diesen Jahres seien in Hannover, Lüneburg, Leer etc. große Anbauflächen von der Polizei entdeckt und ausgehoben worden, wird von dort berichtet.

Ist die Entkriminalisierung des Cannabis durch die Regierung darauf eine angemessene Reaktion? Muss an das Ministerium also nicht eher die Frage gerichtet werden, ob damit nicht abermals mit scheinbar plausibler Begründung ein weiterer Rubikon überschritten ist: einer zur allgemeinen Legalisierung der süchtig machenden Droge und damit der Schritt zu einer weiteren Schädigung der allgemeinen Gesundheit der Bevölkerung? Gehen wir damit nicht auf philippinische Verhältnisse zu?
Sind solche Vorgänge in unserer Republik nicht schon oft genug mit ähnlichen positiv scheinenden Begründungen eines wirksamen staatlichen Schutzes enthoben worden? Man denke nur an das Tolerieren der Abtreibung, an das Plausibel-Machen der Euthanasie und jetzt den Eingriff ins Genom mit der Begründung einer dadurch scheinbar verbesserten Gesundheit der Nachkommen?

Wir sollten aus der Erfahrung lernen. Vor 1969 gab es
hierzulande keine Rauschgiftprobleme. Wäre es nicht
damals nötig gewesen, die Tore vor den Massen-
transporten aus Afghanistan etc. zu schließen?
Wachen wir in später Stunde nicht endlich auf in
Bezug auf das Einschleichen hintergründiger
Böswilligkeiten, die nicht der Gedeihlichkeit
unserer Gesellschaften in Europa dienen,
sondern letztlich ihre Vernichtung anstreben?


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